Ich erinnere mich noch ziemlich gut daran, dass wir Anfang 2011 noch ganz vorsichtig den Trend zu „Neuen Sportlichkeit“ ausriefen, uns über das Comeback der Sneaker wie kleine Kiddies freuten und es uns zur Aufgabe machten, die Einflüsse sämtlicher Sportarten in den verschiedensten Kreationen aufzuspüren. Seither sind mehr als drei Jahre vergangen und die Sportlichkeit in der Modebranche ist nicht mehr wegzudenken. Wie lange das alles noch andauern wird? Keine Ahnung. Wir allerdings können uns immer noch nicht satt daran sehen.
Form follows function – dieser Leitsatz meisselt sich immer mehr in unseren Kopf, holt uns im Hier und Jetzt ab und trifft den Nerv. Nach drei Jahren müsste nun doch langsam alles ausgeschöpft sein fragt ihr euch? -Noch lange nicht. Den besten Beweis dafür jedenfalls liefert Wood Wood mit ihrer „Heroes“ Kollektion für den Winter 2014. Inspiriert von Kriegsfilmen und Landschaften, kriegen die Dänen nämlich ganz selbstverständlich den Dreh zum Bergsteigern. Und wie das genau ausschaut, das seht ihr am besten in der neuesten Kampagne zur Montag erscheinenden Kollektion:
Die Kampagnenbilder:
Auffälligkeiten //
– Was ist hier eigentlich noch für Männer und was für Frauen? -Das scheint auf den ersten Blick Wood Woods kleines Geheimnis zu bleiben. Nächstes Ziel: Ein gemeinsamer Kleiderschrank mit dem Jungen.
– Lagenlooks: Shorts über Leggings? -Sieht bei den Dänen natürlich mal wieder alles andere als doof aus
– Miniatur-Seile als Schnürsenkel? -Klaro. Die Inspirationsquelle wird voll durchgezogen.
– Der Tracksuit bleibt!
– dunkles Blau dominiert die Farbpalette
– an das gelb/schwarze Karo müssen wir uns dagegen noch ein klein bisschen gewöhnen
Und was sagt Menswear Designer & Co-Founder Karl-Oskar Olsen selbst zu seinem neuesten Streich?
Oder wie Nike nach der Show im Januar ziemlich trefflich auf den Punkt gebracht hat: Für den kommenden Herbst ließ sich das Designer-Trio Oskar Olsen, Lotte Bank Nielsen und Brian Jensen vor allem vom 60er Jahre Klassiker Die Kanonen von Navarone inspirieren. Die Kanonen von was? Möglich, dass beim Kriegsfilm von J. Lee Thompson erstmal nichts klingelt – wer allerdings Pulp Ficitiongesehen hat, der wurde zwangsläufig schon das ein oder andere Mal mit schroffen “The Guns of Navarone” Zitaten konfrontiert. Es handelt sich jedenfalls um einen recht typischen „Geheimkommando gegen Wehrmacht“ Streifen. Und wieso lässt man sich nicht von Schönerem beflügeln? Weil die Ästhetik jener Zeit durchaus ihre Reize hatte uns bis heute immer wieder neuinterpretiert, weitergesponnen und aus dem eigentlich Kontext bugsiert wird.
Die Lieblingslooks: