David Lynch macht hervorragende Filme, die von Cineasten gern als Aushängeschild ihrer Kinoliebe genutzt, von Kritikern aber gerne auch als überbewertet angesehen werden. Als Anhänger der transzendentalen Mediation rückt David selbst sich immer wieder in ein seltsames Licht, philosophiert man doch zurecht darüber, ob Monsieur Multitalent nunmehr besessen sei, von dem Gedanken Weltfrieden mithilfe seiner “Stiftung für bewusstseins-basiertes Lernen und Weltfrieden” herbeizuführen.
Zuletzt feierte er seinen Geburtstag und eröffnete einen Nachtclub im Herzen Paris: “Ich bin 65 Jahre alt. Ich habe Filme gemacht, Musik komponiert, alle möglichen Objekte gestaltet – alles Arbeiten mit einem Anfang und einem Ende. Jetzt wollte ich etwas Solides machen.” Der Club “Silencio” also, benannt nach einem ähnlichen Etablissement im Film “Mulholland Drive„, repräsentiert nun folglich das „Solide-Werden“ des David Lynch. Seine Liebe zur Musik darf trotzdem nicht zu kurz kommen und somit haut man am 8. November gleich ein ganzes Werk auf den Markt: Mit „Crazy Clown Time“ bewegt der Hörer sich auf lynchiesken Ambient-Pfaden, ob das gut oder schlecht ist, kann ich noch nicht genau sagen. Neugierig auf Karen Os Einfluss (Yeah Yeah Yeahs) bin ich aber allemal und somit wird nun fleißig reingehört in das gute Stück. Was haltet denn ihr von dieser „Sensations-LP“? Hier lang, bitte!