Es ist kein Geheimnis, dass ich größter Fan des Berliner Mode Salons bin. Zwei Lobeshymnen habe ich seither verfasst und während ich gestern ziemlich davon überzeugt schien, dass es meine Erwartungen auch ein drittes Mal voll erfüllt werden, muss ich heute gestehen: Falsch, sie wurden übertroffen! Das sage ich an dieser Stelle keinesfalls bloß, um die Veranstalter zu bauchpinseln, das meine ich bierernst. Während Berlin eigentlich seit Beginn der Modewoche modetechnisch totgesagt wurde, und die ein oder andere Kritik durchaus berechtigt ist, sorgte auch der diesjährige Salon wieder für ein glühendes Birnchen: Die deutsche Mode ist gar nicht so langweilig, ein paar der Verrücktesten hielten sich bislang bloß einfach nicht in meinem Dunstkreis auf. An dieser Stelle ohrfeige ich mich also feste selbst und verspreche Besserung. Denn das, was uns da gestern im Berliner Mode Salon kredenzt wurde, war wahrhaftig fantastisch schön:
Rianna + Nina sorgten für die schönste Farbexplosion, Odeeh stellte sich als deutsches Gucci heraus, Fragment und Horror Vacui sind unumstritten die allerschönsten Neuentdeckungen, Escada hat sich selbst überrascht und die hübschesten Ohrringe kommen doch tatsächlich von Mister Michael Sontag. Nehmt euch ganz viel Zeit, denn wir haben unsere Crème de la Crème für euch im Gepäck:
Uns platzt das Herz vor Stolz: Tim Labenda hat den International Woolmark Prize Europe Regional Final in der Kategorie Damenmode gewonnen – und wir sind immer noch riesig aus dem Häuschen! TIM, DU HAST DAS SO VERDIENT! Nicht nur ein Preisgeld winkt, sondern auch noch ein Mentoring-Programm eines Expertenteams UND Tim darf Europa im internationalen Wettbewerbsfinale im Januar 2017 in Paris repräsentieren. Wir drücken schon jetzt alle Daumen!
Aus einer Leidenschaft für hochwertige Seidentücher, vintage Materialien und Knallfarben wurde kurzerhand gemeinsame Sache gemacht: Rianna + Nina. Mit eigenem Shop auf der Torstraße starteten die Zwei, Taschen zu veredeln und jetzt haben die Beiden ihre ausgefeilte Ready-to-Wear Kollektion im Gepäck. Lieblingsstücke, die haargenau in unsere Zeit passen und das Prädikat „Wahrlich besonders“ tragen. Vorbeischauen empfohlen!
Die schönste Kollektion der bisherigen Fashion Week? Odeeh <3 Wir wollen an dieser Stelle allerdings nicht zu viel verraten, es folgt nämlich eine gesonderte Huldigung ihrer Show! Eines können wir aber schon mal loswerden: Wir sind noch immer komplett aus dem Häuschen.
Antonia Zanders war uns, um ehrlich zu sein, bislang überhaupt kein Begriff. Und so ganz bin ich auch noch nicht schlau geworden, was genau hinter dem Label nun wirklich steckt: Auf der Website ist die Rede von 100 Prozent Cashmere, aber habe ich mich hier nicht in Seidenteile verknallt? Ich selbst bleibe ratlos, behalte die Sache aber ganz genau im Auge.
Keine Fashion Week ohne: MALAIKARAISS! Ein ausführlicher Recap ihrer hinreißenden Show folgt selbstverständlich auch heute <3 Wir sind furchtbar stolz auf dieses talentierte Herz!
Streifenprints, sattes Blau und Einteiler, die gar keine Einteiler sind: Eine komplette Review der Show findet ihr hier.
Dawid Tomaszewskis Roben sind gemacht für rote Teppiche. In dieser Saison zeigt er uns nun, wie die bodenlangen Kreationen auch im Alltag funktionieren: Mit Schluppe und Babouches. Can do!
Wer glaubt, ein Familienunternehmen würde nach 35 Jahre Firmengeschichte leicht trutschig und angestaubt daher kommen, der kennt Iris von Arnim nicht. Zeitlos, muckelig, so kuschelig weich und kein bisschen hinterher.
Huch, was ist denn hier passiert? Ihr seht richtig: Das ist Escada. Hinweg mit dem leicht in die Jahre gekommenem Image, her mit frischer Note. Mit einem kleinen bisschen mehr Mut und ein bisschen mehr Kanten und Ecken sind wir vollends an Board. Das Seidenschal-anmutende Top dürfte schon mal mit in den Koffer hüpfen.
Die Show von Michael Sontag haben wir leider verpasst, dafür sind wir im Berliner Mode Salon gleich doppelt so lange an seiner kommenden Schmuckkollektion kleben geblieben. Die wird schon im März nächsten Jahres lanciert – und ist wahrlich großartig!
Horror Vacui bedeutet in der Kunst so viel wie, das Bedürfnis zu haben, leere Stellen auszufüllen. Ein schwieriger Name für ein Modelabel, aber ein Mutiger zugleich. Fokussiert auf ein einziges Kleidungsstück, einen im Schnitt und in der Verarbeitung bis ins letzte Detail perfektionierten Pyjama, beschäftigt sich Anna Heinrichs nämlich mit dem Horror Vacui, dem fortwährenden Anliegen des Menschen, Leere zu füllen – und zaubert ganz großartige Kreationen, die ganz hervorragend ins Jahr 2016 passen! Wir möchten jedenfalls noch ganz viel mehr von dir hören, liebe Anna!
Wer Taschen mag, muss PB0110 lieben – so viel ist klar. Für den Sommer 2017 wird’s endlich rund, Taupe bis Babyblau und sogar metallisch. Wie immer: Große Liebe!
Nach ihrem Abschluss des Bachelors im Bereich Mode an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg absolvierte Annelie Schubert ein Praktikum als Design Assistentin bei Haider Ackermann in Antwerpen. 2014 schloss sie ihren Master an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin ab. In diesem Jahr gewann Annelie Schubert den „Grand Prix du Jury Première Vision“ der 30. Ausgabe des Internationalen Festivals für Mode und Fotografie in Hyère. Für uns gehört sie längst zu festen Größe im Berliner Mode Salon.
Das Label von Veronika und Kay bezeichnet sich selbst als Woman Couture Fashion House und produziert komplett in Berlin. Viel mehr haben wir über das Label mit den schönen Lingerie-Stücken und körperfernen Roben noch nicht herausgefunden – aber das werden wir ganz bald ändern. Versprochen!
Noch ein Label über das wir im Berliner Mode Salon zum allerersten Mal gestolptert sind: Neri Firenze. Die gebürtige Deutsche, Raphaela Hermes, lebt mit ihrem Sohn in Florenz und hat 2005 ihr eigenes Label aus dem Boden gestampft hat: Heritage, Zeitlosigkeit und hohe Qualität sind seither ihr wichtigstes Ziel – und das scheint aufzugehen! Hand made in Italy <3
William Fan ist ohne wenn und aber der Shooting Star der Berliner Modewoche – und das bereits seit zwei Saisons. Während ich mal wieder ein klein wenig länger gebraucht habe, um zu verstehen, was hier passiert, hat’s gestern Klick gemacht. Ich wünsch dir von Herzen viel Erfolg bei deiner Show heute Abend. Die Daumen sind gedrückt!
Dorothee Schumacher schickt uns mit ihren Prints direkt ins Weltall und mit ihren Schnitten gleich nach Italien, in weibliche Spähren oder auf Safari. So ganz wissen wir das nicht genau. Was wir aber sehr wohl wissen: Hier geht’s um schönste Details, um eine selbstbewusste Frau und um geliebte Alltagslooks. Wie immer: GROSSARTIG!
Nobi Talai fiel uns vor genau einem Jahr zum allerersten Mal im Berliner Mode Salon auf, zeigte zur letzten Fashion Week ihre eigene Show und gehört schon jetzt zum festen Stamm der Berliner Riege. Lieblingskreation: Der obige Zweiteiler mit aufwendig gearbeitetem Top.
Marina Hoermanseder hat es ohne Wenn und Aber geschafft. Standing Ovations gibt’s auch diesmal: Für ihr unnachahmliches Handwerk, für ihre Detailverliebtheit und ihre kontinuierliche Weiterentwicklung! Gleich geht’s zur Show <3
Von Vladimir Karaleev gibt’s an dieser Stelle nur eine kleine Auswahl, die Show heute Abend wartet nämlich mit den großen Highlights der Kollektion auf. VORFREUDE!
Mario Lombardo, seineszeichens Creative Director und Grafikdesigner, ist ins Kerzenbusiness eingestiegen und sorgt mit seinen Porzelan-Exemplaren für ernstzunehmende Konkurrenz. Schnupper empfohlen!
Perret Schaad – oder besser bekannt als: Das Label mit den schönsten Farbkompositionen. Immer wieder großartig!
Nach einem gelungenen Debüt auf dem vergangenen Modesalon ist Sarah Effenberger mit ihrem Label Fomme zurück. „Fomme ist ein Männerlabel, dessen Mode sich an beide Geschlechter richten soll“ – unisex in wunderbar!
Handarbeit par excellence: Augustin Teboul sind die Meister des Surrealen – untragbar im Alltag, Zauberkunst für ganz besondere Anlässe. Aufwendige Häkelarbeiten, morbider Glamour und Detailversessenheit mit Sternchen.