Sehnsucht schreibt doch immer wieder die schönsten Geschichten und kitzelt die wundersamste Kreativität aus uns heraus. Im Fall Thuy Dong Nguyen ist es das Fernweh nach ihren Wurzeln, das Heimweh nach ihrem zweiten Zuhause Vietnam, welches die junge Designerin und Esmod-Absolventin zu ihren detailreichen Stoffkreationen inspiriert. Thu Thu heißt ihr Label, das Nah und Fern miteinander verheiratet.
Während der Press Days schlenderten wir noch ganz schlaftrunken an der kunterbunten Kleiderstange entlang, waren beinahe ein wenig überfordert von der Farbvielfalt und all dem Musterklimbim der Thu Thu Frühjahrskollektion 2012. Wie soll das eine bloß zum anderen passen, fragten wir uns, ganz bestimmt wisse zumindest Susie Bubble, wie sie die handbestickten Röcke und Decken des Volksstammes aus Sapa mit den dazugehörigen westlicheren Elementen wie den zarten Blusen kombinieren könnte. Und plötzlich fiel der Groschen: Kombinationsgabe, das ist es. Obwohl: Die braucht man im Fall „Thu Thu“ überhaupt nicht, denn wenn man ein bisschen mutig ist, dann passt hier eigentlich alles zusammen.
Auch, wenn die Preise der guten Thuy nicht recht in unser Budget passen wollen, so dürfen wir uns zumindest ganz gehörig inspirieren lassen: Seidenblusen können nämlich hervorragendst zum Indianer-Look der vergangenen Saisons passen, jawohl. Vielleicht hat der ein oder andere von euch ja noch ein paar hübsche Teile übrig und sucht nach neuen, ungeanhnten Tragemöglichkeiten – et voilà! Und: Zu bunt gibt’s schon lange nicht mehr. Die Mode bleibt wild und wunderbar.
(Ganz angetan bin ich übrigens vom roten Zweiteiler, aber auch die bestickte Shorts dürfte gern in meinem Kleiderschrank landen. Noch ein Pluspunkt: Die Schuhwahl. Hach, Creepers eben.)