Gestern war’s so weit, Metronomy fanden ein Mal mehr ihren Weg nach Berlin. Eigentlich machen die vier Briten (Gibenga fehlt auf dem Bild) schon recht lange Musik und Joseph Mount, das Mastermind hinter der Kombo ist so oder so auch Solo ein alter Hund der Branche. Es musste allerdings erst ein ganz bestimmter Track her, um endllich auch die deutschen Musikherzen enflammen zu können: „The Look“ vom dritten Album „The English Riviera“ wurde in den vergangenen Wochen rauf und runter gespiel, obgleich ihre älteren Hits „A thing for me“ oder „Heartbreak“ sogar einen kleinen Ticken euphorischer klingen.
Das Lido in Kreuzberg war am gestrigen Abend restlos ausverkauft, die Stimmung entsprechend hoch: Live klingen die Elektro-affinen Stücke teilweise nämlich ganz wunderbar schrammelig und neigen zu brachialen Attitüden mit Headbang-Potenzial – wären da nicht all diese endorphin-geladenen Töne mit Josephs weich-balsamierter Stimme im Gepäck. Fröhliche Synthies, krachende Gitarren und Anna, die für dieses Album frisch dazu gekommen ist, am Schlagzeug. Dazu Leuchtkugeln am Körper, die ab und an zu blinken anfangen. Highclass-Pop nennt man sowas heute.