Bild links via 123456789smiling, rechts via zara.
Lange Zeit konnte ich den aktuell herrschenden Hype um die Pariser Designerin Isabel Marant nicht recht nachvollziehen und irgendwie war ich selbst daran Schuld. Weil sie meinen persönlichen Geschmack auf den ersten Blick immer nur knapp streiften, hatte ich mich schlichtweg noch nie intensiver mit den Kollektionen der in der Blogosphäre so beliebten Modeschöpferin auseinandergesetzt. Arte mischte die Karten während der vergangenen Woche allerdings neu – denn seit ich mir den Beitrag „Isabel Marant… vor der Show“ zu Gemüte führte, bin ich ganz hingerissen von der Frau mit dem ewigen, echten Lächeln und der rauen Stimme – noch nicht einmal ein Hexenschuss kann diesem geerdeten Gemüt etwas anhaben.
Schon seit 15 Jahren macht die Tochter eines Franzosen und einer Deutschen Mode, ist also weißgott keine Newcomerin wie man derzeit durchaus vermuten könnte – und es scheint als würde die Beliebtheit der Mademoiselle Marant trotzdem noch mit jedem einzelnen Monat wachsen und wachsen. Vielleicht liegt es an ihrem Credo, niemals Mode zu entwerfen, die sie selbst nicht tragen würde. Isabel will nämlich „weder die Fantasien anderer bedienen noch die Bedürfnisse von „Luxusweibchen“ befriedigen„. Die Modekette Zara scheint übrigens auch von Isabels Gespür für das, was Frauen wollen, zu profitieren: Links: Isabel Marant in Isabel Marant, rechts: Zara-Komplettlook.
Ob wir das gut finden? Jedenfalls haben wir nichts dagegen. Denn auch Isabel erfand das Rad mit ihren Nummern-Shirts schließlich nicht neu. Und in der Modewelt redet für Gewöhnlich ja sowieso niemand von geistigem Diebstahl – „Man hat sich inspirieren lassen“, heißt es da. Und irgendwie ist da ja auch was dran, oder?