Am langen Wochenende war ich Zuhause bei meiner Mama zu Besuch, dort, wo man nicht im Schlafanzug zum Späti schlurfen, aber dafür in großen Gärten grillen kann. Alles hat, wie ich finde, seine Vor- und Nachteile. Auch Städte und Dörfer, zu gleichen Teilen. Berlin zum Beispiel sagt man ja nach, sehr tolerant hinsichtlich der Kleidung seiner Bürger und Bürgerinnen zu sein. Ganz salopp gesagt ist es sogar kackiarschegal, wie man dort durch den Supermarkt robbt. Es schaut ja eh niemand hin. Das könnte auch als Nachteil gelten, als Alles-Egal-Anonymität ohne Herzenswärme, das sehe ich genauso. Aber nicht bei 30 Grad im Schatten. Als ich mich an besagtem Samstag nämlich gerade auf den Weg gen Grillkäse machen wollte, Badeanzug und Jeansshorts-tragend, meinte meine Mama es natürlich nur gut mit mir, als sie mir mit einem T-Shirt hinterher wedelte: Hast du vergessen!
Abr nein. Ich hatte mich bloß ganz bewusst für eine der logischsten Sommer-Garderoben von allen entschieden, inspiriert von der wunderbaren Mickey Dobbs aus der Über-Serie LOVE. Auch, weil Badeanzüge im besten Fall so clever konstruiert sind, dass der BH (einer der für mich unbequemsten Begleiter durch den Sommer) getrost im Schrank liegen bleiben darf – Je weniger Ballast, desto besser. Noch dazu bleibt der Rücken bei den allermeisten Modellen so schön luftig frei und hübsch anzusehen sind die Bademoden-statt-Tops-Kombis für den Alltag ohnehin, wenn man mich fragt. Die sind frivol und schlüpfrig und unangebracht, finden andere. Na und, denke ich. Als hätten wir noch nie am Strand gelegen und große wie kleine Busen wippen sehen. Oder was denkt ihr?
Zu Lendras Artikel (über Maxi Skirts) geht es hier entlang!