Text: Christian Breitkreutz
Mit Devotion (2008) haben Beach House schon ein außergewöhnlich gutes Album veröffentlicht. Mit Teen Dream legten sie ein fantastisches hinterher! Spätestens hier haben sie ihren ganz eigenen, unverkennbaren Sound gefunden. Das liegt vor allem an der stimmlichen Präsenz von Sängerin Victoria Legrand (die hier noch mysteriöser und mystischer klingt als auf dem Vorgänger) aber auch an der niemals aufdringlichen, sich zurückhaltenden Begleitung von Gitarrist Alex Scally.
Nicht zuletzt sind die hervorragenden Arrangements von Produzent Chris Coady, der zuvor u.a. mit TV on the Radio, Grizzly Bear oder auch den Yeah Yeah Yeahs zusammengearbeitet hat, zu nennen. Das Album verliert nie an Spannung. Es scheint schwerelos durch die Luft zu gleiten. Beach House nehmen sich alle Zeit der Welt für jeden einzelnen Song.
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Neben poppigen Rhythmen („Lover of Mine“) und traumwandlerischen Melodien („Norway“ oder dem grandiosen Eröffnungsstück „Zebra“) finden sich auch verwirrende, nachdenkliche Momente auf dieser Platte. So singt Victoria Legrand (und man muss sich immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass es sich tatsächlich um eine Frau handelt, die hier singt!) in „Walk in the Park“ Zeilen wie „The world that you love to behold cannot hold you anymore“. In „10 Mile Stereo“ ergründen Beach House die Grenzen zum Post-Rock und Shoegazing (die auf diesem Album endgültig zu verschwimmen scheinen). In „Real Love“ bekommt Legrands Stimme etwas Klaustrophobisches, bevor wir mit „Take Care“ nach einer traumhaften Reise abgesetzt werden. Nicht ohne eine beruhigende Message der Band: „I’d take care of you / if you’d ask me to / In a year or two”. Solange wird uns das Album also begleiten. Mindestens!
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