An mir ist wahrlich keine Friseurin verloren gegangen, ich schaffe es sogar, mir neuen Spliss ins Haar zu schnibbeln und statt erst gar keinen zu produzieren, ersaufe ich mein Haar regelmäßig in Pflegeölen, um die gespaltene Wahrheit mit Mandelduft zu übertünchen. Was ich aber gut kann: Mutig sein. Und furchtbar ungeduldig. Weshalb ich jedes Mal selbst zur Tat schreite, statt auf einen feschen Termin beim Hair Stylisten meines Vertrauens zu buchen, der ohnehin nur in meinen kühnsten Spa-Träumen existiert. Vergangenes Wochenende stand ich also wieder einmal von Kopf-Langeweile übermannt vor dem Scheideweg der unendlichen Möglichkeiten. Long Bob? Nah. Micro-Pony? Stirnschwitzer. Farbe? Aber hallo.
Die Ausgangssituation: Von Geburt an habe ich sehr dunkelbraunes Haar, das ich in regelmäßigen Abständen „Schokobraun“ töne, um nicht in Blassheit unterzugehen. Man sollte da natürlich nicht einfach drüber färben, behaupten Profis, die letzte Farbwäsche ist aber drei Monate her. Wie ich also schließlich doch noch zum längst überholten „Ombre“ Trend kam, der sich heute ganz gewitzt „Bronde“ nennt, erkläre ich euch in ziemlich einfachen, unprofessionellen, aber effektiven Schritten:
1. Färbung kaufen.
Ich bin ein Otto-Normalverbraucher und griff daher zu LÓREAL Paris Ombre No 1 (von denen ich übrigens kein Geld für die Werbetrommel bekomme, das hier passiert aus reiner Liebe zu euch, wegen all der Nachfragen, das sollte nicht unerwähnt bleiben, ihr Musen der Beauty-Posts):
2. Haare nicht waschen
3. Haare in zwei Partien aufteilen
und vorne über die Brüste legen, so als würde man zum Flechten zweier Zöpfe ansetzen.
4. Jetzt nicht weitermachen,
wie in der Bedienungsanleitung beschrieben.
5. Sondern: Beide Hälften toupieren,
richtig kräftig und zwar ab Ohr-Höhe. Sodass zwar noch eine ganze Menge Haar runter hängt, aber in etwa 1/4 „weg toupiert“ ist – sorgt für einen natürlichen Übergang, statt einer geraden Linie zwischen Braun und Blond. Weil eben nicht alle Haare erfasst werden.
6. Farbe auf die beiliegende Bürste auftragen
und erst in die Spitzen kämmen. Dann immer weiter nach oben vorarbeiten und am Ende noch einmal komplett von oben nach unten Bürsten (natürlich nur bis zu den Ohren, sonst fängt das Bronde schon ganz oben auf dem Kopf an. Kann man machen, muss man aber nicht. Bei mir haben ein paar der vorderen Strähnen noch eine Extrabehandlung bekommen. Einfach einzelne, ganz dünne Strähnen nochmal komplett mit Farbe einkämmen.
7. Einwirken lassen
und zwar ohne das Haar hochzustecken. Einfach hängen lassen.
Für einen natürlichen Look bloß nicht zu lange einwirken lassen – ich habe es mit 25 Minuten versucht, damit ich nicht als blonder Pudel aus der Nummer raus gehe
8. Ausspülen, fertig!
9. Freude!