Wir gehören zur Gattung der Stubenhocker. Oder anders gesagt: Ungefähr 90 Prozent unseres Lebens verbringen wir in geschlossenen Räumen. Wie kleine Einsiedlerkrebse, nur dass wir uns eben pro Gruppe ein Häuschen teilen. Logisch, dass dann in diesen Häuschen auch immer mal wieder der Sauerstoff knapp wird und sich schwupps Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Konzentrationsschwäche und Co. ankündigen. Wir könnten natürlich regelmäßig lüften, aber ehrlich gesagt, machen wir das einfach nicht so oft wie wir sollten (also ich zumindest nicht).
Vor allem jetzt, gegen Jahresende, wird’s für mich schwieriger, denn die Wahl zwischen Mief oder Antarktis-Temperaturen fällt mir nicht leicht. Aber siehe da: Man kann ziemlich einfach den Sauerstoffgehalt hoch halten und auch noch ganz nebenbei giftige Schadstoffe aus unserer Raumluft filtern, Erkältungen den Kampf ansagen und den fehlenden Feuchtigkeitsgehalt bei trockener Heizungsluft ausgleichen. Toll. Und wie geht’s?
Was stimmt nicht mit unserer Atemluft?
Erstmal ein bisschen Theorie: Zum Atmen brauchen wir Sauerstoff. Und davon eine ganze Menge, denn jeder von uns veratmet jeden Tag bis zu 2000 Wassereimer Luft.
Der aufgenommene Sauerstoff wird dann im Atmungsprozess als CO2 (Kohlendioxid) wieder an die Luft abgegeben. Je mehr Menschen im Raum sind, desto rapider nimmt der Sauerstoffgehalt der Luft ab. Zwar ersticken wir daran natürlich nicht, aber wir fühlen uns schnell ausgelaugt und müde.
Ein weiteres Problem sind Feinstaub und Schadstoffe, die millionenfach in unserer Atemluft umher schweben und im Körper allergische Reaktionen hervorrufen, unsere Schlafphase beeinträchtigen und sogar ernste Krankheiten auslösen können. Gelöst werden Partikel wie Formaldehyd, Trichlorethylen, Ammoniak, Aceton und Benzol durch unsere Inneneinrichtung. Sie sind enthalten in Teppichböden, Polstermöbeln, Druckern, Kopierern, Putzmitteln, Anstrichen und auch Rauchen in geschlossenen Räumen hilft nicht (Überraschung!). Feinstaub gelangt aber natürlich auch durchs Lüften von draußen in unsere vier Wände.
Die Lösung: Der eigene Dschungel im Wohnzimmer
Eine hilfreiche und günstige Maßnahme ist die Begrünung von Wohn- und Schlafbereichen. Pflanzen sehen nämlich nicht nur schön aus und spenden neuen Sauerstoff, sie filtern auch Schadstoffe und Feinstaub aus unserer Luft. Durch die Erhöhung des Feuchtigkeitsgehalts werden die besagten Partikelchen gebunden und verlangsamt. Spezielle Pflanzen verfügen außerdem über die Fähigkeit, diese Partikel in ihrem Organismus zu filtern und anzureichern. Die NASA (ja, wirklich) empfiehlt mindestens eine luftreinigende Pflanze pro 10qm, was durchaus mit einem Miniwald verglichen werden kann. Und wer für diesen Wald am besten geeignet ist, seht ihr hier:
Efeu
Blattfahne
Birkenfeige
Drachenbäume
Chrysantheme
Grünlilie
Einblatt
Bogenhanf
Aloe Vera
Kakteen
Unbedingt beachten: Vorher prüfen, ob die Pflanzen giftig für Kinder oder Hunde sein können.
Na, was grünt bei euch daheim herum?
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