Eigentlich hatten die Mulleavy-Schwestern Kate und Laura gar nicht sonderlich viel mit Mode am Hut – bis sie sich schließlich auf eigene Faust das Nähen beibrachten (indem sie, so stand es einst im Zeit Magazin geschrieben, ein Chanel-Couture-Kleid auseinandernahmen und es genauestens studierten), um 2005 ihr gemeinsames Label „Rodarte“ zu gründen. Für die erste Kollektion der Horrorfilm-Fanatikerinnen verscherbelten sie die hauseigene Plattensammlung, die Entwürfe waren morbid, apokalyptisch und verdammt gut. So gut, dass sie seither als „Wunderkinder“ der Designwelt gelten. Als mysteriöse Schwestern mit tiefgehenden Visionen und enormem Talent.
Von Saison zu Saison wurde es fröhlicher im schwesterlichen Gedankenwust und auch wir erinnern uns sehr gern an die spirituell (das sind die beiden nämlich selbst auch zweifelsohne) angehauchten Kornfeld-Prints auf fließender Seide. Diesmal musste nicht lang rumgerätselt werden, denn die Inspiration für die kommenden Frühjahrslooks liegt auf der Hand: Vincent Willem Van Gogh, der alte post-impressionistische Schlingel. Aber nicht nur die Gemälde des niederländischen Künstlers lieferten Vorlagen für die digital umgesetzten Kleider-Drucke, nein, auch Disney wurde farb- und formtechnisch angezapft.
Um ehrich zu sein, schwärme ich rein optisch betrachtet gar nicht so übertrieben sehr für die Entwürfe der Schwestern, aber ihre Geschichte, ihr Hintergrund und ihre Ideen lassen mich einfach nicht los. Find ich gut. Sehr sogar.