Es gibt sie ja, diese modischen Leichen im Keller von damals, zum Beispiel Helly Hansen Daunenjacken oder Osiris-Ufos, die an den Füßen getragen stark nach Elefantitis aussahen. Nach der gerade beschriebenen Schlabberphase setzte bei mir allerdings die schrecklichste aller geistigen Umnachtungen ein: Das optische Spießertum. Man trug damals Polohemden gepaart mit Mokkassins, ca ein halbes Jahr lang, bevor man schließlich gegen das gut betuchte eigene Dorf rebellierte und doch noch Punk wurde. Seither versuche ich jedenfalls nur ein einziges Mal wieder Vorlieb mit meinen alten Segelschuhen zu nehmen. Zu viele Bilder viel zu verkorkster Haargel-verwendener Burschen ploppten da nämlich bei jedem erneuten Versuch in meinem Kopf auf.
Ab heute werde ich mich allerdings gegen jedwede grausige Assoziation wehren. Denn man kann jetzt meckern wie man will, aber auf gemütlichere Schuhe trifft man tatsächlich nur selten, noch dazu suche ich schon länger nach einem brauen Paar Ledertreter und irgendwie bin ich auch ein wenig Turnschuh-übersättigt. Willkommen zurück, Timberland Bootsschuh. Ich find‘ dich nämlich gar nicht mehr so piefig.
Kann man doch eigentlich wieder ganz gut machen. Na gut, vielleicht nicht zum Polohemd, aber zur Indianerhose spricht doch eigentlich nix dagegen?
Jacke: & other stories // Pullover: Seek No Further // Hose: Wood Wood //
Tasche: A.P.C. // Schuhe: Timberland.