Der Frühling lässt mich gerade immer und immer wieder ein wenig nostalgisch werden. Aber nicht auf diese traurige Art und Weise. Es ist vielmehr so, dass ich bei jedem kleinen Sonnenstrahl an längst Vergangenes erinnert werde, dass ich mich ständig über Momente von früher freuen darf. Gestern war so ein Tag, an dem zwar ganz viel Zukunftsoptimismus in der Luft lag, aber auch die Vergangenheit am Herzen kitzelte.
Beim Frühstück liefen alte Schinken von Ska-P und Sublime im Hintergrund, weil der blaue Himmel ganz offensichtlich nicht nur mich ganz flau im Kopf im macht. Und was damals gut war, kann schließlich auch heute nicht ganz so schlecht sein. In die selbe Zeit, in die diese Musik einzuordnen ist, fällt auch die Cord-Schlaghose. Der Kauf muss wirklich mindestens 8 Jahre zurück liegen. Bloß damals, da trug ich sie umkrempelt und ziemlich locker um die Hüfte. Weil ich überhaupt nicht gut im Laufen auf hohen Hacken bin und selbige auch wirklich nicht besonders gut zu gemütlichen Sonntagen mit Freunden passen, hab ich’s gestern zum ersten Mal mit Plateu-Sneakern und probiert – klappt ganz gut, auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, mit Ausnahme des Paisley-Musters (der Bluse hab‘ ich fix den Kragen umgeschlagen, weil er immer so knautscht) nicht wirklich den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Aber darf man bei Lieblingsstücken vielleicht ab und an mal ein Auge zudrücken? Und es gab sogar noch ein Revival: Ich glaube, seit meiner Pubertät habe ich keinen blauen Lidschatten mehr benutzt und schon gar keine blaue Wimperntusche. Es gibt diesmal also eventuell ziemlich viel auf ein Mal zu meckern. Oder ist’s gar nicht so schlimm? Ich fang‘ nämlich beinahe an mich dran zu gewöhnen.
Bluse: Weekday, Pullover:Weekday, Hose: von früher, Schuhe: Opening Ceremony x Chloe Sevigny, Tasche: Zalando Collection.