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12 inspirierend-feministische TED Talks

ted talksVon den Geständnissen einer schlechten Feministin bis hin zum alltäglichen Sexismus.

Im Internet schwirren hunderte, nein, tausende von TED Talks herum. Ganz schön schwer, da den Überblick zu behalten: Welche der Vorträge sind es tatsächlich wert, angeschaut und geteilt zu werden? Na, diese 12 auf jeden Fall!

Roxane Gay: Confessions of a bad feminist

Die US-amerikanische Autorin Roxane Gay erklärt, was sie zu einer „schlechten Feministin“ macht – und warum wir unsere feministischen Ansprüche an uns selbst und andere auch mal runterfahren sollten: „As a feminist, I feel a lot of pressure. We have this tendency to put visible feminists on a pedestal. We expect them to pose perfectly. When they disappoint us we gleefully knock them from the very pedestal we put them on.”

Jackson Katz: Violence against women – it’s a men’s issue

Der Titel von Jackson Katz’ TED Talk sagt eigentlich schon alles: Gewalt gegen Frauen geht auch Männer was an. Mit Katz’ Worten: „Calling gender violence a women’s issue is part of the problem, for a number of reasons. The first is that it gives men an excuse not to pay attention.”

Manal al-Sharif: A Saudi woman who dared to drive

In Manal al-Sharifs Heimat Saudi-Arabien dürfen Frauen nicht Auto fahren. Al-Sharif macht’s trotzdem, ging dafür ins Gefängnis, wurde bedroht und beschimpft. Warum sie immer wieder ins Auto steigt? Darum: „It’s so powerful to mock your oppressor.”

Monica Lewinsky: The Price Of Shame

Monica Lewinsky war Mitte 20, als ihre Affäre mit dem damaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton 1998 öffentlich wurde. Während Clinton das Ganze relativ unbeschadet überstand, wurde Lewinsky als Schlampe und ewige Praktikantin abgestempelt. Sie zog sich jahrelang zurück und spricht erst seit 2014 öffentlich über die Demütigung, die sich durch die Medien und im Internet erfuhr: „Now, I admit I made mistakes, especially wearing that beret. But the attention and judgment that I received, not the story, but that I personally received, was unprecedented. I was branded as a tramp, tart, slut, whore, bimbo, and, of course, that woman. I was seen by many but actually known by few. And I get it: it was easy to forget that that woman was dimensional, had a soul, and was once unbroken.”

Chimamanda Ngozi Adichie: We should all be feminists

Der TED Talk der Autorin Chimamanda Ngozi Adichie wurde online so oft zitiert und geteilt, dass daraus prompt ein Buch entstand. Humorvoll und mit klaren Worten spricht die Nigerianerin über Sexismus, Feminismus und darüber, was sich ändern muss: „Gender matters everywhere in the world. And I would like today to ask that we should begin to dream about and plan for a different world. A fairer world. A world of happier men and happier women who are truer to themselves. And this is how to start: we must raise our daughters differently. We must also raise our sons differently.”

Ashley Graham: „Plus-size? More Like My Size”

Ashley Graham ist eines der erfolgreichsten Plus-Size-Models weltweit. Sie berichtet, wie sie sich von gesellschaftlichen Erwartungen und vom Idealbild des perfekten Körpers befreite: „It’s true, honestly: I felt free once I realized I was never going to fit the narrow mold that society wanted me to fit in.”

Paul Verhoefen: Sexism in gaming

Der Australier Paul Verhoefen versteht eine Menge von Games und Geek Culture – und er ist genervt vom Sexismus vieler Gamer. Wie genervt, das veranschaulicht er mit einer Reihe unterhaltsamer Grafiken und einer gehörigen Portion Selbstironie. Er findet: „The gaming community has drifted to the dangerous notion that maleness is the norm.”

Laura Bates: Everyday Sexism

Laura Bates Everyday Sexism Project inspirierte u.a. die Aufschrei-Kampagne 2013 in Deutschland. In ihrem TED Talk beschreibt Bates, wie es für Frauen ist, jeden Tag verschiedenen Formen des Sexismus‘ ausgesetzt zu sein – und dann zu hören zu bekommen, man solle doch nicht so empfindlich sein: „People said: Stop making a fuss. Women are equal now, more or less. And if women are equal now, to talk about sexism, to complain about sexism, must be overreacting. Or maybe you don’t have a sense of humor. Or maybe you need to take a compliment. Or maybe you’re a bit frigid or uptight, you need to learn to take a joke.”

Jean Kilbourne: The dangerous ways ads see women

Das ehemalige Model Jean Kilbourne war eine der Ersten, die sich mit den Auswirkungen von Werbekampagnen auf die Gesellschaft beschäftigte; auf Mädchen und Frauen sowie auf den Umgang mit ihnen. Ihr Motto lautet: Medienkompetenz. Wer lernt, wie Medien funktionieren und welche Absichten sie haben, kann ihre Botschaften einordnen und kritisch hinterfragen. Gar nicht so einfach, die Macht der Medien ist nämlich groß: „The image isn’t real. It’s artificial, it’s constructed, it’s impossible. But real women and girls measure ourselves against it every single day.”

Michael Kimmel: Why gender equality is good for everyone – men included

Michael Kimmel hat das sehr lustige Buch The Guy’s Guide to Feminism geschrieben und findet, auch Männer sollten Feministen sein – und sich ihre Privilegien mal richtig anschauen: „So let me be very clear: White men in Europe and the United States are the beneficiaries of the single greatest affirmative action program in the history of the world. It’s called ‘the history of the world’.”

Clementine Ford: Your vagina is not a car

Die Australierin Clementine Ford hat genug davon, dass Frauen immer die Verantwortung für sexuelle Gewalt zugeschoben und so getan wird, als sei es an den Frauen, sich vor Übergriffen zu schützen: „Rape culture is people telling women that protecting themselves from rape is like property theft. It’s like, well, you know: It’s not that I believe that rape is okay, but you know, if you gonna let your car parked on the street with your keys in the ignition and walk away, can you really expect that someone’s not gonna come along and steal it?”

Zena Agha: How Islam made me a feminist

Islam und Feminismus? Das passt für viele nicht zusammen. Für die palästinensisch-irakische Dichterin und Autorin Zena Agha allerdings schon, denn: „Islam has taught me to respect the mother, respect the mother, respect the mother, and then to respect the father. It has taught me not to judge, not to hate, not to disrespect, just to be.”

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12 inspirierend-feministische TED Talks

  1. Madlén Bohéme

    Danke für diesen Post. Ich hab gestern erst einen Blogbeitrag zu dem Thema verfasst, nachdem ich von dem Video von Suzie Grime so berührt war. Ich habe mich ehrlich gesagt relativ wenig bisher mit Sexismus und Feminismus befasst, außer in Situationen wo einem dieser förmlich ins Gesicht sprang. Umso wichtiger ist es auf das Thema hinzuweisen und ich finde es so toll, dass ihr das immer wieder macht. Und deshalb habe ich auch mal meinen Teil dazu beigetragen und meine eigenen kurzen (und es könnten noch so viel mehr sein) Erfahrungen in diesem Post runtergschrien.

    Danke für die Inspo.

    Liebst,

    Madlén von http://www.madlenboheme.com

    Antworten

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