Ich weiß schon – das hier ist eigentlich gar kein richtiges Beauty-Thema und die meisten von euch werden sich angesichts der Ohrenbilder sicher fragen, ob ich noch alle Murmeln beisammen habe. Aber ich mein’s wirklich ernst. Das sogenante „Schlupfohr“, auch „Ohrenblitzer“ genannt, ist auf meiner persönlichen „Schön durch den Alltag-Skala“ tatsächlich ganz oben angesiedelt. Manchmal schlupft so ein Ohr zwar einfach aus Versehen aus dem Haar-Wust heraus, immer häufiger wird das einst als „Verpeilo-Merkmal“ verschriene Markenzeichen allerdings ganz bewusst eingesetzt. Ich selbst bin zum Beispiel seit jeher ein großer Fan der freigelegten Ohrmuschel (als ich klein war, habe ich mir nachts Watte hinter die Löffel geklemmt, weil ich auch so schöne abstehende Ohren haben wollte wie meine Freundin Koko), bloß versteht meine Umwelt diesen Kniff nur sehr bedingt und mein Freund am allerwenigsten.
Wenn ich abends in einen Pyjama gehüllt auf dem Sofa neben ihm sitze, ein Buch lesend und dabei heimlich versuchend auch nur minimal attraktiv zu wirken, dann kommt manchmal der Ohrenblitzer ins Spiel. Weil ich mir nämlich einbilde, dann besonders keck und süß zu wirken; ich hoffe also auf den Out-Of-Bad-Hair-Effekt, aber nichts da. Ich muss nur bis fünf zählen, da hat Monsieur auch schon mein komplettes Haar hinters Ohr gestrichen, ganz ordentlich, ohne Ausreißer. Womöglich, weil ihn dieses Halbgare irgendwie aggressiv macht.
Jetzt sagt mir doch mal: Spinne ich? Sind heraus schauende Ohren denn wirklich so gar nicht niedlich, lausbubig und keck? Sondern einfach nur nervig, optische Störenfriede sozusagen? Ich finde ja, das Gegenteil ist der Fall. Und sollte ich tatsächlich auf dem Holzweg wandern, dann sind Holzwege wohl meine liebsten Wege.
Bilder oben: Instagram ‚gilda_grazia_it‚ & Lookbook ‚Katharina Gruber‚