Nadelstreifen gehörten für mich lange Zeit in die tiefe Mottenkiste der 90er verstaut: Spießig bis zum Gehtnichtmehr, viel zu akkurat und schnieken Zweiteilern vorbehalten. Spätestens Stella McCartney überzeugte uns jedoch im vergangenen Jahr mit ihren längsgestreiften Interpretationen und bewies, dass das Nadelstreifen-Muster schleunigst wieder in unserem Kleiderschrank einziehen sollte. Vorhaben beschlossen, Lieblingsmodell gesucht. Wood Wood lieferte eigentlich die perfekte Antwort, allerdings wollte die mir nicht stehen – und so sollte das Kapitel „Nadelstreifen“ auch eigentlich längst wieder geschlossen werden.
Unser H&M-Abstecher vergangene Woche sollte mich allerdings noch einmal vom Gegenteil überzeugen und da hing sie: Die ziemlich weit geschnittene Hose aus der Trend-Kollektion auf schlappe 20 Euro reduziert. Will wohl keiner haben, das bollerige Ding, dachte ich noch und verschwand schwupps in der Umkleidekabine. So ganz sicher war ich mir beim Kauf zwar nicht, der gestrige Parkspaziergang allerdings bewies: Das ist eine Sarah-Hose.
Weit, weiter, gemütlich und somit voll und ganz ein Hosen-Modell nach meinem Geschmack. Der Hut und die Palladium-Schuhe machen den 90er Jahre Gedächtnis-Look komplett und sorgen für ein Rund-um-Wohlfühl-Ergebnis. Einzig und allein der Lippenstift waren für einen Sonntag vielleicht ein bisschen zu viel des Guten. Oder was meint ihr?
Entschuldigt den gemanschten Blick auf die einzelnen Stücke: Das Handy + ein paar Photoshop-Künste mussten für diese spontane Knipserei ausreichen.
Im Detail: Schuhe: Thanks to Palladium, Hose: H&M, Sweater: Acne, Hut: H&M, Tasche: MCM