Über kaum ein anderes Thema spricht unsere Modeblubberblase gerade so viel wie über die Sache mit dem Ausmisten: Sich frei machen von Altlasten, die kein Mensch mehr braucht und die den schönen Kreationen vollkommen den Platz nehmen. Eben wissen, was wirklich wichtig ist, statt Unmengen zu beherbergen und noch mehr im Monatsturnus obendrauf zu packen. Kleiderschrank-Detox nennt sich das Ganze ziemlich neumodisch und nahm dank Marie Kondo Hype-ähnliche Ausmaße an, denn gefühlt jeder scheint derzeit im Ausmistwahn – auch wir. Wo allerdings fangen wir eigentlich am besten an? Wovon sollten wir uns wirklich trennen und welches Kleiderstück kommt wohlmöglich trendtechnisch in ein paar Jahren wieder? Mit dem Ausmisten verhält es sich ein klein bisschen so wie mit dem Thema Sport treiben: Wer einmal angefangen hat, sämtliche Ausreden über Bord zu werfen und konsequent ist, für den läuft die Ganze Chose wie von ganz allein:
Also widmeten wir uns heute morgen beim 360° Detox Frühstück von Vestiaire Collective genau dieser Challenge: Dem Anfang! In Kooperation mit Anuschka Rees hat die Second Hand Platform für Designerstücke nämlich einen ziemlich einfachen 10 Punkte Plan zusammen gestellt, der so simpel und banal für Frischluft im Kleiderschrank sorgen soll: Ein Radikalschlag, ohne Schnappatmung, sondern mit befreiender Wirkung. Und wir schauen uns das Ganze doch einfach mal genauer an:
360 Grad Detox aka eine ziemlich entspannte Frauenrunde: Haut & sein (Jana Pákozdi), Kleidung (Anuschka Rees) & Food (Isi von My Good Food).
Mein persönlich wichtigster Tipp: Fangt am allerbesten direkt zum Saisonwechsel an – zu einem Zeitpunkt eben, an dem ihr so richtig Lust auf Veränderung und Frische habt. Und dann heißt’s auch schon: So macht’s Anuschka Rees – nicht neu gedacht, dafür aber umso einleuchtender:
1. Nimm dir 2 Stunden Zeit und gehe durch deinen gesamten Kleiderschrank.
2. Hab‘ direkt ein paar Kleidersäcke und Kartons griffbereit, um deine Kleidungsstücke zu sortieren: Schlechte Qualität? Fehlkauf? Falsche Größe?
3. Musik an, und los:
4. Nimm‘ alles aus deinem Kleiderschrank raus. ALLES!
(statt Müll: aus kaputten Stücken lassen sich im Übrigen
auch wunderbar Putzlampen draus machen!)
5. Nimm‘ jedes Kleidungsstück in die Hand und entscheide, ob du es behalten willst, oder nicht – und sortiere es in die Boxen.
6. Bewahre folgende Stücke außerhalb deines Kleiderschranks auf: Kleider, bei denen du dir nicht sicher bist, die einen sentimentalen Wert für dich haben oder die gerade einfach nicht in Jahrzehnt passen.
7. Bring alles, was ausgebessert oder geändert werden soll, zu einem guten Schneider.
8. Verkaufe – und an dieser Stelle kommt ganz geschickt Vestiaire Collective ins Spiel – spende oder verschenke deine ausrangierten Stücke.
9. Ordne deinen Kleiderschrank jetzt neu + überleg dir ein für dich funktionierendes System: Nach Farbe, nach Kleidungsart oder vielleicht sogar direkt nach Look?
10. Tadaa: Entweder du genießt das bisschen Ruhe jetzt in deinen Schubladen und auf deinen Stangen oder füllst den leeren Platz mit frischen Schönigkeiten zur Belohnung.
So viel zur Schritt-für-Schritt-Abfolge. Das gesamte Booklet gibt es ab dem 4. April übrigens auch auf Vestiaire zum kostenlosen Download.
Nun noch ein paar nützliche Tipps, um Argumente zu entkräften:
„Ich möchte es eines Tages wieder tragen.“
Die Faustregel besagt: Wenn du ein Teil im vergangenen Jahr nicht getragen hast, ist es unwahrscheinlich, dass du es in absehbarer Zeit wieder trage wirst. Wenn du dich trotzdem nicht trennen magst, lager das Teil in einem Karton unter dem Bett – für die Trennung auf Probe. Ist es beim nächsten Kleiderschrank-Detox immer noch nicht wieder rausgekramt worden, weg damit!
„Das Kleidungsstück birgt schöne Erinnerungen.“
Es handelt sich um ein Andenken: Ein Kleidungsstück im klassischen Sinne ist es also nicht mehr – und hat deswegen auch nichts mehr im Kleiderschrank zu suchen. Also ab in die Erinnerungsschachtel weit weg vom Kleiderort.
„Ich habe viel Geld dafür ausgegeben!“
Ja, und leider ist es bereits ausgegeben: Es gibt also nichts mehr zu verlieren. Wenn es im Kleiderschrank versauert, hat niemand was davon – am allerwenigsten dein Kleiderschrank. Hol dir doch die Moneten zurück und verkaufe das Stück weiter?
– In freundlicher Zusammenarbeit mit Vestiaire Collective –