Unser kränkelnder Server macht uns derzeit einen gehörigen Strich durch den Content-Plan – denn eigentlich wollten wir euch die funkelndsten Perlen der Berliner Modewoche doch schon längst gezeigt haben, wollten gemeinsam mit euch über die Großartigkeit des Berliner Mode Salons schwärmen und uns ganz nebenbei bemerkt auch wieder anderen Themen widmen. Nichts da: Wenn ihr uns im offline Modus seht, dann sehen wir auch bloß eine routierende Sanduhr. Da bringt es auch nichts, wenn man in der Telefonleitung zur Terroristin mutiert oder verzweifelt auf der Suche nach Verantwortlichen ist. Problem ist nahezu identifiziert, Problemlösung ist im Visier.
In der Zwischenzeit geht’s hier also in Slomo voran – dafür allerdings mit unserem Highlight der Modewoche: Eben dem Berliner Mode Salon!
Wovon wir hier überhaupt sprechen? Zum zweiten Mal in Folge initiierten die deutsche Vogue unter der Leitung von Christiane Arp und Nowadays-Geschäftsführer Marcus Kurz den Berliner Mode Salon im Kronprinzenpalais – und sorgten damit für eine wiederholte Punktlandung: Ein Bekenntnis zu Modedesign „Made in Germany“ und dem Modestandort Berlin. Was so nüchtern klingt, ist allerdings andere als das. Ihr müsst ihn euch viel eher so vorstellen:
Im schönen Kronprinzenpalais, einem spätklassizistischen Palais mit herrschaftlicher Eingangshalle, finden sich in den verschiedensten Ecken und Räumen die Kollektionen der 30 ausgewählten Designer, um von der Presse und den Einkäufern genauer unter die Lupe genommen zu werden. Es gleicht ein wenig einem Erlebnis-Museum, indem wir umher ziehen dürfen, alles anfassen können und vor allem eines: direkt mit den Designern sprechen dürfen. Gibt es etwas besseres, als gleich alle Sinne anzusprechen? Wohl kaum. Eine kuratierte Ausstellung, die schon jetzt für Qualität steht – und uns, den Besuchern – einen noch besseren Eindruck von den Designs und ihren Machern gibt.
Ein Teil der Berliner Designer, die im Salson ausstellten:
v.l.n.r. Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp, mytheresa.com-Einkäufer Justin O’Shea, Premium-Chefin Anita Tillmanns und Nowadays-Geschäftsführer Marcus Kurz
Und unsere Highlights aus dem Mode Salon
Annelie Schubert
Annelie Schubert sahnte nicht bloß den auf dem 30. „International Festival of Fashion and Photography“ in Hyères ab, die Berlinerin wurde auch in alter Mercedes-Benz Tradition gebeten, ihre Kreationen in Berlin zu präsentieren. Wie schön, dass die 28-jährige auch noch beim Berliner Mode Salon vorbei schaute – und ihre Highlights dort ausstellte. Wir hoffen jedenfalls sehr, ganz bald mehr von der talentierten Jungdesignerin zu hören!
Tim Labenda
Ach Tim, was wäre die Fashion Week ohne deine Kreationen, hmm? Zwar gehört Mister Labenda zu den ganz neuen in der Berliner Modeblase, dafür hat er sich ein umso hübscheres Plätzchen gesichert. Mit „Wanderlust“ knüpft er an seine großartige Vorgängerkollektion an, kredenzt uns wieder die passenden Kissen dazu, und sorgt für die schönste Präsentation im Palais nachhaltig für Whaow: In Kooperation mit Pflanzenfreude.de hat der Jungdesigner seine Kreationen in einen botanischen Garten gebettet, seine Inspiration und Verbundenheit zur Natur perfekt untermalt und sich mit Abstand am allermeisten Gedanken gemacht. Soll belohnt werden, du talentiertes Köpfchen: Wir jedenfalls ernennen uns selbst zu den Gründungsmitgliedern deines ersten Fanclubs. Soso schön ist das alles, so durchdacht, liebevoll umgesetzt und wunderbar speziell zugleich.
Marina Hoermannseder
Unsere unangefochtene Nummer 1 der diesjährigen Berliner Modewoche: So viel DNA, so viel neu und so schön romantisch. Keine Sorge, wir widmen Marina später noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Alles andere würde ihr eh nicht gerecht werden.
Vladimir Karaleev
Vladimir, wir sind nachhaltig traurig, dass wir es nicht mehr zu deiner Präsentation geschafft haben. Aber auch hier heißt es: Ein bisschen Geduld, ihr Lieben, auch Vladimir Karaleev hat uns noch ein paar mehr Bilder versprochen, die wir peu à peu mit euch durchgehen wollen. Eines sei verraten: Diesmal, so glaube ich fest, ist’s wirklich deine allerschönste Kollektion. Diese Bluse!
Nobi Talai
Neben Marina Hoermanseder konnte die für uns schönste Überraschung Nobi Talai ebenfalls den ersten German Fashion Council Förderpreis einheimsen und darf sich nun auf ein allumfassendes Care-Paket freuen. Was es damit auf sich hat? Wir werden uns an Nobis Fersen hängen. Versprochen!
The Medley Institute
Designerin Jana kenne ich durch meinen Ausflug an der UdK – und ich kann euch eines verraten: Wenn jemand Erfolg verdient hat, dann du, du Liebe! Mit The Medley Institute präsentierte sie ihre Schmuckstücke bereits im Vogue Salon – diese Saison wuppte sie nicht nur erneut die UdK Abschlussshow, sondern zeigte fast parallel auch im Kronprinzenpalais. Wir sind furchtbar stolz!
MalaikaRaiss
Ob Malaika selbst mit unserer Interpretation ihrer Sommerkollektion 2016 einverstanden war? Sagen wir es so: Zumindest schüttelte sie nicht heftig mit dem Kopf, sondern nickte kichernd. Wir bleiben dabei: Ich glaub, du bist erwachsen geworden, du Liebe, du. Aber im Herzen, da schlummert Kind. Das zumindest beweist ihre kommende Star Wars inspirierte Schmuckkollektion, die selbstverständlich in eine zweite Runde geht.
PB 0110
Philipp Bree, was sollen wir sagen: Es war doch klar, dass du uns auch für den Sommer 2016 nicht enttäuschen würdest. Mit neuer Coleur im Gepäck und neuen Modelle im Sortiment sorgst du mir nichts dir nichts für die nächste Runde Taschen-Liebe. Schnell sein, ihr Lieben, sonst sind die liebsten Modelle gleich wieder ausverkauft!
Odeeh
Wie schön, dass der Berliner Mode Salon Raum für Odeeh bietet. Das Design-Duo zeigt normalerweise nämlich nur in Paris, kann eine Einladung von Christiane Arp allerdings wohl auch nicht ablehnen. Hach, bezaubernd.
Perret Schaad
Die Designerinnen Johanna Perret und Tutia Schaad präsentierten leider zeitgleich zur lala Berlin Show – und gefühlte 100 Kilometer entfernt. Sehr, sehr schade für uns, denn das, was die zwei dort im stillgelegten Schwimmbecken präsentierten, war wohl das Schönste, was wir bislang von ihnen sahen. Mist, mist, mist!