Es ist kein besonders gut gehütetes Geheimnis, dass die großen Luxusunternehmen ihre Umsätze mit Parfums, Lippenstiften, Nagellacken und vor allem Taschen einfahren. Ein Stückchen vom Kuchen besitzen – lautet die Devise. Und wenn sich unsereins einen Acne Sweater zum vergleichsweise günstigeren Preis kauft, ist das streng genommen nichts anderes. Ein Label, das jahrzehntelang für begehrliche Taschen auch fernab der Königsallee sorgte, war unangefochten Louis Vuitton. Allerdings gehörten die guten alten Monogramm-Taschen auch nur so lange zum bestem Ton, bis eine gewisse Phoebe Philo bei Céline andere Träume erschuf – Minimalistische, ums genau zu sagen. LV-Lookalikes bekam man fortan auf dem Schwarzmarkt hinterhergeworfen und der Ruf war dahin. Wollte man denn aussehen wie die 15jährige Maus auf dem Schulhof? -Herrjemine. Mit Nicolas Ghesquière für Louis Vuitton soll nun wieder alles auf Erfolgskurs stehen und wir sind gespannt, ob’s funktioniert.
Nicht nur Ghesquières Ready-to-Wear Kollektion erinnert an starke Einflüsse aus den 60ern, auch seine Taschenlinie knüpft an die vergangene Zeit an: Zurückhaltendere Designs, LV-typische Merkmale (man ließ den Koffer kurzerhand schrumpfen und entschied sich für eine Miniatur-Version für’s Handgelenkt), und kleine Schätze, die zu Klassikern avancieren dürften.
Ob’s funktioniert? -Das wird daran gemessen, wer die Louis Vuitton Taschen in Zukunft wieder trägt und ihnen so ganz ungestelzt mit einem Image ummantelt. Eines jedenfalls dürfte für Herrn Ghesquière nicht ganz unwichtig sein: Mit dem Verkauf der Taschen könnte auch seine Zukunft stehen und fallen – denn wenn’s nicht funktioniert, dürft’s könnt es mit dem Chefposten schwer werden.
Oh! And its bags. Those front-row few who had already had first dibs were showing off lipstick-red boxes with gilded LV trunk fastenings and three curving, white X kisses.
Wir machen uns an dieser Stelle allerdings keine allzu großen Sorgen um Wunderkind Nicolas Ghesquière. Nicht nur, weil er für Balenciaga einst die Bowling Bag zum Verkaufsschlager machte, sondern auch, weil sogar Modekritikerin Menkes die hübschen Taschen bereits deutlich hervorhob und lobte – und die wird da sicherlich auf eine Menge Gleichgesinnte stoßen. Und die Clutch auf obigem Bild ist ja nun wirklich gelungen, oder?
Was meint ihr: Ist’s mal wieder Zeit für einen Design-Klassiker aus dem Hause LV?
Ich jedenfalls könnte mich weiterhin auf die Noé stürzen. Second Hand, versteht sich.
Fotos: Gianni Pucci / Indigitalimages.Com Die gesamte Show findet ihr auf Vogue.de.