Ich wollte euch nicht mit meiner Schwangerschaft auf die Nerven gehen, ich weiß, und Gott bewahre, ich versuche mich wirklich strikt an unsere Abmachung zu halten, aber heute muss ich selbige kurz brechen, verzeiht es mir. Gestern geschah nämlich folgendes:
Nachdem ich freudig-euphorisiert von meinem allerersten Kinderzimmer-Shopping-Ausflug Heim kam, um die drei erstandenen Poster mit denen ich schon so lange liebäugelte, ungeduldig wie ich nun mal bin sofort und auf der Stelle an die Wand zu hämmern, zückte ich kurz darauf ganz Blogger-getreu das Handy um meine kleine Instagram-Welt an dieser stolzen Future-Mum-Aktion teilhaben zu lassen. Kann man ja mal machen, ganz besonders in diesem Fall, denn wer sagt schon, dass die Tiny-Edition Farbkleckse (die übrigens aus der Feder der überaus begabten Nadine Goepfert stammen) ausschließlich was für Babies sind. Niemand, genau. Das ist ja das Problem. Denn ganz offensichtlich fehlen den geometrischen Figuren Kulleraugen, Schwänzchen und Öhrchen. So hingegen ist das Ganze, laut einer Kommentatortin, nun wirklich nicht kindgerecht. „Ist ja ganz schön, aber wären Tiere nicht besser für ein Baby?“ tönte es durch mein Mobiltelefon.
In meinem allerersten „Leute, aufgepasst, da ist ein Böhnchen auf dem Weg“-Text faselte ich todesmutig etwas ähnliches wie „Alles ist superduper, aber das, was am Schwangersein wirklich nervt, sind andere Muttis oder jene, die es noch werden wollen“. Natürlich bekam ich dafür alsbald eine Schelte, schließlich rede ich sonst so viel von Frauenpower und dann jetzt dieses Mama-Bashing, hallo? Ja, nun. Was soll ich sagen. An meiner persönlichen Empfindung hat sich nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts geändert und so sehr ich mich auch für Sätze wie oben genannten entschuldigen möchte, es kommt mir einfach nicht über die Lippen. Was ich aber durchaus tun könnte: Den Satz „Das Schlimmste am Schwangersein sind andere Schwangere“ gleich in „Das Schlimmste am Schwangersein sind andere MENSCHEN“ abwandeln. Und warum ist das so? Weil Menschen nunmal kompliziert sind. Weil sie immer alles besser wissen. Weil sie es lieben, rumzustänkern. Undsoweiterundsofort. Warum nur, sagt es mir.
Ich bin jetzt irgendwo im sechsten Monat angelangt und bekam ungefähr 6 x 3 schlaue Vorwürfe im Deckmantel kluger Ratschläge um die Ohren geknallt, nicht aber von Freunden (die meinen Tipps nämlich wirklich nett), sondern von Fremden. In der Bahn, auf diesem Blog hier oder sonstwo. „Du wirst ja wohl wiederverwendbare Windeln benutzen???“ – Nein, Gott bewahre. „Oh, Sie essen Ei? Ich habe ja gehört, das sei sehr gefährlich!“ – Die Straße überqueren übrigens auch. „Ist aber schon ganz schön krass, schwanger auf ein Konzert zu gehen! Also ich hätte das ja niemals gemacht.“ – Achja? Ich dachte, ich bekomme ein Kind, keine Krankheit.
Es ist, mal wieder, zum Haare raufen. Und noch dazu sehr verwunderlich, dass drei rosa-bunte Poster solch eine schwachsinnige Diskussion lostreten können. Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen: Liebe anonyme Kommentatorin: Gleich neben den drei Kunstdrucken hängt ein waschechter Hampel-Löwe aus Holz.
P.S.: Eigentlich sollte es hier ja um die wunderbaren Kunstwerke oben im Bild gehen. Wer sie auch so sehr mag wie ich, aber nicht in Berlin lebt, darf aufatmen: Bald schon launcht der Tiny-Onlineshop! Infos folgen. <3