Heute widmen wir uns musikalisch mal nicht den jungen Hüpfern der Popkulturblase, sondern dem heute 62jährigen Namensgeber des Ambient: Brian Eno.
Es wäre allerdings vermessen zu behaupten, der in Großbitanien geborene Held aller Elektro-Klangfetischisten hätte bloß diesen einen Erfolg zu verzeichnen. Nein, Eno ist ein Gott, ein Vorbild, ein Wegweiser, bereits 1970 hinterlässt er als Kopf hinter Roxy Music während der glittrigen Glam-Rock-Ära erste Spuren. Dann, nach seinem Ausstieg 73, erfindet er diese eine Stilrichtung, eine Musik, die athmosphärisch den Raum zwischen den Noten füllt und später Ambient heißen wird; „Ambient 1: Music for Airports“ heißt das dazugehörige ikonische Album. Man munkelt sogar, dass Bands wie The Orb und Massive Attack ohne den musikalischen Einfluss Enos heute nicht einmal existieren würden.
Musik muss bei Eno nicht auf die klassische Art und Weise das Gehör befriedigen, viel mehr fordert er den Zuhörer hinaus, womit er seinen Kollegen in 70ern immer einen Schritt weit voraus. Er werkelt an experimentellen Klängen, erforscht die Möglichkeiten des Samples und gilt als Pionier des Tape-Loopings.
Nicht nur Musik machen kann unser heutiger Held, auch im Produzieren eben jener beweist er eine starke Soundästhetik und führt unter anderem die Talking Heads und U2 zum Erfolg – vielleicht sollte man an dieser Stelle doch noch die beachtlichen Liste seiner erfolgreicher Kollaborationen anführen, denn John Cale, Robert Fripp, David Byrne und Konsorten sind, wie Eno, Goldstücke der Musikszene. Enos Discographie scheint schier unendlich.
Würde wir an dieser Stelle auch noch auf seine künstelrischen Einflüsse eingehen, würden wir heute über nichts anderes mehr reden. Dahr nur kanz kurz: Seine Video-Installation sind ebenso großartig wie sein gesamtes Lebenswerk.
Aber auch ein Extrem-Experiementialist besinnt sich das ein oder andere Mal auf die gute alte Liedform zurück. In Baby’s on fire, zum Beispiel. Meinen Lieblingsstück von Eno.
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