Als die skandinavisch-elegante Sportlichkeit mit subtilen Ghetto-Einschlägen wie eine Flutwelle durch Berlin schwappte, war ich selbstredend ganz vorne mit dabei, ich dachte nur „schön“ und nicht die Bohne drüber nach, ob mir dieser ganze Minimalismus überhaupt entsprach. Das tat er nämlich eigentlich überhaupt kein bisschen, ich bin schon immer eher Typ Omas Bubikragen als Babo gewesen. Nun macht der altbewährte Stilbruch mittlerweile aber alles möglich, mein Glück, Sneaker sind das Neutrum der Füße und sollte der Schuh mal nicht zum Outfit passen, dann ist dieser Umstand als charmant zu verbuchen. Trotzdem. Nachdem ich begann, mich während der vergangenen drei Jahre optisch verfolgt und über die Maße genervt zu fühlten vom Stan Smith und seinem Bruder, dem Superstar, legte ich das Turnschuh-Thema zeitweise ad acta. Aber ich vermute, das ändert sich jetzt endlich wieder – trotz erneut drohender Übersättigung.
Die Neuauflage der 1968 geborenen Adidas Gazelle zwingt mich in die Knie und zwar nicht wegen seiner berühmten Trägerin Kate Moss, sondern aufgrund all der schönen Farben. Vielleicht sind sogar Erinnerungen an die BBoys der 90er Schuld, die sich in ihnen über den Boden und durch das ein oder andere Hip Hop Video warfen. Gut, möglicherweise auch eher Jamiroquai. Schwamm drüber. Einmal Grün, bitte.
Gibt’s zum Beispiel online bei Zalando.