Schon klaro, es gibt Gespräche, die führt man nicht beim Kaffeekranz mit der Familie. Oder Sachen, die will man noch nicht einmal bei der besten Freundin auf den Tisch bringen. Unangenehmes, Ulkiges, Körperliches – obwohl wir doch alle Menschlein sind. Oft schwebt da diese puterrote Schamwolke über dem Kopf wie eine fiese, sich die Hände reibende Grinsekatze, die auf gar keinen Fall anfangen darf zu reden, sonst könnte es ja peinlich werden. Oder wann hast du das letzte Mal in deiner WG-Küche angefangen über Mundgeruch, Ohrenschmalz oder Ausfluss zu reden?
Wir starten in eine neue, wunderschöne Reihe mit solidem Halbwissen, angelernter Bauernschläue und liebevoll gesammeltem BFF-Rat. Hier unter uns – und zwar zu all den Dingen, die da aus uns rauskommen, an uns dran hängen oder sich sonst irgendwie bemerkbar machen. Los geht’s? Teil 1: Intimpflege
Als kleines Mädchen warst du schon immer angehalten, deinen Laden permanent schön sauber zu halten? Der Stöpsel vom Bruder ging ja schließlich fresh und clean nach außen hin weg, das ist ja alles viel hygienischer und überhaupt, der braucht das nicht so dringend putzen. Achso? Ohne in Feuchtgebiete-Laune zu verfallen, räumen wir direkt mal mit Gerüchten rund um unsere Scheidenpflege auf und sagen, wie das da unten richtig geht: Die zarten Schleimhäute im Intimbereich sind, ob ihrer anatomischen Gegebenheiten, nämlich ein saures, feuchtwarmes Milieu, indem sich Bakterien vergnügt tummeln und gern vermehren. Putzen, es aber nicht übertreiben – heißt deshalb die Devise, jawohl!
Ach so geht das!
- Immer zu einem milden, parfümfreien Duschbad greifen, Intimwaschlotion braucht im Prinzip keine Frau, wer aber gar nicht drauf verzichten mag, nimmt das milde Intimwaschgel, das sich den PH-Wert unserer jungen Muschi (4 – 4,5) zur Aufgabe gemacht hat (ab der Menopause verändert sich der nämlich) und mit Milchsäure gegen Infektionen schützt. Zum orientalischen Grobkornpeeling-Duschgel gleich mal Folgendes: Lass es sein!
- Bitte keine Schwämme und Waschlappen, die sind doch nur rappelvoller Dancefloor für die nächste Bakterienparty. Erreger, die sich vorher vom äußeren Schambereichrand nicht weggetraut haben, wischst du damit direkt ins Muschi-Epizentrum rein.
- Ein Slip pro Tag – easy Sache, oder? Die Buchsen dann immer schön im Kochgang waschen. Deal? Beim Waschmittel auf Bakterientöter achten und ebenfalls am Besten parfümfreie Produkte. Und: Lieber zum Schlüpfer als zum String greifen – die Schmale Strippe zwischen den Beinen kann mit so viel Girlpower manchmal nicht dealen.
- Beim duschen den Duschstrahl (auch wenn’s verlockend ist) nicht direkt auf die Scheide richten, das spült nur Keime rein.
- Auf der Toilette den klassischen Reinigungs-Move gleich mal einstudieren – sprich mir nach: „Von Vorne nach hinten wischen“. Listen and repeat!
- Geh pinkeln nach dem Sex! Die Bakterien im Körper von dir und deinem Jungen sind, Überraschung, oft ganz verschieden – manchmal vertragen die sich gar nicht mal so gut und das kann zum Beispiel nach dem Sex zu Blasenentzündungen bei Frauen führen. Um dem entgegen zu wirken, nach der Sexytime einfach direkt mal auf die Toilette und rausspülen was da eventuell nicht rein gehört. Und wir sprechen hier noch nicht über Verhütung.
Und so nicht!
- Intimspray brauchst du nun wirklich nicht. Wenn du dich täglich wäschst, ist das super unnötig, weil du damit auf die großartige Flora deiner Scheide einwirkst. Duftstoffe können zusätzlich allergische Reaktionen auslösen. Jeder riecht anders und das ist auch gut so – weißte selber, ne?
- Du musst nicht zum Putzteufel werden: Wildes waschen kann schnell nach hinten losgehen. Deshalb: Regelmäßig duschen aka ein bis maximal zwei Mal am Tag waschen, hält die Flora in Balance und solange unten nichts juckt, kratzt, statt durchsichtig eher grüngelblich ausfließt oder ganz anders riecht als sonst, ist alles fabelhaft und muss nicht weggeschrubbt werden. Wenn dann doch mal was ziept, kontaktierst du den Frauenärztin oder natürlich den Frauenarzt deines Vertrauens, hörst du?!
- Slipeinlagen in Maßen! Während der Periode, als Zusatzschutz – null Problemo – nur zum Dauerzustand sollten die nicht werden. Die Kunststoffschicht unten drunter verhindert die Luftzirkulation im Schlüppibereich – und dicke Luft will ja nun wirklich keiner.