Schon seit geraumer Zeit erkämpft sich die amerikanische Flagge ihren Platz am modischen Himmel der Kontroversen. Dabei stoßen die 50 Sterne und insgesamt 13 Streifen aber immer wieder auf böses Blut.
Weil T-Shirts, Hosen und Tücher schon längst als Trend des Sommer gelten, scheint sich auch niemand mehr Gedanken über die Symbolhaftigeit dieses rot-blau-weißen Stück Stoffs zu machen. Spätestens aber mit seiner Omnipräsenz auf dem vergangenen Coachella-Festival, wurden dessen Träger mit harscher Kritik überhäuft. Schuld an diesem Ärgernis ist unter anderem Kate Bosworth, die ganz ungeniert ihr Balmain-Top in ausgewaschener Optik plus Stars&Stripes-Druck durch die Gegend trug. Amerikanische Kriegsveteranen beziehen sich nun auf den „Federal Flag Code„, der besagt:
„Das Banner dürfe niemals „als Bekleidung dienen“ oder „in einer Art und Weise befestigt, abgebildet, benutzt oder gelagert werden, die es erlaubt, es ganz einfach zu zerreißen, zu beschmutzen oder in irgendeiner Form zu zerstören.“
via.
„Unsere Flagge steht für so viele Opfer. Sie ist der Leim, der unseren Patriotismus zusammenhält. Schande über diejenigen, die sie irgendwie schänden“, argumentiert man weiter.
Aus der europäischen Sicht hingegen tun sich noch weitere Aspekte auf, die gegen das Tragen einer U.S. Amerikanischen Flagge wettern: Wollen wir uns tatsächlich mit diesem Land identifizieren? Es auf einen imaginären Podest stellen und verehren? Oder zieht hier das Prinzip der umgekehrten Logik, der umgedrehten Bedeutung? So wie es damals auch die Mods mit den Parkas taten, könnte man ebenso von dem Ziel ausgehen, das Symbol der Flagge umzukehren, infrage zu stellen oder in einen komplett neue Kontext zu stellen.
via, via, via.
Ich bin weder Patriot, noch Kriegsveteran noch Gegner oder Befürworter. Ich lebe zu weit weg, um beurteilen zu können, in wiefern das lässige Tragen der Flagge Wunden in den Herzen der Kritiker hinterlässt und wie viel Aufstand auch einfach nur Lust am Meckern ist. Das einzige, was ich sagen kann ist, dass mir das modische Ergebnis der ganzen Zankerei sehr gut gefällt. Mode muss Spaß machen, Mode sollte nur wenige Grenzen kennen. Sie kann Ausdruck innerer Haltung sein, kann verwirren oder Bände sprechen. Ein Verbot der Flagge auf Kleidung wäre wahrlich ein mittelalterlicher Rückschritt.
Ich frage mich nur, welche Stimmen wohl laut werden würden, würde die Modemeute auf einmal auf die Idee kommen, die deutsche Flagge als Designer-Fummel durch die Gegend zu tragen.
Informationen und Zitat via.