Inzwischen gehe ich mir mit diesem ganzen 70er Jahre Tüdelü schon selbst ein bisschen auf die Nerven und wer Schlag nicht leiden kann, der hat es hier derzeit ganz bestimmt ein bisschen schwer. Ich schlage also vor, dass wir ausgestellte Hosenbeine fortan nicht mehr gesondert erwähnen, sondern einfach tragen, hinnehmen, anhimmeln oder ignorieren, ganz ohne Fingerzeig, denn bald kräht sicher schon kein Hahn mehr danach, ob das Ende des Saums nun eng, abgeschnitten oder flatterig weit um den Knöchel schlackert. Es ist ja schließlich nicht so, als hätten wir es hier mit einem Ufo zu tun. Obwohl meinem Freund das beispielsweise durchaus lieber wäre, ich warte nämlich auf den Tag, an dem er sich im Hechtsprung auf den Boden schmeißt, um sein Recht auf eine Freundin in Skinny Jeans einzufordern. „Nein, Nike, nicht, bitte, nicht schon wieder, nicht heute, guck mal, ohne Trompetenbein ist’s viel schöner!“.
Das Gegenteil von Trompete ist immerhin meine bestickte Folklore-Bluse samt Toddel-Klimbim. Wie lange selbiges allerdings überleben wird, bleibt fraglich – am liebsten würde Lio nämlich nur noch Baumwollmusselin-Fäden statt Pastinake essen. Kann ich ein bisschen verstehen.
Hose: MiH Jeans via My Theresa // Bluse: Isabel Marant (ausverkauft, Kleid hier) // Jacke: Barbour // Tasche: Saint Laurent // Schuhe: Carin Wester