Ja, ich bin Teil der „Grazia x H&M New Influencer Award“ Jury.

11.08.2016 Allgemein

grazia ihm nfluencer awardIch musste heute Morgen tief ein- und wieder ausatmen, einige Male hintereinander sogar, sonst wäre es womöglich bald vorbei gewesen mit meiner Existenz. Vor einigen Wochen stimmte ich nämlich zu, einer Jury beizuwohnen, die schon bald den ersten „New Influencer Award“ gemeinsam mit H&M und der Grazia verleihen sollte. Nicht schlecht, dachte ich schnell, hier geht es nicht um mich, sondern um die Förderung von Nachwuchstalenten, und: Vielleicht wird die Branche durch ein solches Spektakel gestärkt, womöglich bemerkt nun auch die breite Masse, dass solch ein „Beruf“ wahrlich echt ist und Arbeit bedeutet, eventuell findet man dort draußen ja sogar jemanden, der mehr Herzblut und Leidenschaft in sich trägt als viele, die einfach nur mal schnell ein paar über-weißte Instagram-Bilder knipsen oder Tigh Gaps für mehr Follower zeigen. Jemanden, der die Chance bekommt, gesehen und gehört zu werden. Ganz ohne Vitamin B. Jemanden, der für etwas steht, statt einfach nur hübsch auszusehen. Gut könne das werden, nahm ich außerdem an, aber nicht im Geringsten wäre ich auf die Idee gekommen, dass sich ein Regen aus verbalem Hass schon lange vor dem eigentlich Austragungs-Termin über ein Vorhaben wie dieses ergießen könne. Und noch dazu einer, der aus Branchen-internen Gewitterwolken geflogen kommt.

Anna Frost etwa verschluckte sich vor allem „aufgrund der Besetzung der Jury“, jemand anderes scherzte just im selben Augenblick „Werde der nächste top Blogger und bekomme täglich tausende Pakete mit goodies, jette gratis um die Welt und sitze neben Karl in der Front row“, aber Schwamm drüber, angeblich sei mittlerweile ohnehin die halbe Bloggerwelt in heller Aufruhr, ein ganzer Bloggerbus sogar, um ganz genau zu sein. Warum, das steht auf einem anderen Blatt, nämlich dem Haben (wollen)-und-Sein-und-Schein-Papier geschrieben. „Nabel-der-Welt-Thematik“ prangt womöglich als Überschrift in Großbuchstaben darüber. Aber dazu kommen wir ein anderes Mal.

Glaubt es jedenfalls oder nicht, aber einen kurzen Augenblick lang habe ich mich von der Unruhe beeinflussen lassen, von den unreflektierten Kommentaren, ich habe mich zu Recht über den für mich unerwartet boulevardesquen Tonfall der Online-Ankündigung echauffiert, mich beschwert, das gebe ich zu – denn ich möchte nicht, dass jemand Bloggerin Farina häufiger sieht als die eigene Mutter – und gehofft, der Erdboden möge ich doch bitte schnell verschlucken. Einen Tee und ein Versprechen, der Text werde alsbald umgeschrieben, später, weiß ich aber, dass ich wie sooft einfach hätte länger durchatmen und mir vertrauen müssen. Denn es ist wie es immer ist: Die, die am lautesten schreien, beweisen am wenigsten Weitsicht. Man kann Awards verteufeln, oder sie als Chance sehen, als eine positive Entwicklung. Man kann die Grazia für ihre ungünstige Wortwahl belächeln oder selbige genau wie sich selbst nicht allzu ernst nehmen und besagte Zeilen als genau das hinnehmen, was sie nunmal sind: Massentauglich. Ich wähle in beiden Fällen Tor II. Und nehme Abstand von weiteren Rechtfertigungsversuchen.

Denn Lisa Banholzer hat es im Grunde längst auf den Punkt gebracht:

„In jeder jungen Branche müsse die Ersten härter für ihren Erfolg kämpfen und müssen evtl. mehr Arbeit leisten, um Wege zu ebnen. Jede große Schwester kennt das. Und trotzdem oder genau für die Professionalisierung der Szene wollen wir den Nachwuchs fördern und supporten.
Wenn diejenigen, die selbst gerade erfolgreich sind dagegen haten und nicht verstehen, dass mindestend 2 Generationen deutscher Fashion-Blogger auch ihnen ihren Werdegang erleichtert haben, tut es mir Leid. #‎WutBlogger‬

Stärke zeigt sich im Bestärken von anderen und der Community. Und diese Kultur sollten wir, vor allem in der jungen, meist weiblichen Blogger-Szene, leben und nicht aus Angst und Konkurrenz auf Ellenbogen-Taktik setzen.‪#‎justsaying‬ “

Es gibt übrigens kein Honorar für das Beiwohnen dieser Jury. Und ja, ich bin mir obendrein im Klaren darüber, dass Caro Daur, Nina Süß und ich allesamt in anderen „Schubladen“ wohnen. Bloß respektiere ich seit jeher jedes einzelne der anderen Jury-Mitglieder für genau das, was sie sind und leisten. Warum, lest ihr zum Beispiel hier. Ich freue mich also weiterhin auf den 7. September und bin gespannt auf alles, was kommt. Auf die Bewerber*innen. Und das Feedback. Sollte der Award nämlich entgegen meiner Hoffnungen zur reinsten Vollkatastrophe mutieren, habe ich keinerlei Scheu, euch davon zu berichten. Statt aber schon jetzt zu fluchen, lasse ich mich lieber überraschen, bleibe Optimistin und über mich darin, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Das würde dem ein oder anderen da draußen übrigens auch recht gut zu Gesicht stehen.

Alle Infos hier.

38 Kommentare

  1. Sarah

    Letztendlich würde ich mit dem totschlag Argument kommen „wir müssen auch irgendwie Geld verdienen“ und mich nicht weiter drüber ärgern.
    Aber die Grazia ist wirklich ne miese Zeitschrift.

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  2. Lara

    “ womöglich bemerkt nun auch eine Christina aus Buxtehude, dass solch ein „Beruf“ wahrlich echt ist und Arbeit bedeutet …“ geht es noch etwas abfälliger? Grüße aus Hamburg.

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    1. Kerstin aus Buxtehude

      Wie hätte sie es denn sagen sollen? Weiß doch jeder, wie es gemeint ist. Das junge Mädchen, dass „diese Internetwelt“ nur aus der Ferne kennt. So vielleicht. Aber kein Grund für noch mehr Gehacke.

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      1. Lara

        „Die Social Media Kanäle siehst du mehr als deine eigene Mutter? Caro Daur, Farina Opoku und Nina Suess sagen dir jeden Morgen als erstes „Guten Morgen“ und wiegen dich am Abend als letzte mit schönen Bildern oder Snapchat-Stories in den Schlaf? Deine Leidenschaften sind Mode, Beauty und Lifestyle? Zu deinen Lieblingslabeln gehört H&M und die GRAZIA ist dein Info-Paket über alles lebensnotwendige im Dasein einer Fashionista?“ so beschreibt die GRAZIA den Beruf Blogger und nicht Christina aus Buxtehude. Vielleicht sollte man der GRAZIA mal den Beruf Blogger erklären, bevor man sich über Christina aus Buxtehude lusig macht.

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  3. A.

    Ich habe die Beiträge im Facebook auch gesehen und musste laut lachen. Da beschweren sich genau die Richtigen. Die, die nämlich gern da sitzen würden wo ihr jetzt sitzt. Wie du sagst: Es ist wie es so oft ist 😀

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    1. Esra

      Die Unterstellung des Neides ist auch ein Totschlag-Argument!
      Ich habe bei Facebook auch kommentiert und finde die Entwicklung einfach schade… Ich verstehe nicht, warum man sich als „Blogger“ mit einem Video vorstellen muss und nicht mit einem Blog… Und seit wann ein Blogger ständig in den social media sein muss, zum Frühstück, Mittag- und Abendessen, um „Blogger“ heißen zu dürfen…
      Ich dachte, ein (Mode-)Blogger ist jemand, der sich mit Schreiben, Fotografieren, Mode, Recherchieren auskennt, der ein Augenmerk auf Qualität hat und nicht nur auf Populismus, jemand, der seiner Kreativität freien (naja, halbwegs freien) Lauf lässt, lernfähig und kritisch denkend ist…
      Nike sagt doch: „über-weißte Instagram-Bilder knipsen oder High Gaps“ – und genau diese Leute werden dann als Blogger-Stars gehandelt, obwohl das alles mit Bloggen nichts zu tun hat, sondern eher mit 13-jährigen Mädels, die jemanden zum Bewundern brauchen…
      lg
      Esra

      http://nachgesternistvormorgen.de/

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  4. Franzi

    Hey! Also wie schon gesagt- der Artikel war einfach nicht gut geschrieben- dort stand nix von einem Award und es gab auch null Infos, die du jetzt erst lieferst. Ich habe nie Blogger oder die Unterstützung kritisieren wollen- sondern einen Artikel der keinen Sinn macht. Da war nix von Angst oder Wut! Und jetzt wird der Artikel ja auch angepasst. Finde ich gut und ich bin für die Sache- nur gegen den Artikel in alter Form. Finde es nur schade, wenn dann jegliche Kritik als Angst und Neid abgetan wird! Das war nie so gemeint. Also danke für die Infos. Liebe Grüße

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  5. Anna

    Liebe Nike!

    Komm schon, der Text von Grazia klang doch danach, wie ich es überspitzt mit goodies und Karl zusammengefasst habe. 😉
    Außerdem schreibst du […]“Jemanden, der die Chance bekommt, gesehen und gehört zu werden. Ganz ohne Vitamin B. Jemanden, der für etwas steht, statt einfach nur hübsch auszusehen.“[…]
    So haben wir doch auch angefangen, oder nicht?
    Was hindert diese Person daran, einfach wie wir alle, einen Blog zu starten? Diesen Zusammenhang mit Grazia, Förderung, Chance, etc verstehe ich nicht ganz. Wenn man eh talentiert ist, dann braucht man nur Internet und fängt einen Blog an und braucht keine Jury dafür, geschweige denn eine Chance. Was hat man denn zu verlieren?

    Liebe Grüße,
    Anna

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    1. Ronja

      „Was hindert diese Person daran, einfach wie wir alle, einen Blog zu starten? Diesen Zusammenhang mit Grazia, Förderung, Chance, etc verstehe ich nicht ganz. Wenn man eh talentiert ist, dann braucht man nur Internet und fängt einen Blog an und braucht keine Jury dafür, geschweige denn eine Chance. Was hat man denn zu verlieren?“

      Was hindert einen selbst daran, zu akzeptieren, dass jeder seinen eigenen Weg wählen und gehen darf? So wie ich’s mache, sollst du’s machen, so groß mein Kuchen, so groß dein Kuchen, so langweilig ich, so langweilig du…Lasst leben, und lebt genauso bunt und mit Freude weiter. Alles andere braucht’s doch wirklich nicht.

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      1. Anna

        Ich hoffe einfach, dass sich meine Meinung nicht bewahrheitet und dass Grazia den „Beruf Blogger“ nicht durch den Kakao ziehen wird. Und Vitamin B ist in diesem Fall Grazia.

        Aber klar, jeder soll sich bewerben und mitmachen wo er will, mich stört es nicht. Das Internet ist groß genug!

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  6. Ponte

    Jetzt würd mich nur brennend interessieren, wo ich das „gehate“ nachlesen kann. War zu blöd, es zu finden…

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  7. carlotta

    Als Nicht-Blogger kann ich mich nur fragen: Echt jetzt?! Macht euch mal alle locker, es gibt in der Welt gerade auch relevante Themen 😉

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    1. Alice

      Ach du meine Güte, genau meine Gedanken! (Natürlich kann man sich so jede Sorge im eigenen Leben verbieten, weils‘ immer was gibt auf der Welt, das schlimmer ist. Aber meine Zeit, hier könnte man echt mal nen Punkt setzen. Die Köpfe schweben im Himmel.)

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  8. maike

    Ich verstehe die Diskussion und Empörung, die sich ja nun wohl auch schon aufgelöst hat, nicht so wirklich. Als hätten all die, die sich bereits „etwas aufgebaut haben“, das Alleinrecht auf den Titel Blogger/Influencer. Ein Großteil dieser lang aufgebauten Blogs ist doch schlicht, inhaltlich wie visuell, vernachlässigbar. Und ja, nur dann wirtschaftlich relevant, wenn ein Werbeträger in diese investieren möchte (ansonsten ändert sich doch für diese „etablierten“ Blogs nichts, kann doch jeder weiter über sich, über Essen, über was auch immer schreiben, wie und wann er, sie, es möchte).

    Hier geht es doch schlicht und ergreifend nur darum, noch weitere junge, inhaltlich unverbrauchte, durchaus kluge, aber formbare und vor allem billige Menschen zu akquirieren, die zu hübschen Werbefiguren, aka. Influencern, inszeniert werden. Auf welchem Wege dieser Status, und neuerdings wohl auch Berufszweig und -wunsch, erlangt wird, ist doch ziemlich egal (nicht, dass ein bewusster Aufbau solcher Figuren nicht schon immer stattgefunden hätte btw.). Auch was diese, ihre Zielgruppe Beeinflussenden, schlussendlich in Schrift und Bild ins Internet setzen, ist doch völlig irrelavant. Es wird das Gleiche sein, wie bei vielen anderen auch. Je nach Agentur werden bestimmte Werbeträger vermittelt, dessen zu überbringende (Werbe-)Botschaft mehr oder weniger hübsch, mehr oder weniger geschickt, mehr oder weniger wortgewandt, mehr oder weniger personalisiert an ihr Publikum gebracht wird. Wer das macht ist doch vorrangig egal, hauptsache es funktioniert und rentiert sich für die betreffenden Unternehmen.

    Ein wenig perfider empfinde ich das Ganze nur aus Rezipienten Sicht. Versteht es die meist sehr junge Zielgruppe, reflektiert diese manipulierende Art der Werbung zu entschlüsseln? Ich schätze weniger, da jung, da unerfahren und das mit jedem Recht der Welt. Diesen jungen Leuten dann bewusst überinszenierte (Werbe-)Welten und -Leben vorzusetzen und zwar auf eine mit dem „realen“ Leben engst verknüpfte und nur schwerlich als Werbung ersichtliche Weise, also das muss man schon wollen, muss man moralisch vertreten. Aber so ist das natürlich mit Werbung immer (und auch immer ein wichtiges durchaus diskutables Thema!).

    Allerdings ist hier weder dieser Wettbewerb, noch die Teilnahme, noch irgendein Blogger oder Influencer in die Pflicht zu nehmen, denn warum Möglichkeiten, wenn sich diese bieten, nicht wahrnehmen?! Stattdessen muss die Medienkompetenz der Rezipienten gestärkt bzw. diese überhaupt erst auf aktuelle Medienmöglichkeiten gebildet werden. Es muss sensibilisiert werden auf eine Art von Werbung, die scheinbar unmittelbar an ein ganzes, öffentlich sichtbares und inszeniertes Leben von Influencern gekoppelt ist und so auch von der (Werbe-)Industrie benutzt wird. Ob man dieses allerdings als (junger) Mensch anstreben sollte, ist noch mal ein gänzlich anderes Thema.

    Puh, irgendwie z.T. sicherlich offtopic, aber was mir bei dieser Diskussion durch den Kopf kreiste…

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  9. Esra

    Liebe Nike, außerdem finde ich es schade, wie der Begriff „Blogger“ verwässert wird. Laut der Anzeige ist „Blogger“ und „Influencer“ ein und dasselbe. Dem ist aber nicht so. Es gibt einige Instagram Stars, die auch Influencer genannt werden, aber nicht oft nicht mal einen (vorzeigbaren) Blog überhaupt besitzen!

    Und du glaubst ernsthaft, dass wirklich jeder eine Chance hat? Gerade bei so einer kommerziellen Veranstaltung? Als Werbeträger sind doch eh nur schlanke bildhübsche Mädels geeignet, die den Standards entsprechen! Ich musste mir auch schon von manchen Agenturen anhören, ich sei „zu wenig kommerziell“ – mit anderen Worten, zu wenig Mainstream.
    Findest du nicht, dass es etwas naiv ist, zu glauben, dass jeder eine Chance hat??

    Und ja, ich bin nicht ganz unvermittelt (aber fernab des Neides!) – denn ich fände es gerechter, wenn Menschen nicht nur anhand ihres Äußeren eine Chance bekommen würden – sondern auch anhand ihrer Leistung. Das ist aber gerade in visuell geprägten Zeiten wie der von Instagram immer weniger populär, genauso wie sich Texte durchlesen…
    lg
    Esra

    http://nachgesternistvormorgen.de/

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  10. Esra

    Und das mit dem „Supporten“ – sorry, das ist Heuchelei… Du, liebe Nike, hattest vielleicht das Glück, das nicht zu erfahren, aber glaube mir – es gibt einige Haie in der Bloggerwelt, deren scharfes Gebiss man mit viel Wohlwollen (das du in deinem Fall zeigst) als breites Lächeln missinterpretieren kann. Und gerade die, die sich im wahren Leben nur mit RELEVANTEN Kollegen (relevant bezieht sich natürlich nur auf die Reichweite) abgeben, reden dann von Supporten – aber nur im für sie passenden Kontext.
    Kannst es wahrhaben oder nicht – ich bin nur echt verwundert, wie man gleichzeitig so reflektiert und so blauäugig sein kann, wie du. Aber klar – das musst du gerade sein, weil du ja jetzt in der Situation schon steckst und jetzt da durch musst oder willst.
    Übrigens, ebenfalls naiv ist es, den „boulevardesquen“ Tonfall der Grazia überraschend zu finden! Ich liebe die Grazia, aber der Tonfall überrascht mich gerade deswegen nicht, weil man doch weiß, wie man die Zeitschrift zuordnen kann!

    lg
    Esra
    http://nachgesternistvormorgen.de/

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  11. Nila

    Ich bin heilfroh, dass jemand wie du dieser Jury beiwohnt. Deinen Ärger über diese Kommentare kann ich verstehen. Das hätte mich auch geärgert, insbesondere von XY Bloggern, die schon lange nicht mehr (oder noch nie) relevant sind (jemals waren).
    Dennoch: Wenn ich die „Beschreibung“ auf der Grazia Homepage lese, hört es sich für mich eher so an, als würden sie die neue Farina und Caro suchen. Hübsche, modeaffine junge Frauen, die vor Allem Kooperationen-tauglich sind, als über ein wichtiges Thema sprechen zu können/wollen. Nichts gegen die beiden. Aber ich finde es wäre mal Zeit für eine junge Frau/einen jungen Mann, die/der mehr zu zeigen hat, als Marken,Reisen,Interior Koops., sondern sich mit dem Thema Feminismus, Jobs, Politik, etc. auseinandersetzt. Mir ist bewusst, dass das natürlich nicht so gut zu verkaufen und sexy ist, wie das Thema Mode/Beauty. Dennoch sollte eben genau für diese wichtigen Themen Raum geschaffen werden.
    Ich glaube wie einige meiner Vorredner ebenfalls nicht, dass „jeder“ mitmachen könnte, weil eben genau die wirklich interessanten Stories nicht gesucht werden. Vor Allem nicht von der Grazia.

    Ich finde es trotzdem super, dass du in der Jury bist, weil ich glaube, dass eben du den Ausgleich schaffen wirst und noch einmal ein anderes Auge auf das alles haben wirst. Lass dir den Spaß nicht dran verderben und bitte bitte bitte berichte mal über den Ablauf, wie es dir so gefällt, sobald es losgeht, etc.

    Alles Liebe <3

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  12. Anna Frost

    Moin Nike!
    Danke für diese Richtigstellung. Ja, ich muss zugeben, ich habe mich sehr erschrocken, dass unter anderem du bei diesem Format, so wie es die Grazia beschrieb, Teil der Jury bist. Das passte für mich einfach nicht zusammen.
    Und da musst du mir recht geben: das was die Grazia da beschreibt, ähnelt dem Skript eines RTL2 Formats. Was du hier beschreibst, ist etwas völlig anderes und vor allem ein gar nicht mal so schlechtes Ding!
    Und vielleicht ist das, was du hier beschreibst, also u.a. Talent- und Nachwuchsförderung, genau das, was der Szene fehlt. Und ich bin nicht diejenige, die an dieser Stelle die Hasskappe aufsetzt, denn genau an dieser Stelle setzt ja auch unter anderem mein Job (neben dem Bloggen) ein.
    Anschuldigungen, es seien hier Angst, Neid und Missgunst im Spiel, sind nicht richtig. Obwohl, Angst vielleicht schon, nämlich davor, dass sich einige Big Player unter Wert verkaufen, ihre Werte über den Haufen werfen und sich bei Brands krumm machen, wo es nicht hätte sein sollen. Bei dem von Grazia beschriebenen Szenario konnte und wollte ich mir nicht vorstellen, dass du und die restliche Jury ein Teil sind, es passt von außen betrachtet nicht zu euch und wofür ihr steht.
    Ich hoffe, dass die Grazia nicht hinter eurem Rücken das Format und die Idee geändert hat, sondern es weiterhin so bleibt, wie du es hier schriebst.
    Liebste Grüße aus Schweden <3

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  13. Sarah

    Ich stimme Nila zu. Noch ein Blog über Modetrends, tägliche Outfits, Urlaube in viel zu teuren Hotels und Interoir und ich flippe aus!
    Aber hat denn jemand einen Tipp für mich wo ich einen Blog finde der sich mit Politik (verständlich) auseinandersetzt, oder auch kontroverse Themen (hier ist mir der feminismus oft zu platt dargestellt) aufgreift und das ganze gut verpackt?
    – Ohne kollaps mit Samsung, Swatch, Weekday, Nike, Marlies Dekkers (innerhalb von 3 Wochen)-

    Antworten
    1. Rebecca

      Mal als Frage, Sarah: Wie soll denn so ein Blog überleben, wenn er sich rechercheaufwendigen Themen wie Politik und differenziertem Feminismus widmet, also Artikel produziert, die man nicht mal eben so runterschreibt. Du möchtest das alles umsonst lesen und der Blogger darf dann noch nicht mal ein wenig Geld verdienen, damit sie/er genügend Zeit für genau diese Artikel hat?

      Ich verstehe den Frust über all die Beauty-Blogs, aber ich finde dein Argument zu kurz gedacht.

      John Oliver hat gerade sehr schön zu der Krise des Journalismus Stellung bezogen.
      https://www.youtube.com/watch?v=bq2_wSsDwkQ

      Recht hat er, diese „ich will alles umsonst“ ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die qualitativen „Content“ in welcher Form auch immer produzieren und produzieren möchten.

      Antworten
    2. Claudia

      Liebe Sarah, ich bin auch deiner Meinung, dass es unzählige Mode-, Food., .. Blogs gibt. Aber sich deshalb über einen neuen Blog aufregen, das kann ich nicht verstehen. Außerdem liegt es nicht an Dir, was Du liest? Es ist doch Deine ganz persönliche Wahl, welche Seiten und Inhalte du konsumierst. Und mal ganz ehrlich einen Blog über Politik ? Es gibt eine ganze Menge an guten Tages- und Wochenzeitungen, die so viele unterschiedliche Artikel/Reportagen usw. anbieten (auch kostenlos im Internet). Warum liest du es nicht da?

      Antworten
    3. Jen

      Hallo Sarah,
      ich empfehle dir hierzu piqd – da kannst du dir deine Interessenskanäle zusammenstellen und wirst auf jeden Fall bei jedem Newsletter klüger!

      Antworten
  14. Elisa Zunder

    Ich hab mir den ganzen Zirkus, der seit der Veröffentlichung der Grazia, nun durch die gesamte Blogosphäre zieht erstmal eine Weile angeschaut bevor ich mich dazu äußere. Ich frage mich aber wirklich, warum sich an einem Artikel und einigen Formulierungen der Grazia so dermaßen aufgehangen wird. Es gibt so vieles, was in der Online- und Offlinewelt schief läuft, da ist ein überspitzter Artikel um viel Aufmerksamkeit und Klicks zu bekommen doch wirklich keine Seltenheit. Hat ja auch geklappt! 😉

    Ich selbst blogge bereits seit über 4 Jahren und fühle mich davon nicht angegriffen oder in irgendeiner Form degradiert. Ich denke und hoffe, dass dieser Award wirklich eine Chance für Blogger ist, die neu auf dem Markt sind oder auch schon längere Zeit bloggen, einen Fuß in das Business zu setzen. Es wäre doch schön, wenn neben den altbekannten Gesichtern mal ein Neuling auftaucht. Denn an dieser Stelle müssen wir auch einfach mal so ehrlich sein, dass es heutzutage nicht mehr so einfach ist einen mega erfolgreichen Blog an den Start zu bringen, wie früher. Der Markt ist übersättigt und täglich sprießen neue Blogs im Internet. Was ist da so verkehrt durch einen Award zu fördern?
    Zum Deichmann Award pilgern doch auch immer Unmengen von neuen und auch etablierten Bloggern – selbst einige die gerade ganz groß mit ihrer Kritik sind – warum wird hier mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen?
    Und warum der oder die Gewinner_in nur nach dem Äußeren beurteilt werden soll, ist mir auch nicht klar. Vielleicht ist man mit einer hübschen Schale eine Zeit lang erfolgreich, aber ohne den richtigen Kern nutzt auch dies nichts.

    Das This is Jane Wayne bzw. Nike nun so angegriffen wird, kann ich auch nicht verstehen. Ich bin wirklich der Meinung, dass TIJW, Nike und auch Sarah die Förderung am Herzen liegen. Als ich erst ein paar Monate oder vielleicht auch ein Jahr gebloggt habe (muss so 2013 gewesen sein), hab ich die beiden Janes kontaktiert in der Hoffnung ein paar Tipps und einen Austausch zu haben, da es bei mir mit Gleichgesinnten in der Kleinstadt doch eher mau aussieht. Ich dachte, dass ich die beiden Bloggerinnen anschreibe, die ich auch wirklicht toll finde und meiner Meinung nach auch was auf dem Kasten haben. Es hat zwar ein bisschen mit der Antwort gedauert, aber ich hab eine super nette Antwort auf mein Anliegen erhalten und wurde sogar ganz herzlich in Büro eingeladen, wenn ich mal in Berlin sein sollte. Der sollte ich übrigens vielleicht mal nachkommen! 😉
    Genau aus diesem Grund glaube ich, dass es für Nike eine Herzensangelegenheit ist in der Jury zu sitzen und das man ihr hier echt nichts vorwerfen kann.

    Ich denke, dass alle mal durchatmen sollten, runterkommen und sich vielleicht auch einfach mal überraschen lassen, was dieser Aaward so bringt! <3

    Antworten
  15. Jennie

    Wie schön, eine tolle Sache!!! ich finde es richtig klasse, dass Du diesen Wettbewerb unterstützt! Für viele wird das eine willkommene Möglichkeit sein wahrgenommen zu werden und sich vorzustellen. Die negative Kritik hier kann ich nicht ganz nachvollziehen und ich finde das ehrlich gesagt auch ein bißchen traurig. Was ist es, was daran so aufgeregt? Das jemand anders – ein niemand – Erfolg haben könnte und man es ihm nicht gönnt? Vielleicht wird hier etwas bzw. jemand ganz neues entdeckt? Das kann unglaublich spannend sein und mit ganz großer Sicherheit werden hier neue Ideen freigesetzt und in die Welt geworfen! Sich davor zu verschließen wäre nicht richtig und bedeutet Stillstand. Und Stillstand kann sich niemand leisten, weder beruflich noch privat und erst recht nicht im Modebusiness. Ich freu mich, dass Nike dabei ist und ganz besonders, dass die Jury aus so unterschiedlichen Personen besteht, dadurch werden unterschiedliche Blickwinkel möglich sein!

    Antworten
    1. Esra

      Jeder, der einen Einblick in die Branche hat, weiß, was hinter solchen Awards steht- und das sind meist nicht tolle Absichten, jemand neues zu entdecken, um ihm Chancen zu geben. Sondern: Geld und Fame. Das ist der Kritikpunkt. Hört doch endlich auf, bei jeglicher Kritik Neid zu unterstellen…
      lg
      Esra

      http://nachgesternistvormorgen.de/

      Antworten
    1. Vickie

      Hej Simoni, entspann dich mal ein wenig – warum nervt dich Esra denn „GEWALTIG“?? Nur weil sie Kritik an einer Sache anbringt, die ja wohl offensichtlich gerade die Gemüter gespalten hat? Nervt sie dich, weil sie das tut, wofür Blogs eigentlich ganz gut sind: sich und seine Meinungen auszutauschen? Bringt dich sowas wirklich so doll auf die Palme, dass du unbedingt die Capslock-Taste drücken musstest? AU WEH.

      Antworten
  16. Corinne

    Ich habe von der Branche keine Ahnung und nicht mal die Kritik mitbekommen. Aber durch Nikes Vorstellung hat es das Wort „Feminismus“ in einem völlig unaufgeregt-normalen Zusammenhang in die GRAZIA geschafft. Deshalb bin ich dafür. 🙂

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  17. Tabea

    Sehr brisantes Thema momentan! Ich finde es super, dass du weiterhin zu deiner Entscheidung stehst, dich für eine Teilnahme in der Jury entschieden zu haben.
    Persönlich bin ich auch kein Fan des Awards und würde mich, trotz Rieseninteresse und Spaß am Bloggen, nicht bewerben. Ich bin schon auf die Kandidatinnen gespannt und werde es auch weiterhin gespannt verfolgen (:

    Liebe Grüße
    Tabea
    http://bytabea.com/

    Antworten
  18. Jasmin

    Ich blick da nicht durch, wenn man das Video hochgeladen hat, geht es dann auch um die meisten Likes die dann eingeladen werden, oder entscheidet ihr das einfach so ohne Blick auf die Likes, Herzen etc.?

    Antworten
  19. Marie

    Ich habe mir ein Ticket als Zuschauerin geholt und habe mir auch bereits neugierig die Teilnehmer angeschaut. Aber dort sind auch Bewerber dabei, die bereits 10.000 Fans auf ihren Social Media Kanälen haben. Dann wäre das ja keine Förderung von Nachwuchstalenten mehr

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