Ich erinnere mich noch an die Faustregel, dass Logos was für, sagen wir mal, Menschen mit viel Bizeps und wenig Hirn sind. Im Angesicht von Handtaschen kneifen wir zwar längst beide Augen zu, aber die Sache mit den Gürtelschnallen wurde hier noch viele Jahre lang als eher heikel eingestuft – bis wir irgendwann eine ältere Dame mit elegant zurückgekämmten silbernem Haar im schwarzen Kaschmirpullover beim vergnügten Teetrinken beobachteten. Sie trug eine Wollhose dazu, aus deren Bund ein zarter Gürtel samt CC-Schnalle hervor blitzte. Chanel, natürlich. Und „mein Gott, wie elegant.“ Es ist vielleicht einfach eine Frage des großen Ganzen, eine, des dezent eingesetzten Prunks. Jedenfalls verstehe ich jetzt das Prinzip „Luxusgürtel“, es ist dem der Handtasche sehr ähnlich: Man kann im Grunde tragen, was man will, Opas Pullover zum Beispiel oder die abgetragenste Hose, mit ein bisschen Tschitschi (?) vergeht das Gossen-Gefühl in Windeseile.
Funktioniert natürlich auch ohne güldene Schnalle, aber irgendwo muss man sich bei der Themenwahl ja ein wenig begrenzen, sonst wirds haltlos. Ich jedenfalls habe soeben einen Aigner-Kauf getätigt, Schande über mein Haupt. Demnächst folgt dann also ein Bild im etwas abgewandelten Sartre-Look, samt Rollkragenpullover.
Für alle, die keine Lust auf Originalpreise haben, ist Vestiaire Collective übrigens wie immer einen Blick wert.
Auf alle anderen warten zum Beispiel diese teuren Investment-Stücke: (wer nichts sieht, der schalte einfach den Ad-Blocker aus):
Bilder oben: Tommy Ton & InStyle Editorial