Es ist wirklich kein Geheimnis, dass ich ab und zu an waschechten Geschmacksverkalkungen leide, manchmal stehe ich dann zum Beispiel schnappatmend vor einem Paar Katzenschuhe, während sämtliche Freundinnen ringsum mit den Augen rollen. Ähnlich erging es mir jüngst auf der Suche nach einem kuscheligen Herbstbegleiter. Bei Acne Studios sammelte sich jede Menge Spucke des Giers in meinen Hamsterwangen, als ich ein rosafarbenes völlig deformiertes Mantelmodell samt dicker Nähte bestaunte. Nee, also wirklich, das ist eine Leberwurst, keine Jacke. Das Problem ist bloß, dass ich ganz offensichtlich eine Schwäche für Kleidung habe, die ein bisschen Banane ist, oder zumindest nicht eindeutig makellos schön (jedenfalls wenn man „die anderen“ fragt). Diesmal habe ich aber trotzdem mit mir reden lassen, Gott sei Dank, nun ist es nämliche eine entschärfte Form der Wurst geworden, eine graue aus Wolle nämlich, die mich sogar wieder dazu bringt, mir einen Gürtel in die Hüfte zu schnallen.
Vom O-förmigen Ärmelschnitt kann man natürlich halten, was man mag – kein fieses Wort der Welt könnte jetzt aber noch an meinem grau melierten Glück rütteln, dafür hat es zu sehr „poom“ gemacht:Ich bin jetzt übrigens 27 Jahre alt, im März werde ich 28 und vorgestern wachte ich mich meiner ersten Stirnfalte auf, eigentlich waren es gleich mehrere, aber nur eine einzige ließ sich nicht mehr Glatt streichen, es ist also so weit, hurra.
Jacke: Acne Studios via Anita Hass // Pullover: thanks to CLOSED // Jeans: & other stories // Schuhe: Vagabond // Tasche: thanks to Rika Studios