TAKE A PICTURE OF YOUR PARENTS KISSING. GIVE ADVICE TO YOURSELF IN THE PAST. MAKE A PROTEST SIGN AND PROTEST. WRITE THE PHONE CALL YOU WISH YOU COULD HAVE. REREAD YOUR FAVORITE BOOK FROM 5TH GRADE. TAKE A PICTURE OF THE SUN. DRAW A CONSTELLATION FROM SOMEONE’S FRECKLES. LEARN TO LOVE YOU MORE.
Mit ihren Filmen entführt uns Miranda July in Welten zwischen Traumtänzerei und skurrilem Realismus, ihre Kunst scheint nahbar und außerirdisch zugleich und ihre Kurzgeschichten prägen eine neue Generation von Schriftstellern – schon jetzt gilt die Amerikanerin als Ikone der heutigen Popkultur. Diesem Lockenkopf samt Smarties-Augen, der selbst gern die Hauptrolle in eigenen Werken spielt, kann man sich nur schwerlich entziehen, ja, man verliebt sich beinahe ein wenig in Mademoiselle July – ganz egal ob Männlein oder Weiblein, mit ihrer Amélie-Attitüde wickelt sie uns der Reihe nach um den Finger. So kam es am Ende auch, dass ich das obige Buch vergangene Woche kaufte, ohne einen einzigen Blick hinein geworfen zu haben. „Miranda July“ in Kombination mit dem Titel „Learning to love you more„? Oh ja. Gute Entscheidung – denn wer schon mal von der dazugehörigen Website learningtoloveyoumore.com gehört hat, der kann sich in etwa vorstellen, was uns im Buchinneren erwartet.
Die Website „Learning to love you more“, die als Kunstprojekt von Miranda July und Harrel Fletcher im Jahr 2002 online ging, rief ganze fünf Jahre lang Menschen aus aller Welt dazu auf, Teil der Bewegung zu werden und die Seite durch eigene Bilder, Texte und Videos mitzugestalten. Aufgaben wie „Take a picture of your parents kissing“ oder „Give an advice to yourself in the past“ sollten dokumentarisch festgehalten und für die Ewigkeit konserviert werden. Das Ergebnis: Mehr als 5000 „Lebensgeschichten“ wurden während der Laufzeit des Projekts hochgeladen – das Buch zur Website zeigt die schönsten Auszüge aus dieser Anleitung zum Glücklichsein.
Zu haben im VOO STORE, Berlin oder via Amazon.