Wer schief gewickelt ist, der befindet sich normalerweise auf dem falschen Dampfer, der liegt daneben und täuscht oder irrt sich gewaltig. Auf mich trifft diesmal allerdings bloß ersteres zu und zwar im haptischen Sinne, jedenfalls wenn es nach mir und meinem persönlichen Geschmack geht, der natürlich durchaus streitbar ist. Ich frage mich im Gegensatz zu vielen anderen zum Beispiel immer wieder, wann und wieso Wickelröcke eigentlich aus der Mode geraten sind, es gibt schließlich kaum ein anderes Kleidungsstück, das so schön-subtil mit zufälligen Bein-Blitzern umgeht. Deshalb liebe ich meinen Vintage-Fund von Dries van Noten womöglich so bedingungslos, nur Radlerhosen sollte man bei mäßigem Wind vorsichtshalber drunter tragen. Auch obenrum könnte es im halbwarmen Spätsommer offenbar kaum gewitzter zugehen, man nannte mich bereits Kermes, der Speerwerfer. Was gefühlt gar nicht so falsch ist, mein rechter Arm ist durch das Einseite Tragen meines geh-faulen Sohnes tatsächlich zum Pfunds-Kerl angewachsen. Ein bisschen Asymmetrie hat ja aber glücklicherweise noch niemandem geschadet. Genau so wenig wie ein Hauch Wickel-Volumen. Achja, und: Tschüssi, New York. Das war schön mit dir.
Bluse: thanks to WEEKDAY Press Collection // Tasche: GVYN //
Rock: DRIES VAN NOTEN // Sandalen: ACNE STUDIOS