Der glasklare Kosmetik-Trend geht zurück zur Natürlichkeit. Weniger künstliche Zusätze, weniger Chemie, weniger Duftstoffe und am Besten gleich alles organisch und Fair Trade. Auf den Naturkosmetikzug springe ich gern mal auf und teste deshalb seit zwei Wochen schon die „Oil Cleansing Method“ oder kurz OCM. Bei diesem Verfahren wird die Haut, ihr ahnt es schon, mit Hilfe von Ölen von Make-Up, Schmutz und Unreinheiten gereinigt. Hier geht es darum, die Haut langfristig wieder in Balance zu bringen. Dabei sollen Öle oder Fette, die sich auf unserer Haut ablagern, am besten durch Öle und Fette gelöst werden können.
Und wie das funktioniert, gibt’s jetzt in der „Schritt für Schritt“-Erklärung. Aufgepasst!
Unsere Haut produziert Fette, um sich zu schützen und zu pflegen. Viele Reinigungsmittel entziehen der Haut ihr natürliches Fett – meist sind sie sogar ölfrei auf Tenside Basis, das führt zu Spannungsgefühlen und kann sogar bewirken, dass die Haut vor Schreck ganz hektisch noch viel mehr Öl als vorher produziert. Mit der Oil Cleansing Method sollen Mitessern der Garaus gemacht werden und man kann sich je nach Hautbedürfnis seine eigene Mischung aus verschiedensten Ölen selbst zu Hause im Bad mixen.
Loslegen:
Benötigt wird Rizinusöl aus der Apotheke – es wirkt entzündungshemmend, reinigend und heilend. Je nach Wunschhauttyp kommt dann ein weiteres Öl hinzu, wobei ich auf gute Ölqualität geachtet habe, dass es kaltgepresst ist und keine weiteren Duftstoffe oder Seifen enthält.
Die Beliebtesten sind:
- Jojobaöl, (eignet sich prima bei Problemen mit unreiner Haut),
- Olivenöl (für alle Hauttypen),
- Mandelöl (ölige Haut),
- Aprikosenöl (trockene Haut) oder
- Avocadoöl (trockene Haut).
In meinem Fall ist es das Mandelöl aus dem Reformhaus. Mein Mischungsverhältnis ist 25% Rizinusöl zu 75% Mandelöl für meine zu Unreinheiten neigende Haut (bis max. 35% Rizinusöl sind okay, sonst trocknet es die Haut zu sehr aus).
Die Fortgeschrittenen-Mischung sieht so aus:
25 % Rizinusöl, 35 % Jojobaöl, 40 % Olivenöl, ein kleiner Schuss weißes Mohnöl – super für empfindliche, trockene und schuppige Haut. Zusätzlich noch ein paar Tropfen Lavendelöl und Teebaumöl hinzugegeben, was sich für unreine Haut empfiehlt und super duftet.
Weitere Mischverhältnisse:
- Ölige Haut: 30% Rizinusöl, 70% Trägeröl
- Normale Haut: 20% Rizinusöl, 80% Trägeröl
- Trockene Haut: 10% Rizinusöl, 90% Trägeröl
Und wie geht das jetzt genau:
- Alles mischen und in ein sauberes Gefäß füllen
- Etwas der Ölmischung (etwa zwei Euro Stück groß) in den Händen verteilen und auf dem nicht vorgereinigten und trockenen Gesicht verteilen, leicht einmassieren
- Einen sauberen Lappen in heißes Wasser tauchen, auswringen und auf das geölte Gesicht legen. Entspannen bis der Waschlappen wieder Raumtemperatur angenommen hat
- Das ganze Öl nun sanft mit dem Lappen vom Gesicht abnehmen
- Das Prozedere insgesamt noch 2-3 Mal wiederholen (Ölmischung drauf, Lappen drauf, warten, abwischen…)
- Jetzt das Gesicht mit kaltem Wasser abspülen, damit sich die Poren wieder schließen
- Anschließend nach Bedarf noch ein paar Tropfen Lieblingsöl auf der Haut verteilen. Kenner schwören auf Kokosöl, weil dies nicht komedogen ist. Teebaum oder Jojoba gegen Unreinheiten gehen aber genau so gut. Monoi de Tahiti duftet super nach Südsee.
- Das Ganze 2-3 Mal die Woche anwenden
Einkaufsliste:
Einfach:
- 75 ml Mandelöl
- 25 ml Rizinusöl
Next Level:
- 25 ml Rizinusöl
- 35 ml Jojobaöl
- 40 ml Mandelöl
- 1 TL weißes Mohnöl
je 5 Tropfen Teebaum- und Lavendelöl
Fazit: Sofort nach der Anwendung stellt sich ein Babypo-Gefühl der Haut ein. Ganz weich und samtig und nicht etwa wie befürchtet – ölig schmierig. Ich möchte sie gern die ganze Zeit streicheln. In der zweiten Woche fühlt sich das Gesicht nun ausgeglichen und tatsächlich etwas weniger unrein an. Eine schöne Selbstmach-Methode, die ich auf jeden Fall weiter führen werde.