Vor genau einem Jahr starben 1.138 Menschen bei einem Fabrikeinsturz in Dhaka, Bangladesch. 25000 Menschen wurden verletzt. Die Angestellten der achtstöckigen Textilfabrik arbeiteten dort unter anderem für Mango, Primark, Walmart und auch Inditex, den Mutterkonzern von Mode-Riesen wie Zara und Forever 21. Wie immer, wenn irgendwo eine Katastrophe geschieht und am heilen Weltbild des gut verdienenden Europäers gerüttelt wird, ging auch am 24. April 2013 ein Aufschrei durch die Medien, alle waren sie bestürzt und beschämt, Fast-Fashion-Konsumenten schworen, ihren Shopping-Pegel zu drosseln und Verfechter der 5-Euro-Shirts gerieten ins Wanken. Seltsam eigentlich, denn im Grunde sollte jeder denkende Mensch schon vorher auf den Trichter gekommen sein, dass sich vor allem Billigprodukte nur schwer mit fairen Arbeitsbedingungen vereinbaren lassen. Aber Verdrängung bleibt wohl eines der größten Talente des Menschen.
Genau deshalb soll der internationale „Fashion Revolution Day“ ab sofort weiter wachrütteln und uns immer wieder daran erinnern, dass es NICHT egal ist, wer unsere Kleidung herstellt. In diesem Jahr lautet das Motto deshalb „Who made your clothes?“.
Mitmachen geht wie folgt: Einfach die Kleidung, die ihr gerade tragt, auf Links drehen, das Label fotografieren und via Instagram posten. Nicht vergessen: #InsideOut und @Fash_Rev.
Bisher haben bereits über 60.000 User mitgemacht. Jeder einzelne Teilnehmer trägt dazu bei, gegen die Gleichgültigkeit zu kämpfen, denn ein Zeichen zu setzen, gegen den kopflosen Konsum und dafür, dass sich etwas ändern muss, und sei es noch so klein, ist immer besser als Nichtstun.
Auch gut: Direkt bei den Herstellern nachfragen und Facebook oder Twitter schwemmen. Einfach ein Foto des Shirts, des Pullis oder eben auch der Hose über einen beliebigen Social Media Kanal an die jeweilige Marke schicken und das Ganze ebenfalls mit „Who Made Your Clothes?“, dem Hashtag #InsideOut und @Fash_Rev spicken.
Mehr Informationen, Videos, Interviews und Beiträge zum Thema findet ihr auf Fashionrevolution.org oder auf der deutschen Facebookseite.
Besonders zu empfehlen ist übrigens der Artikel vom Dazed Magazine.
Wer für die Rana Plaza-Opfer spenden möchte, kann das hier tun.