Lala Berlin hat sich während der letzten Jahre zum internationalen Export mitten aus unserer Wahlheimat gemausert – ein Großteil der treuesten Kundschaft stammt inzwischen aus Dänemark, weshalb Copenhagen jetzt schon zum zweiten Mal in Folge mit einer Runway Show beehrt wurde, die unserer hiesigen Fashion Week leider, leider flöten gegangen ist. Chefdesignerin Leyla ließ uns natürlich trotzdem nicht leer ausgehen, ganz im Gegenteil, die Installation zur Herbst/Winter Kollektion 2016, über die wir an dieser Stelle bereits berichteten, trieb mir Tränen in die Augen und Gänsehaut auf beide Arme. Wenn man so will, dann war das Vorenthalten der eigentlichen Kleidung, das Reizen sämtlicher Sinne, das Aufbrechen elitärer Konventionen und die mit gewaltigen Gefühlen aufgeladene Fusion aus Musik und Film sogar genau das, was unser Modeberlin dringend nötig hatte: Etwas gänzlich Neues, Überraschendes.
Wir haben also überaus gerne und gespannt darauf gewartet, was sich hinter dem, nennen wir ihn einfach Teaser, tatsächlich verbirgt. Des Rätsels Lösung, das bereits vor zwei Wochen ganz offiziell als „Persian Queen goes Berlin“ angekündigt wurde, konnte gestern pünktlich zum Auftakt der Copenhagen Fashion Week gelüftet werden. Es ist, wie es immer ist zwischen Lala und mir. Anfangs bin ich stets ein bisschen ratlos und geistig sehr leer, mir wollen einfach nie auf Anhieb die passenden Worte und Gedanken einfallen, aber dann, nach ein oder zwei weiteren Runden der genaueren Betrachtung, verstehe ich wieder, warum wir uns so sehr nach Fräulein Piedayeschs Entwürfen verzehren. Weil bloßes Ansehen nicht ausreicht, man muss auch fühlen können. Und dann steckt man plötzlich knietief drin im samtig schönen Lala-Land, im besten Fall mit Jesper Munk im Ohr:
Alle Looks vom Runway: