Von morgens bis Mitternacht:
24h durch Paris mit Jessica-Joyce Sidon

14.08.2017 Travel

Reißaus nehmen und die Welt kennen lernen, neue Kulturen aufsaugen und aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen: Unsere neue Travel-Serie „Von morgens bis Mitternacht“ soll mit euch aus dem Alltag ausbrechen, euer Fernweh ankurbeln und euch in 24 Stunden das Schönste und Sehenswerteste einer Stadt mit auf den Weg geben. Und weil wir meist sowieso viel zu wenig Zeit haben, uns im Vorfeld durch Travel Guides zu durchforsten, haben wir Menschen gefragt, die uns dabei helfen, von längst platt getrampelten Pfaden abzukommen, die uns mit an ihren Sehnsuchtsort nehmen, in ihre Stadt, die voller Wunder steckt. Nach Tel Aviv und Mailand geht’s heute direkt nach Frankreich, genau gesagt: Nach Paris.

Und dafür haben wir uns heute eine waschechte Französin geschnappt, die ihre Zelte zwar längst in Berlin aufgeschlagen hat, der Stadt der Liebe aber trotzdem gleich mehrfach im Jahr ein Besuch abstattet: Jessica-Joyce Sidon. Wohin die Kommunikationschefin und Maman des 2jährigen Gaspar uns hinschickt? Zum Beispiel in das aktuell angesagteste Hotel der Stadt, in grüne Oasen ohne Tourimassen oder in eine Vintage-Kiste voller Designer-Schätze. Bereit für 24 Stunden Paris? Mais oui! Von morgens bis Mitternacht Paris ❤️

Wer nach Paris reisen mag, hat die Qual der Wahl: Flughafen Paris-Charles de Gaulle, Flughafen Paris-Orly oder Flughafen Paris-Beauvais-Tillé sind eure ersten Etappenziele. Wer lieber mit der Bahn fährt, ist mindestens genauso schnell dort: Der Thalys bringt euch beispielsweise von Köln in knapp über 3 Stunden ans Ziel (Paris hat sechs Kopfbahnhöfe!). Und wer mehr Zeit aufbringen mag, der kann sogar auf die kostengünstigeren Fernbusse setzen. Die Anreise-Ausrede hätten wir somit ad acta gelegt.

Wiki weiß mehr: Paris ist nicht nur die Hauptstadt der Französischen Republik, sondern auch Hauptort der Region Île-de-France. Unübersehbar: Die Seine teilt die Stadt in einen nördlichen Teil, das Rive Droite (rechtes Ufer) und in einen Südlichen, das Rive Gauche (linkes Ufer). Mit mehr als 2,2 Millionen Einwohnern ist Paris übrigens die fünftgrößte Stadt der Europäischen Union sowie mit über 12,4 Millionen Menschen nach London die zweitgrößte Metropolregion der EU. Mit einer vergleichsweise kleinen Stadtfläche von nur 105 Quadratkilometern ist Paris mit rund 21.000 Einwohnern pro Quadratkilometer die am dichtesten besiedelte Großstadt Europas – und genau das erklärt wohl auch die horrenden Mietpreise. Alle wollen hin: Mit rund 16 Millionen ausländischen Touristen pro Jahr ist und bleibt die Stadt hinter London und Bangkok eine der meistbesuchten Städte weltweit.

Jessica-Joyce Sidon auf Instagram:

Bereit für Paris?

 

Liebe Jessi, welche Lieder begleiten dich durch die Stadt?

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Paris ist für alle, 

die mal eine Abwechslung von Zuhause brauchen. Paris ist wie eine Achterbahnfahrt. Kribbeln, Adrenalin, Glücksgefühle… und irgendwann will man trotzdem aussteigen und wieder nach Hause. 

Dein Herz hängt an Paris, weil…

Es hier genauso so ist wie im Film. Romantisch, wunderschön und très chic. Genau das, was mir in Berlin manchmal fehlt. Ich habe das große Glück, dass ein Großteil meiner Familie in Paris lebt und ich mindestens 2-3 Mal im Jahr hier bin. Die Leute hier sind, wenn man es einmal geschafft hat mit ihnen ins Gespräch zu kommen, sehr offen und charmant. Das Vorurteil, dass Pariser lieber unter sich bleiben, liegt tatsächlich an der Sprachbarriere. Hat man diese überwunden, entstehen die tollsten Abenteuer, Lieb -und  Freundschaften. 

Be prepared:
Was sollte im Vorfeld auf jeden Fall in den Koffer wandern?

Das klingt wahrscheinlich sehr cliché-haft, aber ein roter Lippenstift muss auf jeden Fall mit. Mein Favourite: YSL Rouge Volupté Shine.

Auch immer dabei: Deo. Man legt unglaublich viele Kilometer zurück beim gemütlichen Flanieren durch die schönen Straßen. Wenn man sich dann auch noch in diversen Boutiquen durch die tollen Klamotten probiert und dann direkt zum Aperitif geht, darf ein gutes Deo nicht fehlen. 

Welches Buch liest sich hier besonders gut?

In Paris komme ich meistens gar nicht zum lesen. Ich schau trotzdem immer gerne im ofr Bookstore vorbei. In diesem Schmuckstück von Buchladen finde ich jedes Mal ein französisches Buch, Magazin oder einen Bildband den ich dann mit zurück nach Berlin nehme. Das hilft mir dann zu Hause noch ganz lange dieses locker flockige Paris-Gefühl beizubehalten. Für locker flockig Lesestunden empfehle ich statt Madame Bovary dann eher etwas wie Zazie dans le Métro von Raymond Quenau oder einen Bildband von Le Corbusier. Mein liebster Paris Roman: Glanz und Elend der Kurtisanen von Honoré de Balzac.  

Ich packe meinen Koffer:
Was kommt für einen Kurztrip mit rein? 

Ein paar Chucks
Eine Hemdbluse z.B. von muun.
Ein T-Shirt von Rouje.
Eine Jeans mit gerade geschnittenem Bein.
Sonnenbrille von R.T. Co

24 Stunden Paris fernab von getrampelten Wegen //
Vom Frühstück bis zur schönsten Bar, hin zum schnuckeligsten Hotel:

Wo schickst du uns hin?

Früh morgens gefällt mir die Stadt am besten. In Paris nimmt sich jeder morgens die Zeit, sich mit seinem Partner/ seiner Partnerin oder Freunden ins Café zu setzen und ein Café und ein Croissant zu bestellen. Jede Brasserie hat unglaublich gute und frische Croissants vom Bäcker nebenan. Im Le Progrès auf der Rue de Bretagne schmeckt’s dank der schönen Menschen, die hier auf der Terrasse verweilen gleich noch viel besser. 

Wer auf Mandelmilch und Avocado Toast nicht verzichten möchte, geht ins Wild & The Moon

Ein Spaziergang über den Marché des Enfants rouges, ein kleiner, überdachter Markt im Herzen von Le Marais. Hier gibt es frische Blumen, Obst, Gemüse und andere Leckereien. Man trifft auf Touristen aber auch ganz viele Locals und vor allem ältere Menschen, die hier seit Jahren einkaufen und in einem der süßen Cafés zwischen Fischstand und Wursttheke Espresso oder Wein trinken. Wein wird in Paris wirklich zu jeder Uhrzeit und ganz selbstverständlich getrunken.

Durch das Viertel Le Marais schlendert man am besten von der Rue de Bretagne über die Rue des Archives und Rue du Temple. Hier kommt man nicht nur an massenhaft tollen Boutiquen und Stores vorbei. Auch das Musée Picasso und der Place de Vosges liegen in dem historischen Viertel. 

Noch kurz im wundervollsten Concept Store Merci vorbei, Souvenirs und im besten Fall noch ein cooles T-Shirt oder Armband für sich kaufen. 

 

Ein Beitrag geteilt von MINI POUCE (@lilina_lpc) am

Lunch im Hotel du Nord. Klassische Pariser Bistro Atmosphäre mit originaler Bar aus den 1930ern. Zum Mittag bestellt man hier die Formule (Vorspeise + Hauptspeise + Dessert) und lässt es sich richtig gut gehen. Bei gutem Wetter stehen Tische draußen und man sitzt direkt neben dem Canal St. Martin. 

 

Ein Beitrag geteilt von Carina Okula (@carinaokula) am

Ein Spaziergang im Parc Buttes Chaumont, Paris’ größter und originellster Park. Im Nordosten gelegen hat man von hier einen einzigartigen Blick auf das Montmartre Viertel. Auf der Anlage findet man Grotten, Brücken und sogar Wasserfälle. Man darf sich auf Wiesen legen und kann ohne schlechtes Gewissen mal kurz die Augen zu machen. Pure Entspannung, wenn man bedenkt, dass man in Paris zwar einige Grünflächen findet, aber viele von ihnen sich inmitten von Touristenattraktionen befinden und total überlaufen sind wie z.b. der Jardin des Tuileries

Ein bisschen Zeit für einen Besuch in einer der tollen Kinder Boutiquen sollte sein: Alice a ParisBonton und Centre Commercial sind meine liebsten Adresse. Der absolute Geheimtipp: Monoprix (vergleichbar mit Karstadt). Klingt komisch, die Kinder Kollektion ist aber der Hammer und unschlagbar im Preis.

Centre Commercial © Nike Jane

Mit der Metro Linie 2 fahren wir Richtung Montmartre. Im 18. Arrondissement, das bis vor einiger Zeit eigentlich noch verbotenes Terrain für Touristen galt, entwickelt sich gerade eine ganz tolle alternative Szene. Ich erinnere mich noch daran als die ersten Bars aufgemacht haben und jede Zeitung schrieb, dass in Paris ein neues Berlin entsteht. Mittlerweile ist das Quartier rund um die Rue Pajol etabliert. Die Cafés sind gleichzeitig Galerie, Bar und Club. Besonders gelungen ist dieses Konzept im Les Petites Gouttes.

Vintage shoppen kann man in Paris besser als in jeder anderen europäischen Stadt, würd ich mal behaupten. Auf der Rue des Martyrs befindet sich das Chinemachine. Ein kleiner unscheinbarer Laden in dem man aber gerne mal ein Paar Prada Schuhe für 30 Euro findet. 

Frisch machen im Hotel. Le Pigalle ist momentan eines der angesagtesten Adressen. Ich würde jetzt noch ein Aperitif in der Hotelbar vorschlagen. Allerdings ist die Chance, dass man dann nicht mehr weiter geht relativ groß. Der Aperitif gehört zu Paris wie die Schale zum Ei – es lohnt sich daher den Weg ins Restaurant etwas früher anzutreten, damit man den Abend nicht schon um 22 Uhr mit nichts weiter als Wein und ein paar Nüsschen beenden muss. 

© Le Pigalle

Dinner (mit Aperitif) im La Famille. Der kleine Laden hat maximal 13 Tische. Hier schmeckt alles, vor allem das Sweet and Sour Boeuf Bourguignon. Bei relativ lauter Musik und überaus nettem Personal bleibt man hier gerne auch bis Ladenschluss sitzen.

Das Le Montana ist eine Institution. Wer es an der harten Tür vorbei geschafft hat, trifft auf der kleinen Tanzfläche auf Top-Models, It-Girls und wahrscheinlich den süßen Kellner aus dem Restaurant um die Ecke. 

 

Ein Beitrag geteilt von Dabaaz (@dabaaz) am

Wer noch mehr Lust Tanzen hat geht ins Concrete. Als einziger Club in Paris darf hier All-Day und All-Night long zu House und Techno getanzt werden. 

Dein liebster Urlaubsschnappschuss aus Paris?

 5 Instagram-Accounts aus der Stadt,
die den Geist und das Leben hier perfekt einfangen.
 

 

Ein Beitrag geteilt von Jeanne (@jeannedamas) am

Ein Mitbringsel für die Liebsten,
das man aus Paris besonders gut mitbringen kann.

Classic: Macarons von Ladurée

Für welche Stadt soll unser Guide als nächstes beantwortet werden?

Athen.

Und noch mal alle Paris-Tipps von Jessi
für euch zum Nachsehen:

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Unseren Paris-Travel Guide findet ihr außerdem hier.

Hier findet ihr alle Travel-Guides unserer Serie 
„Von morgens bis Mitternacht…“ .

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