Als man mich fragte, ob ich nicht eventuell Lust hätte, einen halbganzen Tag in der Nähe von München, genauer Ingolstadt, zu verbringen, umringt von lauter Shops mit großen Designernamen über den Türen, da musste ich kurz lachen und schlucken und mir schließlich eingestehen, dass es womöglich mal an der Zeit wäre, sämtliche hunderttütige Instagram-Bilder wildgewordener Exzess-Shopper-Frauen und -Mädchen aus dem eigenen Outlet-Assoziations-Topf zu verbannen, um selbst mal dran zu schnüffeln. Die Markenliste des sogetauften „Ingolstadt Village“ liest sich nämlich teils mit Gleichgültigkeit, teils aber doch mit ein paar großen Sternen in den Augen: M MISSONI. GUCCI. BIRKENSTOCK. AIGNER. TOD’S. Für bis zu 80% weniger Kröten als im regulären Verkauf.
Mehr brauchte es kaum für eine Zusage meinerseits, nicht nur aus persönlicher Konsumlust, sondern auch wegen Sarah Jane, die derzeit Babywasser-bedingt in keinen Schuh mehr passt und dringend eine Aufheiterung materieller Natur nötig hat, wenn man mich fragt. Muss ja auch mal sein. Also hin da. Einen weiteren Schmankerl gab’s selbstredend gratis oben drauf: Jana Pallaske (oh hallo Engel & Joe!) und Supermodel Eva Padberg warteten zwischen Macarons, weichen Sofas und ordentlich drapierten Handtaschen außerdem auf einen keinen Plausch mit uns.
Man kann es nicht anders sagen, aber Jana und Eva sind zwei richtig nette Typen, die mit beiden Beinen feste auf dem Boden stehen. Wobei, Jana steht eigentlich gar nicht, vielmehr schwebt sie ein bisschen zwischen den Sphären, drei unterschiedlichen Ländern und ihrer Mission YediYess hin und her. Dementsprechend gestaltet sich auch hier Tascheninhalt – MissGyver ist offensichtlich ein äußerst zutreffender Spitzname für die Schauspielerin, die der Welt fast noch lieber #Lovemarks hinterlässt:
Am meisten beeindruckt haben mich wohl die Teebaumöl-Zahnstocher, die zum Beispiel für das cowboymäßige Kauen in kurzen Pausen benutzt werden. Statt rauchen eben. Immer dabei sind zwei Telefone, eins zum Telefonieren, eins zum Notizen abspeichern, Kopfhörer für die Ruhe vor dem Sturm, Lippenbalsam, Puder und Rouge, Steine für ausreichend Energie und ein Stift, manchmal sogar Mückenspray – um es kurz zu sagen: In Janas Taschen herrscht intuitives Chaos.
Eva braucht nicht viel Klimbim, dafür aber Plastiktüten für das Geschäft ihres Hundes und eine nette Kaustange. Ihre allererste Designerhandtasche war übrigens eine klassische graue Chanel, inzwischen besitzt sie aber in etwa 100 Umhängetaschen, Clutches und Shopper. Stattlich, stattlich. Warum wir überhaupt über Taschen redeten, ist schnell gesagt, die Mission des Tages lautete nämlich: Finde die perfekte. Was ich nicht tat. Dafür nahm ich aber Vorlieb mit Zickzack und Pantoffelschuhen.
Ein kurzer Zwischenstopp bei Gucci führte dazu, dass ich mein Herz an Schuhe verlor, die offenbar niemand außer mir besitzen wollte. 112€ sag ich da nur – für die Elefantenfuß-Freundin wurde also auch gleich ein Paar eingepackt:
Der Rest war so naja. Wer unbedingt eine erschwingliche Gucci Tasche ergattern will, der kann selbiges ohne Zweifel tun, wer allerdings eine schöne erschwingliche Gucci Tasche mit nach Hause nehmen mag, der braucht definitiv Glück. Ich hatte keines. Ein gutes Paar Schuhe kann man dafür recht zuverlässig finden:
Ich schlenderte zwecks Recherche also trotz Loafer-Schnapper noch rüber zu Tod’s und schwor mir binnen weniger Sekunden, ausschließlich hier zuzuschnappen, sollte ich denn jemals einen der Klassiker besitzen zu wollen:
Ein Birkenstock-Paradies ist im Ingolstadt Village außerdem zu finden, quasi ums Eck von Jimmy Choo:
Aigner nicht vergessen:
Noch kurz bei CLOSED und Levi’s anklopfen, eine Stippvisite bei Calvin Klein Underwear, für Lio fand ich im Steiff Shop ein hübsches Jäckchen von Petit Bateau, bei Nike warten eine Trilliarde Turnschuhe und alles andere schenkte ich mir, auch aus Selbstschutz. Hier findet ihr aber die lückenlose Designer-Liste.
Am Ende des Tages sah ich dann jedenfalls wie folgt aus:
Dann nur noch mal kurz rein ins gemütliche Backstage-Stübchen und zurück nach Haus. Danke, das war unverhofft schön!
– in freundlicher Zusammenarbeit mit Ingolstadt Village –