– oder: seit gestern wissen wir, wie die Meerjungfrauen wohnen. Ein Catwalk gesäumt mit übergroßen Muscheln, konstruierten Algen und einer elfengleichen Stimme aus dem Mund von Florence Welsh, die „What the Water gave me“ zum besten gibt. Nicht nur Lagerfelds liebste Models schritten fast ausnahmslos in weißen Roben durch den Saal, auch das Grand Palais strahlte im blütenreinen Ton. Inspiriert von der „Underwater World“, von unbehandelten Stoffen und naturgegebenen Prozessen, kreierte Karl Lagerfeld für Chanel fließende, knöchellange Kleider, voluminöse Röcke, die an rauschende Bläschen erinnern ebenso wie weich fallende kleine Rüschen, die wir mit Unterwasserpflanzen assozieren und verwendete schimmernde, perlmutanmudende Materialien, die der gesamten Kollektion einen weiteren Hauch Glamour verliehen.
Überhaupt standen Perlen im Mittelpunkt und wurden zart in die Haare der Models eingearbeitet oder auf ihre Haut geklebt und sorgten so für noch mehr aufblitzende Details nebst der „Underwater World“ Kollektion in abertausender Ausführung auf Muscheltaschen oder Kurzjäckchen. Treu geblieben ist der Meister Karl sich dennoch, denn trotz seiner Abkehr vom düsteren im Vergleich zu früheren Kollektionen, fanden sich auch die typischen Tweed-Stücke, wenngleich auch ein Hauch neu interpretiert, und sorgten für eine großartige Portion Chanel Klassiker.
Neben großartigen Kollektionen, toller Musik und der Crème de la Crème der Modelriege war es vor allem das Grand Palais, das einmal mehr die Attitüde von Chanel unterstrich. Herr Lagerfeld, wir sind begeistert – denn vor allem war es wieder einmal eine gigantische Show.
Via Studded Hearts.
Bilder via Chanel News und Style.com