Ist es bloß ein cleverer Trick der Beauty-Industrie, für die gleichen Produkte einfach immer mehr Namen zu erfinden oder steckt da wirklich jedes Mal eine Innovation dahinter? Nicht, dass wir am Ende des Tages so durcheinander sind und noch mehr Produkte als nötig konsumieren! Aber wie kann es sein, dass auf einmal so viele Namen für ein simples Peeling existieren? Die Rede ist von Exfoliation, Enzympeeling oder mechanischen Peelings, nur um die Gängigsten zu nennen. Handelt es sich hier wohlmöglich um das identische Produkt? Wo liegen die Unterschiede und woher rühren diese Begrifflichkeiten? Heute möchte ich mich genau diesem Thema widmen, euch eine Auswahl meiner liebsten Pflegeprodukte vorstellen und anhand dieser ein paar Unklarheiten lüften.
Gewiss hat das Internet, allen voran Youtube und Instagram, einen großen Teil dazu beigetragen, dass wir immer schneller die neusten Beauty-Trends miterleben möchten – und das natürlich weltweit! Genau das hat aber zur Folge, dass immer mehr englische Bezeichnungen auch auf den deutschen Beauty-Markt schwappen – und so wird aus der klassischen Creme ein Moisturizer, aus dem Gesichtswasser ein Tonic und ein Serum kann auch mal ein Face Oil werden.
Selbst ich muss manchmal zweimal auf eine Verpackung oder Produktbeschreibung schauen, um sicher zu gehen, um was es sich hier mal wieder genau handelt. So habe ich letztes Jahr ausversehen ein Gesichtswasser für eine Mizellenlösung gehalten und mich über Wochen lang damit abgeschminkt. Upsi! Aber keine Sorge, funktionierte offensichtlich ganz gut. Eine Tiefenreinigung war wahrscheinlich nicht gegeben, aber zu einer Verschlechterung meiner Haut kam es auch nicht. Was vielleicht auch an meiner zwei-Schritte-Reinigung liegen könnte, da ich eine Mischhaut habe und die Reinigung mein wichtigster Pflegeschritt in meiner Beauty-Routine ist. Danach kommt nur die Feuchtigkeitszufuhr der Haut, denn trockene Hautzellen schrumpfen bildlich gesagt in sich zusammen, was zu einem fahlen Teint und Falten führt. Sowieso ist trockene Haut mein erklärter Feind, denn Narben wie zum Beispiel von Pickelmalen können sich kaum erholen und man sieht diese eine gefühlte Ewigkeiten als dunkle Punkte auf der Haut. Trinken wir genug Wasser und versorgen die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit, wirkt das wie ein Wake-up Call für müde Zellen. Das Wasser plustert sie auf und die Haut sieht prall und frisch aus.
Aber jetzt zurück zu ein den Basics in meinem Beauty-Schrank, die ich in strikter Reihenfolge verwende und die, streng genommen, ein und dieselbe Wirkung erzielen:
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REINIGUNG
aka Öl-Reiniger, Make-up Entferner, Make-up Remover, Face Wash, Cleanser, Remover, Reinigungsgel, Reinigungsmilch
Wie oben schon erwähntm gehört die Reinigung für Menschen mit Misch- oder unreiner Haut zum A&O. Aber auch wenn du eine perfekte Haut haben solltest, ist es wichtig, deine Haut am Abend gründlich zu Reinigen und so den Schmutz des Tages sowie Make-up vom Gesicht zu fegen. Ich gehe hier sehr klassisch in zwei Schritten vor:
Zuerst sollte das Make-up und der grobe Dreck entfernt werden sowie Sonnencreme oder andere Produkte, die noch auf der Haut liegen. Meine Favoriten bilden hier die Mizellenlösung von Bioderma und das Reinigungsöl Carrot Butter Cleanser von The Organic Pharmacy. Letzteres hat eine buttrige Konsistenz und wird in den Händen erwärmt, denn genau dort verwandelt es sich in Öl, das ich in mein trockenes, noch nicht vorgereinigtes Gesicht gebe und sanft einmassiere und dann mit lauwarmem Wasser abspüle. Auch Augen Make-up entferne ich damit. Wenn ich allerdings starkes Augen Make-up trage oder mich besonders schmutzig fühle, greife ich eben zur Reinigungslösung von Bioderma. Ich gebe etwas auf ein (wiederverwendbares) Pad und streiche damit über Augen und Haut. Es wirkt wie ein Schmutzmagnet und in kürzester Zeit färbt sich mein Pad dunkel.
Nun kommt der zweite Schritt des Reinigungsprozesses und in meinem Fall das Reinigungsgel von Caudalíe. Ich gebe ein wenig von dem klärenden Waschgel auf meine Handinnenflächen und schäume es mit beiden Händen auf. Dann verteile ich den Schaum mit kreisenden Bewegungen auf Gesicht und Hals und spüle es mit Wasser ab. Die Haut wird porentief gereinigt, ohne sie auszutrocknen (Ihr wisst schon: Der erklärte Feind und so!). Jetzt ist meine Haut sauber und bereit für den nächsten Schritt.
TONER
aka Gesichtswasser, Tonic, Gesichtsspray, Gesichtstonikum, Face Mist
Ein Toner ist der Fahrstuhl in die Luxus-Lounge, denn er hat jede Menge gute Eigenschaften: Er kann beruhigend auf die Haut wirken, klärend, pH-Neutral, entzündungshemmend, hydrierend, mattierend und vieles mehr. Ich habe ihn als Fahrstuhl bezeichnet, weil er dich schneller zum Ziel bringt, als du denkst. Er bereitet die Haut ideal auf folgende Produkte vor, damit diese besser von der Haut aufgenommen werden können.
Zu meinen Favoriten gehört schon lange das klärende Gesichtsspray von Dr. Hauschka, es reguliert die Haut und wirkt Unreinheiten entgegen. Ich sprühe mir morgens und abends nach der Reinigung etwas auf die Haut und klopfe es vorsichtig ein. Dann folgt ein Serum und/oder die Creme. Bester Nebeneffekt: Dieser Toner ist der perfekte Make-up Setter – und das bedeutet: Wenn ich mich also komplett fertig geschminkt habe und ich den feinen Sprühnebel des Toners auf mein Gesicht spritze, hält das Make-up besser auf der Haut – bleibt dort auch.
SERUM
aka Gesichtsöl, Drops, Face Oil
Wer auf Seren verzichten möchte, da das Bad eh schon viel zu überfüllt ist, der kann auch ab und an eine intensive Gesichtsmaske auftragen, um seine Haut zu nähren. Aber unterschätzt die Formel der Seren nicht, denn ihr könnt es euch so vorstellen: Ihr liebt Wasser, ihr trinkt jeden Tag Wasser und natürlich braucht euer Körper das Wasser. Aber manchmal, da ist Wasser eben zu wenig. Dann sind darin zu wenig Vitamine und Nährstoffe enthalten. Und genau deswegen setzt ihr auf einen Grünkohl-Smoothie. Er versorgt euch mit einem Schub an Kraft und Vitalität.
Genau dieser Grünkohl ist das Serum für eure Haut. Ein Extra-Boost für harte Zeiten, sozusagen. Ich lebe in einer Großstadt mit vielen äußerlichen Belastungen für die Haut und muss zugeben, dass meine Ernährung nicht immer optimal ist. Genau deswegen brauche ich jeden Tag einen Grünkohl-Smoothie. Klingt logisch, oder? Aber ganz gleich welches Serum ihr verwendet, ich empfehle euch, es in die Haut einzudrücken.
Ich verteile das Brightening Serum von Dr. Barbara Sturm (hier auch als Mini) auf meinem Gesicht und lege dann die Handflächen flach auf und drücke sanft. So arbeite ich das Serum in die Haut ein. Am liebsten verwenden ich das Serum abends, denn dann kann es seine Wirkung über Nacht entfalten. Das Brightening Serum arbeitet gegen meine dunklen Pickelmale und versorgt meine Hautzellen parallel mit Feuchtigkeit. Für meine Hautbedürfnisse ist das derzeit die perfekte Wahl.
CREME
aka Moisturizer, Moisturiser, Tages- & Nachtpflege
Ich denke, eine Creme sollte jede*r in seinem Badezimmerschrank haben. Es ist der Mantel im Winter und zugleich der Sonnenschirm im Sommer. Die Haut reguliert sich zwar selbst, aber nur bis zu einem bestimmten Maß (und im Alter immer weniger effektiv). Kalkhaltiges Wasser und negative Umwelteinflüsse kann die Haut selbst nicht komplett ausgleichen. Ich strebe nach ebenmäßiger Haut und da spielt meine tägliche Creme eine große Rolle. Wenn ich mir die Creme von La Mer gönne, dann brauche ich sogar kein Serum mehr. Die Creme ist so reichhaltig und wohltuend für meine Haut, dass ich schon nach zwei Wochen die Veränderung spüre und sehe. Ich erwärme die Creme kurz in den Händen und drücke sie dann leicht in meine Gesichtshaut ein. Ich weiß, bei dem Preis muss man kurz schlucken, aber es ist wie eine regenerierende Kur für die Haut und ich kenne nur noch eine andere Creme, die ich vergleichbar überragend finde, die aber einen ähnlich vergleichbaren Preis trägt.
Zusatzpflege
AUGENCREME
Augencremes sind reichhaltiger als Gesichtscremes, denn diese kämpfen gegen Krähenfüße, dunkle Augenringe und geschwollene Augen. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Hier ist unsere Haut eben auch viel dünner. Und, Ohren und Augen auf: In den Augencremes steckt richtig viel Power! Wer müde Augen am morgen hat, dem würde ich eine kühlende, nicht zu fettende Augencreme empfehlen. Ist die Creme nämlich zu fettig, werdet ihr Probleme mit eurem Concealer und Make-up bekommen – denn hier ist dann kein Halt mehr. Es ist also besser, auf eine leichtere Augencreme für den Tag und eine intensivere Pflege für die Nacht zu setzen. Ein Klassiker in meinem Bad ist das Creamy Eye Treatment mit Avocado von Kiehl’s. Mit Avocadoöl spendet sie der feinen Haut extra viel Feuchtigkeit, ist reichhaltig, aber eben nicht zu reichhaltig und gibt dem Concealer genügend Halt.
PEELING
aka Enzympeeling, mechanisches Peeling, Exfoliation
Um die ganze Sache rund zu machen, beende ich den heutigen Artikel so, wie ich ihn begonnen habe: Mit einem Peeling. Aber aufgepasst, denn hier gibt es zwei grobe Unterscheidungen: Zum einen die mechanischen Peelings und zum anderen die Enzympeelings.
Mechanische Peelings enthalten Schleifpartikel, die ihr in kreisenden Bewegungen über die Haut rubbelt und so tote Hautschüppchen entfernt. Das Problem hierbei ist, dass die meisten zu fest rubbeln und so auch intakte Hautzellen verletzen. Hier ist also Vorsicht geboten!
Bei Enzympeelings wirken meistens Säuren wie AHA und BHA und spalten die toten Hautschüppchen schonend. Bei Susanne Kaufmann sind es Fruchtsäuren, die die toten Hautschüppchen entfernen ohne gesunde Zellen zu beschädigen. Dieses Peeling ist sogar für dünne und empfindliche Haut geeignet und der Teint ist danach strahlend und rosig. Das einzige, was ihr beachten solltet? Das Peeling sollte wie eine Gesichtsmaske auf die gereinigte Haut aufgetragen und nicht gerubbelt werden. Außerdem solltet ihr die Einwirkzeit unbedingt beachten. Ein Mal die Woche gepeelt, wird sich euer Hautbild klären, Pflegeprodukte besser aufnehmen können und große Poren werden wie durch Zauberhand verkleinert.