Ich habe einen guten Freund, der Oliver heißt. Oliver hat einen phänomenalen Stil und am liebsten trägt er, glaub ich, Air Max. Schon im letzten Jahr habe ich ihn klammheimlich für seine Treter bewundert, hätte aber nicht im Traum daran gedacht, mir selbst ein Paar anzuschaffen. Ich bin schließlich kein Sneaker-Mädchen, redete ich mir ein. Das passt ja gar nicht und überhaupt: Sind das nicht genau die Schuhe, die ich lange Zeit grottenhässlich fand? Die für mich der Inbegriff des Prolls waren, bis sie schließlich zur Uniform der Berliner Streetwear – Fraktion wurden? Was im Übrigen auch nicht viel besser ist – obwohl ich ab heute Mitglied im Club bin. Und warum?
Weil auch ich ein Opfer der Gewöhnung bin. Weil ich keine Lust mehr habe, mich in eine Indiemädchen-Schiene pressen zu lassen, obwohl Indie schon längst kein Indie mehr ist. Weil immer nur Desert Boots langweilig sind. Weil Geschmäcker sich ändern. Weil ich auch mal einen Stilbruch begehen will. Weil Schubladendenken doof ist. Weil es Dinge gibt, die so hässlich sind, dass man damit eigentlich schon nichts mehr falsch machen kann. Weil Nike Air Max legendär sind. Und gemütlich. Weil ich mich daran gewöhnen muss, es nicht allen recht machen zu können – mir selbst in diesem Fall aber schon. Denn ich hab es mich endlich getraut. Über meinen Schatten zu springen und allein auf das zu hören, was mein Bauchgefühl mir sagt: Tu’s, sie werden dich glücklich machen, diese Weiß-Grau-Gelb-Blauen-Turnschuhe. Und japs, ich freu mich sehr.
Danke übrigens an das liebe Team von K-MB, die mir gestern geflüstert haben, wo ich in Berlin wohl fündig werden könnte. Merci! Online gibt‘ ihn hier.
Und nun seid mal ehrlich: Was haltet ihr vom Neuzugang?