Vor etwa zwei Wochen saß ich auf einer Bühne, um während eines Panel Talks über das Thema #MoreRomance im WorldWideWeb zu sinnieren. Über mehr gegenseitiges Liebhaben im Internet, darüber, wie es sich anfühlt, echten Trollen zu begegnen und wie wir selbst dafür sorgen können, die gigantische digitale Welt zu einem freundlicheren Ort zu machen. Im letzten Podcast haben wir bereits einen kleinen Einblick in das Gesagte gegeben, heute wollen wir das Hirn, nein, Moment, vielmehr das Gefühl, aber erneut ankurbeln. Romantik, das ist ja Literatur! Und Kunst! Und Musik! Aber, wenn man mich fragt, auch eine ziemlich gute Einstellung, so ganz grundsätzlich, gegenüber dem Leben. Ich bin der Kälte der Welt dieser Tage einfach überdrüssig. Der Vernunft und der Rationalität. Ich will, und jetzt rollt bloß nicht die Augen, mehr Liebe. Jedenfalls wenn Liebe auch Akzeptanz bedeutet.
„The world needs more romance“ findet das Label mint&berry und reicht den gesamte Erlös der Kampagnen-zugehörigen Merch Kollektion (Nachschub trudelt bald im Onlineshop ein) geradewegs an die Organisation DIGITALE HELDEN weiter. Auch die Herbst/Winter Kollektion steht unter dem selben Stern. Aber dazu später mehr. Jetzt sind wir erstmal dran.
Shirt #MoreRomance
Romantiker*innen haben es dieser Tage nicht leicht. Es kommt ja immer irgendwer ums Eck, um die Keule der Rationalität zu schwingen. Denk doch mal an später. Wo siehst du dich in 5 Jahren. Häng dein Herz nicht an Menschen. Das braucht doch kein Mensch. Und der Businessplan? Wenn das mal nicht schief geht. Schlaf doch besser nochmal drüber. Wie aber soll man gut einschlafen können, wenn das Träumen nahezu verboten ist. Zwar spricht ständig eine halbe Generation von Freiheit und dem Aussteigen und einer besseren Welt, so richtig mitmachen wollen aber nur die wenigsten. Noch nicht einmal im alltäglichen Miteinander. Neulich erst, in einem Café mit lilafarbenen Wänden und silbernem Stuck (ich hätte es also besser wissen müssen), steckten zwei junge Damen ihre Köpfe zusammen, um überhaupt nicht heimlich über die kniehohen Stiefel der Tischnachbarin zu schimpfen. Da fiel es mir wieder ein: Empathie scheint furchtbar out zu sein. In hingegen ist, wer immer was zu quasseln hat, am besten über Dritte. So ist das in unserer Branche der Scheinfreundschaften übrigens auch. Nach echter Loyalität kann man hier schonmal ein paar volle Jahre suchen. Solche Erlebnisse sind harmloser Natur, aber deshalb nicht minder nervig. Auf Durchzug schalten hilft auch nicht mehr, bei mir nicht, ich bin ständig wütend. Über fehlendes Einfühlungsvermögen ganz besonders, und zwar eben nicht nur im anonymen Internet, sondern sogar von Angesicht zu Angesicht.
So wie vorgestern, als eine alte Dame im camelfarbenen Trenchcoat innerhalb von drei Minuten gefühlt achtundverzig Mal genervt mit der Zunge schnallzte, voller Panik im Blick. Weil mein dreijähriger Sohn sich in der Ubahn neben sie gesetzt hatte und aus dem Fenster heraus Ausschau nach Weichen, aber eben auch ein trockenes Brötchen in den Händen hielt. Da wurde ich selbst zum Arschgesicht und erschrak bei der Einsicht, dass ich gerade eine fast 100-Jährige zur Schnecke gemacht hatte. Ich erzähle das eigentlich nur aus einem einzigen Grund: Nämlich weil mir schwant, dass wir es möglicherweise, aus ganz unterschiedlichen Gründen, trotz guter Vorsätze nicht immer schaffen werden, vor Optimismus und Unerschütterlichkeit zu strotzen. Wir müssen auch nicht immer stark sein. Aber wir können uns viel häufiger als gedacht für andere einsetzen. In der Bahn zum Beispiel, da stand der Herr gegenüber mit einem Mal auf und bestand darauf, mit Nörgel-Oma den Platz zu tauschen. De-Eskalation. Ich war so dankbar und für die kommenden sechs Stationen vollkommen selig. Es gibt sie eben doch noch: Die Guten, die voller Hoffnung sind. Und die auch mal die eigene Komfortzone verlassen, um es anderen gemütlicher zu machen.
Und natürlich auch die, die an die wahre Liebe glauben. Ich möchte, seit ich weiß, dass ich bald heiraten werden, neuerdings wirklich heiraten. Ja bist du denn plötzlich vollkommen irre? Warum? Für die Unterlagen? Die Steuer? 2017! braucht das Jawort doch niemand mehr! Weil ich keine Lust mehr habe, von fetten Feten und darüber zu reden, wie sicher ich mir diesmal bin, antworte ich nun nur noch kurz und knapp: Weil ich eine bekennende Romantikerin bin. Das hilft meistens, weil dann meist eine Debatte über die Definition des heutigen Verständnisses von Romantik folgt. Dabei gibt es die gar nicht.
Romantiker*innen sind für mich zum Beispiel Menschen, die an Artikel 1 des Grundgesetzes glauben. Alle, die Fremden und Nachbarn einen guten Morgen wünschen. Die ihren Deliveroo-Booten ein paar Treppenstufen entgegen kommen. Denen egal ist, was andere tragen.
Die es mögen,dass die Menschen verschieden sind. Die lächeln, wenn sie einen Raum betreten. Leute, die sich trauen, zu lieben. Und zu scheitern. Und zu träumen. Die glauben, dass es nicht schlimmer, sondern besser wird. Die lieber naiv bleiben als in Worst Case Szenarien zu ersaufen. Die aufstehen, um anderen aus der Patsche zu helfen. Die laut werden, wenn sie auf Ungerechtigkeit treffen. Romantiker*innen haben, ganz grob gesagt, die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Deshalb brauchen wir mehr von ihnen. Von euch!
Pullover #MoreRomance
Es muss außerdem wieder mehr um echte Sehnsucht und Glück und das Miteinander gehen, statt um Kohle, Erfolg und das Gewinnen. Wer reich ist, das wissen wir, kann doch zugleich furchtbar arm und einsam sein. Kein teurer Esstisch wird jemals etwas nutzen, wenn niemand daran sitzen mag. Was wir längst wissen, muss jetzt nur noch Wahrheit werden. Wie oft habe ich uns schon darüber sprechen hören, dass wir (alle) gut daran täten, uns weniger vom Leben abzulenken oder gar es zu verschenken, für Prestige, zu große Wohnungen und allerlei Klimbim. Nicht, dass all das schlecht wäre, immer und grundsätzlich, aber vergessen wir nicht allzu oft, uns zu fragen, was uns selbst glücklich macht? „Das macht man so“ ist wohl das Gegenteil von Romantik. Deshalb plädiere ich für mehr „Ich möchte das so!“, allen Erwartungen und Regeln zum Trotz.
Schal #MoreRomance
Und noch etwas: Romantiker*innen finden Kleinigkeiten ganz groß! Aber auch die vergessen wir viel zu oft. Ehrlich gemeinte Komplimente etwa, Anerkennung, eine Aufmerksamkeit für den Gastgeber oder die Gastgeberin, ein waschechter Schulterklopfer, selbstgepresste Blumen, Briefe, ein Kaffee am Bett, eine Nachricht aus der Ferne, ein „Ich bin da!“. Da sein können wir übrigens auch für all jene, die wir (noch) gar nicht kennen. In kleinen Momenten oder großen Demos. Eben ganz so, wie es euch gefällt, hätte Shakespeare gesagt. Und wir sagen jetzt noch ganz romantisch danke. Und zwar euch. Zusammen mit den Initiatoren dieser wunderbaren Kampagne, mint&berry, die wir nur allzu gern unterstützen:
Ihr könnt #moreromance ab sofort (bis zum 08.10.)nämlich auch mit einem eigenen Instagram Bild in die Welt hinaus tragen, @mintandberry taggen sowie #actromantic #moreromance als Hashtags setzen und, tadaa, Preise gewinnen.
Alle Infos findet ihr auch hier oder gleich dort:
Gewinnen kann man eine Reise für 2 ins 4 Sterne Hotel Kakslauttanen Artic Resort in Inari, Finnland!
– 3 Nächte für zwei Personen vom 25.01. – 28.01.2018
– Die Gewinner werden mit dem Shuttle vom Flughafen in Finnland abgeholt und wieder hingebracht, Flüge sind inklusive, für Frühstück und abendliches 3 Gänge Menü ist gesorgt!
– Die Gewinner erhalten zusätzlich einen mint&berry Look im Wert von 300 Euro
– Das Tolle: Während dieser Zeit kann man die Polarlichter beobachten.
– Der Gewinner/die Gewinnerin wird über Insta Direct Message informiert
– Daumen sind gedrückt!
Hier entlang geht es zur gesamten Romance Kollektion ❤️
– In freundlicher Zusammenarbeit mit Mint&Berry –