Ich erinnere mich noch gut an die schnippigen Kommentare meiner eigentlich sehr liebenswürdigen Mitstudenten, damals, als ich zum allerersten Mal in Birkenstocks zur Vorlesung antrat. Nein, ich hatte mich nicht im Jahrzehnt vertan und nein, ich wollte auch mich auch an keinen Baum ketten. Bloß hatten all die Turnschuh-Jahre nicht nur meine Füße, sondern auch den Rücken ruiniert und so verordnete der Orthopäde meines Vertrauens mir „anständige Sommerschuhe mit ordentlichem Fußbett“. Aha. Panik auf meiner Stirn, aber es kam anders: Seither führen wir, die Sandalen, in die sich der Fuß in etwa so einschmiegt wie ein Kuchen in seine Form, und ich, eine glückliche Beziehung für die Ewigkeit.
Wer zuletzt lacht, lacht am besten, dachte ich noch als sich Berlin vor ein paar Saisons mehr und mehr mit Birki-Trägern füllte. In diesem Sommer haben die Traditions-Schuhe wohl endgültig die Spitze der Modewelt erklimmt, denn wohin man auch schaut: Sie sind überall.
Vorzugsweise in Silber oder Weiß. Vielleicht ist Céline daran Schuld, denn das Luxus Brand verfrachtete den Trend tatsächlich auf den Laufsteg. Wenn dann auch noch zwei Elle-Redakteurinnen ganz öffentlich für ein klares „Ja, unbedingt nachmachen“ stimmen, ergibt sich der Rest anscheinend von selbst. Das Revoluzzer-Maskottchen der 70er Jahre ist zum Fashion Statement geworden: Kate Moss trug ihn schon in den 90ern, inzwischen sind sogar die Olsen Twins oder Selma Blair reinverliebt in die wenig ökohafte Öko-Sandale.
Man kann mich jetzt verrückt halten oder nicht, aber ich fürchte, das ist endlich mal wieder ein Über-Trend, den ich guten Gewissens und sehr leidenschaftlich zelebrieren will und kann und möchte und überhaupt. Ich frage mich nämlich relativ häufig, ob wir in 30 Jahren überhaupt noch auf unseren Füßen gehen können – bei all dem Mist, den wir uns da antun.
Mein persönlicher Bonus: Die Optik hat’s mir genau so angetan wie das Tragegefühl. Ich bin ja ohnehin nicht der filigrane Schuh-Typ, vielleicht liegt’s daran.
Weiß, Rosa, Cognac und Schwarz gehören zu unseren Favoriten, zum Shop geht’s hier entlang:
Im Grunde gibt es nicht einmal eine Ausrede, denn „das passt nicht zu mir“ wird durch die Vielfalt der Modelle quasi außer Gefecht gesetzt. Genau das mag an Birenstock so gern. Wenn man mag, dann darf man ruhig öko sein, Hauptsache man ist man selbst. Edgy Gentlemen oder Prinzessin, alles egal, auf’s Kombinations-Geschick kommt’s an. Und so langsam dämmert mir, dass es mit 230 Jahren Birkenstock noch längst nicht getan ist. Sollte ich jemals Kinder bekommen, gibt’s zur Geburt ein lebenslängliches Abo. Versprochen.
In freundlicher Zusammenarbeit mit Birkenstock //