Manchmal braucht mein Spatzenhirn einen kleinen Stupser, ganz im Sinne von „Reminder“, wegen des berüchtigten Waldes, den man ab und zu vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann. Vor ein paar Wochen zum Beispiel, da war ich auf der Suche nach neuen Turnschuhen, am besten mit Klettverschluss, Schnürsenkelmodelle wachsen in meinem Schrank nämlich wie Unkraut in Terassenritzen.
Meint ihr, ich wäre auf die Idee gekommen, statt bei den üblichen Verdächtigen Ausschau zu halten, einfach mal nach rechts und links zu schauen? Natürlich nicht, Schande über mein Haupt, wirklich wahr. Während der Press Days dann hätte ich mir am liebsten ins Knie geschossen für so viel Ignoranz, plötzlich stolperte ich nämlich zum gefühlt zwanzigsten Mal über das wunderbare Pariser Label „Veja„, das noch dazu nachhaltig produziert und fesche Fans wie Marion Cotillard vorzuweisen hat.
Mein Favoriten-Modell (neben den Kletten) in Marble-Optik wurde in Kooperation mit Supergirl und „Diapers & Milk„-Gründerin Leia Sfez entworfen, zu haben ist das gute Stück (plus Pendant für die Kleinen) aber leider erst ab September (merken, ich versuch’s auch, trotz Spatz im Hirn). Ähnliches gilt für die Klett-Modelle oben im Bild. Jetzt aber bitte nicht verzweifeln, im Online Shop warten nämlich noch viel mehr hübsche Flitzer auf uns und zwar jetzt schon:
Der Avocadostore hält übrigens auch eine nette Auswahl bereit.
Aber nochmal kurz zurück zur Veja-Philosophie:
Sébastien Kopp und François-Ghislain Morillion waren es irgendwann satt, Schuhe zu tragen, ohne Fragen zu stellen. „Ist eine andere Welt möglich?’“, in etwa. Die beiden Franzosen finden: “Oui!” – deshalb wurde Veja vor inzwischen fünf Jahren geboren.
Hergestellt werden die Sneaker aus Biobaumwolle, Naturkautschuk und pflanzlich gegerbtem Leder von Biobauern in Brasilien. Hierbei geht es Sébastian und François vor allem um partnerschaftliche Verhältnisse, die es den Bauern ermöglichen, wieder von ihren Produkten und der traditionellen Latexerzeugung leben zu können. Warum? Die Bewohner des Amazonaswaldes mussten in der Vergangenheit vermehrt auf Viezucht und Holzgewinnung umsteigen – nicht nur blöd für die Menschen, sondern auch für den Regenwald.
Was ich aber besonders sympathisch finde: Die beiden Gründer bleiben ehrlich. Veja möchte in Zukunft zwar für eine ausschließlich nachhaltige Herstellung stehen, klar ist aber: Nicht alle Projekte können gleichzeitig abgepackt werden, es gibt immer noch etwas zu verbessern. „Work In Progress“ eben. Der Status Qo:
Alle Schritte in der Produktionskette werden von der unabhängigen internationalen Zertifizierungsgesellschaft FLO-CERT zertifiziert. 90% der Bio-Bqaumwollproduktion kauft Veja von ADEC in Brasilien. Das Verwenden von ökologischem Leder mit Pflanzenextrakten wie Acacia verringert die Verschmutzung des Wassers, das nachhaltige Produzieren sowie die Logistik hinter Veja dämmt den Co2 Ausstoß ein. Adieu Düngemittel und Pestizide. Plus: Fair gehandeltes Latex (siehe oben) und lückenlos faire Produktionsbedingungen. Um die Lagerung in Frankreich kümmert sich beispielsweise das Atelier sans Frontières – ein Verein, der sich um die Wiedereingliederung von sozial Benachteiligten durch Arbeit kümmert.
Ich finde, das sind schon ganz schön viele Gründe, Veja zu supporten. Und zu tragen! Bald. Versprochen.