This is Jane Wayne - Fair Friday - Zero Waste

Fair Friday // Wie ich mich an Zero Waste versuchte & kläglich scheiterte.

14.10.2016 box3, Nachhaltigkeit

This is Jane Wayne - Fair Friday - Zero Waste

Ich schaue mir die Überschrift an und frage mich, wie man ein brüllend langweiliges Thema wie Hausmüll sexy machen soll. Und interessant. Und lesbar. Das hier ist der zweite Anlauf an diesem Artikel. Der erste war 40 Kilometer lang und selbst die Verfasserin hat es am Ende nicht geschafft, den ganzen Salat voll konzentriert einmal von vorne bis hinten zu lesen. Ich empfand das als kein gutes Zeichen und starte jetzt also nochmal neu. Habe ich schon gesagt worum es eigentlich geht?

Nun, ich versuche euch heute vorsichtig das Phänomen Zero Waste näherzubringen, Selbstversuch inklusive. Zero Waste, das ist das ökologisch angehauchte Phänomen, das durch Lifestyle Blogs wandert und am Ende doch nur keinen Müll mehr produzieren bedeutet. Danke Amerika. Damit wird das Thema vielleicht nicht sexier, dafür in diesem Fall hier aber durch und durch ehrlich und mit einer Prise Humor behandelt. Abgesehen davon, sehe ich auch nicht, wie wir sonst anders hier durchkommen sollen. Also los: als ich vor ungefähr einem Jahr anfing, mich mit der „Zero Waste“-Bewegung zu beschäftigen und sukzessive meine Hausabfälle zu reduzieren, war es mehr Pflichtaufgabe als bahnbrechender Freudentaumel. Aber der immer an Intensität zulegende Selbstversuch hat sich gelohnt. Ich habe so viel über mich selbst gelernt. Zum Beispiel, wo meine ganz persönliche Schmerzgrenze verläuft – bei Roggenmehl als Shampoo-Ersatz zum Beispiel.

Versteht mich bitte nicht falsch, Zero Waste ist etwas sehr sinnvolles und bin so froh, dass sich mittlerweile auch viele Blogger und Youtuber der Sache angenommen haben. Wir haben weltweit ein großes Problem mit Müllbergen und der extrem langen Halbwertszeit umweltschädlicher Materialien – und zwar nicht nur an Land, sondern auch im Meer. Also an dieser Stelle ein großes lautes „Ja“ und viel Dankbarkeit für den Grundgedanken von Zero Waste. Immerhin ist Müll zu vermeiden und ähnlich wie eine vegane Lebensführung, grade am Anfang mit Aufwand und Umstellung verbunden. Ich bin total froh über meine Fortschritte in der Müllvermeidung, aber einfach war es deshalb ganz sicher nicht. Deshalb Hut ab für alle, die sich an der Idee versuchen und ihren Teil zu einem stetigen Umdenken beitragen.

Ich hatte es nicht geschafft, alles richtig zu machen und für jedes Stück Plastik in meinem Haus habe ich mich geschämt.

This is Jane Wayne - Fair Friday - Zero Waste

Mit meiner persönlichen Zero Waste Reise war es allerdings ähnlich wie auch schon mit fairem Handel und dem Veganismus. Ich habe mich in alle drei Themen kopfüber und in voller Konsequenz gestürzt, um wenig später enttäuscht und schmerzhaft auf dem Boden aufzukommen. Ich habe versucht, mir die Haare nur mit Wasser zu waschen, mit Roggenmehl oder auch mit Zitronensäure und dabei vor allem eins vermisst: Freude an meinen Haaren, einen angenehmen Geruch, tatsächliche Sauberkeit und wertvolle Zeitersparnis (Anmerkung: Dieses Experiment lief fast 4 Wochen, bevor ich es schlussendlich abbrach und fortan keine Motivation mehr aufbringen konnte. Viele sprechen da aus ganz anderen Erfahrungen als ich und sind glücklich mit ihrem Mehlshampoo. Es handelt sich also hier nur um meine Erfahrung). Ich habe mit unheilvollen Gedanken meine Lieblingskleidung mit Kastanienwasser in der Waschmaschine gewaschen und einfach nur gehofft, dass nichts passiert. Ist es auch nicht, aber weder gingen alle Flecken raus, noch roch die Wäsche so angenehm wie es gerne möchte und auf einen Langzeitversuch habe ich lieber verzichtet. Plastikumverpackungen beim Einkaufen von Lebensmitteln zu vermeiden war außerdem fast unmöglich – auch im Biomarkt. Und ich wurde unglücklich darüber, dass ich dem hochgehängten Anspruch nicht gerecht werden konnte.

Ich hatte es nicht geschafft, alles richtig zu machen und für jedes Stück Plastik in meinem Haus habe ich mich geschämt. Gebracht hat mir das Zero Zufriedenheit und eine gehörige Portion Ratlosigkeit.

This is Jane Wayne - Fair Friday - Zero Waste

Und dann ist mir aufgefallen: In nahezu jedem (ich hab natürlich nicht alle geguckt, aber einige) Zero Waste Video geht es nur um die Spitze des Eisbergs. Immer kam irgendwann ein Kommentar wie und hier lagere ich die Produkte, die nicht Zero Waste sind. Als wären sie unsichtbar, nur weil sie in einen anderen Schrank verbannt wurden. Und das ist wichtig zu wissen!

Aber bitte jeder in seinem Tempo

Aus einem vermeintlichen Imperativ heraus, dass man – egal wo man steht und wie viel macht – immer noch ein bisschen mehr für den Planeten tun kann und dabei eben auch auf ein paar Luxusgüter verzichten und sich zusammenreißen muss, entsteht schnell ein Gefühl der Unzulänglichkeit. Und davon halte ich rein gar nichts. Es ist sauschwer, wahrscheinlich so gut wie unmöglich, diesem Anspruch gerecht zu werden. Es ist schwer, sich zu motivieren, wenn die Grundstimmung nicht gut ist und sich das, was man zu tun versucht, immer ungenügend anfühlt. Es ist elementar dem Thema gegenüber zwar offen zu sein, aber sich den Freiraum für Prioritätensetzung zu geben, sich nicht zu verurteilen und nicht so hart mit sich ins Gericht zu gehen.

This is Jane Wayne - Fair Friday - Zero Waste

Es ist wichtig, sich über dieses Thema Gedanken zu machen und auch mit einer Veränderung im eigenen Leben zur Thematik beizutragen halte ich für selbstverständlich. Aber bitte jeder in seinem Tempo, in seiner Intensität und so, dass man zwar nachhaltig seine Comfortzone verlässt, aber sich damit nicht schlecht fühlt. Und genauso habe ich es nach einer Weile auch gemacht. Ich möchte mich nicht unwohl fühlen, wenn ich etwas Gutes tue. Ich möchte stolz darauf sein und trotzdem mein Leben im Grundgedanken so führen, wie es sich richtig anfühlt. Ich hätte mir gewünscht, dass einige, die Zero Waste vor sich hertragen, ein bisschen mehr Raum für diese Zwischentöne machen würden in ihrer „Berichterstattung“. Einfach ehrlich sein und keine Fakten weglassen oder schönreden, auch wenn es schwierig ist.

Und jetzt? Wasche ich meine Haare wieder mit Shampoo, das ich aber zum Beispiel bei Lush ohne Umverpackung kaufe. Ich benutze statt Kastanienwasser doch lieber biologisch abbaubares Waschmittel, das ohne Tierversuche, dafür aber in einer Plastikverpackung kommt (die immerhin teilweise recycelt ist). Und ich gehe mit offenen Augen einkaufen: Möglichst viel bio und bevorzugt Produkte ohne Verpackung oder in Papier verpackt sowie Getränke in Glasflaschen. Damit geht es mir richtig gut und ich wünsche jedem von Herzen das Gleiche <3

Ein Artikel mit praktischen Tipps und Tricks für einen müllfreieren Allltag folgt natürlich ebenfalls!

Collagen Fotocredits: earthrespect.wordpress.com, tumblr (schoengeistig, folklifestyle), Pinterest (Assence, The Baking Bird, She’s Charming, Charming Imperfection), s-kueche.blogspot.com

25 Kommentare

  1. Kristiane

    Ja, ein Hoch auf das eigene Tempo. Darauf, dass auch kleine Schritte zählen undein Hoch auf die Erkenntnis, dass der eigene Anspruch „100% zu erreichen“ ungesund ist.

    Aber eines möchte ich doch anmerken: Dein Bild der #nopoo Haarwäsche möchte ich so beschrieben nicht stehen lassen. Ich wasche meine Haare selbst mit Roggenmehl&Co (wobei ich Zitronensäure niemals an meine Kopfhaut lassen würde) und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mein feines Haar ist glänzend, griffig und meine Kopfhaut in einem besseren Zustand als je zuvor.

    2. Aber: Das hat Wochen/Monate der Umstellung in Anspruch genommen. Und das wird in den meisten Anleitungen dazu auch erwähnt. Du hast Dein Haar schließlich jahrelang mit Shampoo gewaschen. Die Vorstellung, dass die Umstellung innerhalb weniger Tage funktioniert und dass das Ergebnis sofort dem konventionellen Shampoo entspricht ist einfach – entschuldige – etwas naiv.

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    1. Julia Jane Artikelautorin

      Liebe Kristiane,

      woher weißt du denn, wie lange ich mir die Haare mit Mehl gewaschen habe? Mich gleich mal als naiv zu bezeichnen, ohne alle Fakten zu haben, finde ich gelinde gesagt etwas daneben.
      Ich freue mich für dich, dass es bei dir klappt und du zufrieden mit den Ergebnissen bist und ich wünschte ich könnte dasselbe sagen. Aber nach fast 4 Wochen Haare waschen mit Roggenmehl und einem unveränderten Ergebnis, hat mich die Motivation verlassen – ich wollte nämlich gerne wieder ohne Mütze aus dem Haus gehen und mich wohlfühlen. Jeder kann ja seine Grenze ziehen wo er möchte, ganz ohne Angreifen und Verurteilen, weißt du?

      Viele Grüße,

      Julia

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      1. Kristiane

        Da hast Du wohl recht, touché. Ich habe von Deiner „ganz oder gar nicht“ Herangehensweise darauf geschlossen, dass Du von einem auf den anderen Tag auf Mehl umgestiegen bist und dann verständlicherweise unzufrieden warst. Ich hätte vielleicht freundlich nachfragen sollen, anstatt die Keule zu schwingen.

        Ich bin mir im klaren darüber, dass vieles dort draussen in der Hype-Blase – und dazu zählt #nowaste momentan wohl – zu schön und zu einfach dargestellt wird, und dass Schwierigkeiten oder negative Aspekte oftmals ausgespart werden. So ist es ja leider in vielen Bereichen, insbesondere wenn man sich auf Instagram&Co bewegt.

        An dem Punkt #nopoo war mir Deine Gegendarstellung aber eben auch zu kurz und einfach gehalten. (Gleiches gilt im Grunde für das Kastanien-Waschmittel) Dass Du „einen angenehmen Geruch“ und „tatsächliche Sauberkeit“ vermisst hast, lässt aus meiner Sicht eben doch Eindruck zurück, als wäre Haarwäsche ohne Shampoo irgenwie ekelig und nicht zielführend.
        Darüber habe ich vergessen, dass es ja lediglich um Deine persönliche Erfahrung geht, die daneben durch Wohnort (Wasserhärte) &Co nochmal individuell beeinflusst werden.

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        1. Julia Jane Artikelautorin

          Danke für deine nette Antwort und dass du nochmal dein Feedback erläutert hast.
          Ich verstehe, dass eventuell der Eindruck entstehen könnte, dass mit Mehl gewaschene Haare immer unsauber wären. Meiner Meinung nach steht das zwar mit keiner Silbe in meinem Text, ABER ich möchte trotzdem nicht, dass beim schnellen Lesen Missverständnisse entstehen.
          Deshalb habe ich diesem Abschnitt mit den Haaren noch eine Anmerkung hinzugefügt. Ich hoffe, dass das dadurch klarer geworden ist.

          <3

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  2. Pi

    dieser artikel ist total toll und ehrlich und von herzen geschrieben und macht mut und lust,
    in noch mehr lebensbereichen nachhaltigkeit anzugehn <3

    grad ueber (zero) waste mach ich mir auch sehr viele gedanken und erste schritte (baby at home, puh.)
    dort anzufangen, wo es einem spass macht und gut tut ist ein super startpunkt, um weitere schritte in die richtige richtung zu gehen.
    aber ich bin voll bei dir, dass es niemandem hilft,, schwierigkeiten und grenzen wegzuschweigen und nur friedefreudeeierkuchen vorzuschwaernen, denn das gibt denen, die sich von nachhaltigkeits-inspirationen motivieren lassen wollen das gefuehl der unzulänglichkeit, wenn es beim selbstversuch hakt.

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  3. maja

    Ja, oft scheitert man an sich selbst, aber das macht das Ganze nicht weniger wichtig. Ich verzweifle regelmäßig an der oft Doppelt- und Dreifachverpackung bei Obst und Gemüse. Und wie du bemerkt hast, Bio-Läden sind da oft nicht besser. Die einzige Alternative ist der Wochenmarkt, aber auch das ist nicht immer machbar. Dennoch: Ich glaube es gibt für jeden Bereiche, in denen er/sie mühelos und ohne Aufwand Müll und insbesondere Plastik vermeiden/reduzieren kann. Ich bin gespannt auf deine Tipps und Tricks!

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    1. Julia Jane Artikelautorin

      JA der Wochenmarkt ist wirklich eine super Alternative und da verzichtet man ja sogar auf diese nervigen Sticker fürs Abwiegen. Leider schaffe ich es auch nicht sehr oft dorthin zu gehen – vielleicht weil ich Mo-Sa Öffnungszeiten bis 22 Uhr im Supermarkt gewohnt bin. Für den Wochenmarkt muss man schon besser planen und das nehme ich mir auch fest vor, denn Schritt für Schritt kann man seine Gewohnheiten ja tatsächlich ändern. Und die Tipps und Tricks lassen gar nicht mehr so lange auf sich warten, ich verspreche es 🙂

      Liebe Grüße,

      Julia

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      1. Pi

        hehe, an den wochenmarkt musste ich bei diesem artikel auch sofort denken.
        den nehm ich grad jede woche mit und da ist mir gestern erst wieder bewusst geworden, dass alle öko-hipster-mamas schoen mit jutebeuteln einkaufen gehen, aber dann kaffee und kuchen mit wegwerf-pappbechern und -tellern verzehren. wie ironisch/traurig.
        ich nehm jetzt nen eigenen becher/teller mit, auch wenn das manche belustigt. hippies unite ;D!
        frage mich aber ganz ernsthaft, ob es nicht auch ne gute geschäftsidee waere, dort nen becher-/tellerverleih und abwasch-service aufzumachen? es gibt so viele geschaeftsideen, die die welt echt ein bischen besser machen koennten!

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        1. Julia Jane Artikelautorin

          Becher nehme ich auch oft von zu Hause mit, auf den Teller bin ich bisher nicht gekommen, aber gute Idee. Es gibt ja auch welche aus Bambus, die sind dann nicht schwer und können in die Spülmaschine. Und liebe Pi, wenn du noch Kapazitäten für ein Start-Up frei hast – ich wäre deine erste Kundin 🙂 hihi

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        2. Kristiane

          „da ist mir gestern erst wieder bewusst geworden, dass alle öko-hipster-mamas schoen mit jutebeuteln einkaufen gehen, aber dann kaffee und kuchen mit wegwerf-pappbechern und -tellern verzehren. wie ironisch/traurig.“

          Diese Gedanken kenne ich von mir selbst, versuche sie mir aber tatsächlich abzugewöhnen. Denn ich denke, dass sie am Ende Hand in Hand mit einer eher ungesunden „Ganz oder gar nicht“ Haltung einhergehen. Dann freue ich mich lieber über den Jutebeutel 😉
          Ich habe auch keine Lust mehr mich im Supermarkt über die Hintermänner an der Kasse und ihre Plastikparade zu ärgern. Es bringt einfach nichts. Nur negative Energie, die mich innerlich zerfrisst.

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          1. Pi

            i feel you. ich versuche, frustration in inspiration zu verwandeln, dann kann man negative gedanken zulassen, sie aber in eine positive richtung channeln. diese zu unterdruecken funktioniert mMn nicht, bzw. Ist kein kein guter, konstruktiver weg.

        3. Sandra

          Liebe Pi und Julia, zum Thema eigene Becher/Teller mitbringen bin ich gestern über das https://m.facebook.com/TiffinProjekt/ gestolpert! Abgesehen von coffee mugs und den unverpackt Baumwollbeuteln ganz schön praktisch (auch vielleicht für den Lunch im Büro)?! Freu mich auch auf deine Tipps!

          Antworten
  4. Jana

    Schöner Artikel, danke dafür!
    Ich musste aber doch ein klein wenige schmunzeln, weil du, Julia, ja beim Thema vegan leben vor einer Weile ziemlich doll kritisiert hast, wenn Leute sagen „das könnte ich nicht“. Da hast du was in die Richtung geschrieben, es sei sehr traurig, so wenig von sich selbst zu erwarten. Könnte man jetzt beim Thema zero waste natürlich auch sagen…
    Aber niemand ist perfekt und generell bin ich voll mit dir auf einer Linie, dass man immer sehen muss, womit man sich wohl fühlt und was man leisten kann ohne unglücklich dabei zu werden.
    Müll zu reduzieren (ohne gleich von „Zero“ zu sprechen) geht in Berlin zum Glück oft ganz prima mit den vielen Wochenmärkten, den LPG-Biomärkten (die m.E. oft in der Obst-/gemüseabteilung noch plastikfreier sind als denn’s oder so) und dem „original unverpackt“-laden.

    Antworten
    1. Julia Jane Artikelautorin

      Hi Jana,

      du, da muss ich dir jetzt aber doch widersprechen. Ich habe mit keiner Silbe gesagt, dass ich das nicht könnte, sondern nur, dass ich innerhalb des Zero Waste Themas meine Prioritäten gefunden habe. Zero Waste steht bei mir auf einer Stufe mit Fliegen, Auto fahren und Wasser verschwenden. Veganismus hingegen hat eine viel höhere Relevanz und ist ein akutes Thema, bei dem es um direkte Ausübung von Gewalt geht. Das ist aber natürlich meine persönliche Meinung. Mich mit Leuten zu vergleichen, die einfach sagen, dass sie nicht auf Fleisch und Co. verzichten können, während ich mich lediglich dagegen entschieden habe, meine Haare mit Mehl und meine Wäsche mit Kastanienwasser zu waschen, kann ich gar nicht verstehen. Aber vielleicht empfindest du das ja wirklich so und das ist selbstverständlich okay.

      Liebe Grüße,

      Julia

      Antworten
  5. Flo

    Ach, ich weiss nicht, ich mag wirklich viele von deinen Artikeln hier und bin sehr froh, dass die Janes dich ins Team aufgenommen haben, aber diese Art von Artikeln finde ich weiterhin schwierig. Aehnlich war es auch bei deinem Nachhaltigkeits-Artikel, der im gleichen Stil daherkam. Das habe ich auch da schon gesagt, und ich sage es nur nochmal, weil ich es wichtig finde.

    Ich verstehe schon, aus welcher Ecke du kommst und was du sagen moechtest, aber trotzdem finde ich es schade, ein wichtiges Thema so vorzustellen. Es bestaetigt aus meiner Sicht genau die Vorurteile, die Otto-Normalbuerger (nicht herablassend gemeint, ich denke einfach an Verwandte von mir, die in einer deutschen Kleinstadt leben und wenig mit Social Media / Berlin / … am Hut haben) ueber solche Bewegungen hat. Veganer verlieren sich selbst ueber ihre ganze politische Korrektheit, diese ganzen Zero Waste Sachen sind so uebertrieben und machen einen ueberhaupt nicht sauber, die Oeko-Leute sind alle verbissene Spassverderber, und wieder geht es um das „gesunde Mittelmass“ und das unausweichliche Scheitern. Bitte versteh mich nicht falsch, ich finde es richtig gut, dass du versuchst ein vielschichtiges Bild vorzustellen, nicht nur so zu tun, als sei Nachhaltigkeit ein lustiger Eierkuchentanz. Aber ich vermisse wieder die Tipps, die Motivation, das (auf realistische Art) Inspirierende und Positive 🙂 Ich weiss, du verweist darauf, dass die Tipps noch kommen, aber ich haette es toll gefunden, den Zweifel und die Tipps vielleicht einfach zu kombinieren, damit man ein runderes Bild bekommt.

    Wirklich gar nicht ueberkritisch gemeint, sondern nur als Perspektive 🙂

    Antworten
    1. Julia Jane Artikelautorin

      Hallo Flo,

      danke für dein Feedback. Zuerst möchte ich sagen, dass ich immer einen ganzen Roman schreiben könnte. Und zwar über jedes einzelne Thema, das ich hier vorstelle. Damit würde ich aber die Aufmerksamkeit der Leser überfordern. Deshalb mache ich aus einem riesigen Thema lieber mehrere Artikel und genau aus diesem Grund habe ich die Tipps nicht auch noch hier reingepackt.
      Vielleicht könntest du dann nochmal erklären, an welcher Stelle dieses Artikels du dich mit Negativität konfrontiert siehst, die nicht wieder ausgeglichen wird? Und ich kann auch nachdem ich den Text nochmal gelesen habe überhaupt nicht nachvollziehen, dass du hier die Bestätigung von Vorurteilen herausliest – da vielleicht auch nochmal mit Beispielsätzen aus meinem Text erläutern?
      Ich persönlich finde diesen Artikel auch höchst motivierend und inspirierend, denn ich sage ja, dass nur weil man dem vermeintlichen Anspruch des Themas nicht gerecht wird, man eine Menge tun kann. Und dass sich dann am Ende sogar rausstellt, dass die anderen auch nur mit Wasser kochen. Du scheinst aber vor allem meinen Zweifel an Zero Waste aus dem Text zu lesen und da sind wir irgendwie an ganz verschiedenen Orten 🙂 Aber das muss ja nicht schlimm sein.

      Liebe Grüße,

      Julia

      Antworten
    2. Stephanie

      Gerade das Mittelmaß zu finden ist doch der richtige Ansatz, um auch „Otto-Normalbürger“ zum Umdenken zu bewegen. Man kann Leute nicht von einer Idee überzeugen, wenn sie von jetzt auf gleich alles radikal ändern sollen. Denn es gilt, Veganismus, Zero Waste etc. in den Alltag zu integrieren und das kostet viel Zeit, die die meisten von uns „Otto-Normalbürgern“ mit Arbeit, Kindern usw. nicht haben. Im Übrigen muss man nicht in Berlin leben und social media-affin sein, um diese Themen anzugehen, puh.

      Antworten
  6. Marie

    Liebe Julia, auch auf die Gefahr hin, dass du gleich wieder so reagierst, du wirkst gerade hier in deinen Antworten nicht gerade kritikfähig sondern eher nach: „ich weise alles von mir, stimmt nicht“. (Ist auch nicht böse gemeint) Ich denke, es geht den Mädels wirklich nur darum, dass du jetzt ja auch mehrmals wiederholt hast, dass die Haare mit Roggenmehl ja gar nicht sauber werden und ähnliche Formulierungen. Das hat Flo schon super formuliert, WORD.

    Antworten
    1. hej.nina ○●

      Immer dieser Vorwurf, jemand wäre nicht kritikfähig, wenn er beim kleinsten Gegenwind nicht gleich „Ja Danke“ ruft… Natürlich steht Julia hinter ihrem Text und verteidigt ihn. Wäre auch schade, wenn es nicht so wäre.
      Aber sie bittet auch darum, ihr zu erklären, was Konkret missverständlich sein könnte. Sie bietet hier jedes Mal eine sachliche Diskussion an. Ich schätze das sehr an ihr.

      Antworten
    2. Julia Jane Artikelautorin

      Liebe Marie,

      danke für dein Feedback. Um besser zu verstehen was du meinst, wäre es bestimmt sinnvoll zu wissen, wie du denn Kritikfähigkeit definierst?

      Viele Grüße,

      Julia

      Antworten
  7. Andrea

    Sehr schöner Artikel! Oft ist es bei diesen Themen ja immer so schwarz und weiß und wenn ich dann immernoch Kommentare lese wie :“Hach du bist vegan aber du trägst ja Lederschuhe“..wie alt die Schuhe dann sind etc kümmert keinen. Ich bin für kleine Schritte,jeder in seinem Tempo und wenn jeder auch nur ein bisschen verzichtet und auf Sachen wie Verpackung achtet ist doch auch schon viel geschafft 🙂

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  8. Lisa

    Schöner Artikel! Mir ging es genauso! Ich habe mich kopfüber in Zero Waste gestürzt und war oft deprimiert, weil ich immer noch einiges an Müll produziert habe. Zum Beispiel bin ich oft frustriert aus dem Supermarkt gegangen, weil ich Produkte einfach nicht plastikfrei bekommen habe. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass es keinen Sinn macht mir solchen Stress zu machen. Ich werde nie komplett ZERO Waste leben und gebe einfach mein Bestes. Ich habe unseren Müll schon deutlich reduziert und wenn ich für etwas keine geeignete Alternative finde, dann ist das eben so. Dann ist es trotzdem noch deutlich weniger Müll als zuvor.
    Schön zu hören, dass es dir ähnlich geht.
    Liebe Grüße
    Lisa

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