Und schwupps, ist die Modekaravane auch schon wieder in Paris angelangt! Aufmerksame Leser*innen werden jetzt natürlich feststellen, dass die Londoner und Mailänder Modewoche hier bisher ganz frech keinerlei Erwähnung fanden, aber keine Sorge, damit ist jetzt Schluss. Denn mit ein klein wenig Verzug kredenze ich euch heute ein kleines Best-Of der beiden Modehauptstädte mitsamt meiner Lieblingslooks, einem Protest, den die Branche nach all den Jahren nicht mehr so richtig ernst nehmen will und Kollektionen, die uns in bezaubernde Märchenfiguren verwandeln.
Et voilà: Die kleine Herbst/Winter 2019 Brise aus London und Mailand:
Mehr Beachtung für spitze Kragen, bitte!
– Victoria Beckham –
Wie funktioniert der Preppy Look 2019 am allerbesten im Alltag? Das zeigte uns niemand geringeres als Victoria Beckham vergangene Woche in London. Wir halten fest: Der spitze, übergroße Kragen mit zartem Mustern wird fortan wieder unter typisch britischen Pullover getragen. Dazu? Ein Midi-Rock eurer Wahl – und natürlich kniehohe Stiefel!
Victoria Beckham setzt zwar auf die zehenfreie Variante, wir halten es hier allerdings lieber klassisch und wählen das geschlossene Modell im Leopardenmuster, in knallrot oder dunklem Grün dazu. Der beste Haarschnitt dazu? Die raspelkurze Frisur. Und jetzt: Macht euch auf Mustersuche und kombiniert das vermeintlich Unmögliche!
Vivienne Westwood & der stetige Protest
Es gibt keine Vivienne Westwood Show ohne ein politisches Statement – und genau das war auch irgendwann das Problem. Denn: Irgendwann einmal hörte die Branche auf, Westwoods Botschaften so richtig ernst zu nehmen und sie in die Welt hinauszutragen. Versteht mich nicht falsch: Die britische Designerin wurde stets irgendwie ernst genommen, aber zu welchem Protest sie wieder und wieder aufrief, versickerte im Nirgendwo.
Und das hat auch einen möglichen Grund: Es macht schlicht und ergreifend wenig Sinn, das Publikum dazu aufzufordern, rein gar nichts mehr zu konsumieren (was natürlich richtig und wichtig ist), wenn parallel immer und immer wieder eine neue Kollektion gezeigt wird, die die Konsument*innen am Ende eben doch gekauft werden will. Kurzum: Ein und dieselbe Botschaft, jede Saison aufs Neue (na, so ganz stimmt das natürlich nicht, aber überspitzt gemeint wisst ihr sicher, wovon ich rede) zu propagieren, stößt irgendwann auf Taube Ohren, dabei liegt Westwood doch so wahnsinnig viel am Umwelt- und Tierschutz, am bewussten Konsum und nicht zuletzt an Diversität. Ein Teufelskreis.
JW Anderson und der Beweis, dass Trenchcoats auch spannend aussehen können
Wenn es um britische Mode geht, dann wissen wir alle, wovon die Rede ist: Wir denken an den typischen Look der Mods, an Rauten, die Pullis zieren, Hosen mit Karomuster, an klassische Trenchcoats – an klassische Trenchsoats, ja! Und genau denen hat JW Anderson jetzt endlich mal wieder ein wunderbare Make-Over verliehen und schickte Modelle über den Runway, die dank der weiten Silhouette an die 80er erinnern, mit kariertem und übergroßem Revers aufwarten und in der Länge variieren. Hach, wunderbar gelungen, Jonathan.
Attico
Dass was Giorgia Tordini und Gilda Ambrosio in den vergangenen drei Jahren aufgebaut haben, kann gut und gern als Erfolgsgeschichte verbucht werden: Die großen Luxus-Stores verkauften Kreationen von Attico natürlich gleich nach dem Launch und die bekanntesten Influencer-Kolleginnen gehören längst zu den treuesten Fans – eine Konstellation, die sich zu lohnen scheint. Und Kollektion Nummer sechs dürfte an die Erfolge anknüpfen: 80er treffen Disco-Vibes.
Bottega Veneta: Daniel Lee zaubert weiter!
Céline-Ersatz gesucht, Céline-Ersatz gefunden! Bereits im September wurde Bottega-Veneta-Designer Daniel Lee für seine Célin’schen Kreationen gefeiert und jetzt hat er seinen minimalistischen Weg bei dem italienischen Modehaus noch mal unter Beweis gestellt, feiert den Square Neck wie kein anderer, spielt mit Proportionen und kreiert Mäntel, die durch gewitzte Details an die großartige Arbeit von Phoebe Philo erinnern. Schon klar, Daniel Lee hat unter Phoebe gearbeitet, so langsam aber sicher sollte die Branche ihn aber auch von diesem schweren Erbe befreien und verstehen, dass seine Kreationen für sich selbst stehen.
Vivetta – eine Kollektion wie aus einem Märchen
Müssen wir dazu noch mehr sagen? Wer noch immer auf der Suche nach ganz besonderen Kreationen ist, sollte sich bei Vivetta umsehen!
Stella Jean – mehr brauchen wir nicht!
Ein Kleid, das spielend leicht als Kimono umfunktioniert werden kann und ausschaut wie ein Gemälde: Stella Jean hält es für uns bereit. Mehr brauchen wir nicht.
Prada & die Blumen – oh, und die Rückkehr des Haarreifens
Eine feine Kleinigkeit fiel beim Anblick der Gäste der diesjährigen Prada-Show sofort auf: Die Haarreifen im Haar, die nahezu alle weiblichen Gäste diese Saison ausführten und die eines klar machten: Das ist ein waschechtes Revival. Das Besondere an der Prada-Version? Er ist so üppig, dass er sich keineswegs zurücknimmt, sondern sofort auffällt.
What I Want to Wear next Winter:
Margaret Howell
British at its best: Margaret Howell. Einer meiner liebsten Looks für den Winter samt Schiebermütze:
Merken wir uns: Übergroße Schleifen!
Max Mara & ihre #StickofButter Looks
Harling Ross rief vergangene Woche den #StickofButter-Look aus und Max Mara liefert nun die besten Looks dazu. Noch nie sahen wir so viele cremefarbene Komplett-Looks wie in dieser Saison – aber diese gehören wohl zu den schönsten!