Vor ein paar Jahren war ich gerade dabei, meine Pizza in acht gleich große Stücke zu zerteilen, als mein Blick plötzlich auf ein überdimensional großes Wandgemälde fiel, das vor allem aus einer einzigen großen Augenbraue bestand. „Ach, Frida“, dachte und sagte ich, als die mich umgebende, entfernt bekannte Geburtstagsrunde plötzlich große Augen machte. Frida wer? „Kahlo“, antwortete ich. „Die mexikanische Künstlerin“. Aha. Kein Interesse. Ich wollte erst nicht glauben, was da geschah, aber auch kein besserwisserisches Arschloch sein. Also bemerkte ich bloß, dass es übrigens einen ganz wundervollen Film über diese einnehmende Persönlichkeit gebe und dass sich ein Abend mit ihr durchaus lohnen würde. „Guckt euch den mal an“. Ich bezweifle, dass es je dazu kam. Was überaus schade wäre.
Fridas Leben, das sie in insgesamt 144 Gemälden (davon 55 Selbstportraits) verarbeitete, war nicht nur ein von Tragödien durchzogenes, sondern vor allem von Stärke geprägt. In der von Männern dominierten Malerei erkämpfte sie sich als eine der ersten lateinamerikanischen Künstlerinnen Respekt und Ansehen. Sie war, nach allem, was wir wissen, vor allem eine tapfere Frau. Aber auch zerbrechlich, wenn es um die Liebe ging. Vielleicht lieben wir den Mythos „Frida“ deshalb so sehr. Weil wir in ihrer Geschichte Motivation, Inspiration, aber auch sehr viel Gefühl finden. Man kann jetzt natürlich darüber streiten, wie die Surrealistin zur Vermarktung ihrer Person wie es heute geschieht, gestanden hätte. Ein kleines Jauchzen ob der gerade im App Store erschienenen Fridamojis kann ich mir aber dennoch nicht verkneifen:
Entworfen hat die rund 160 Emojis niemand geringeres als Galerist Sam Canto – in Zusammenarbeit mit der Frida Kahlo Corporation.
Der Trailer zu besagtem Film:
Immer wieder schön.