Irgendwann einmal malte ich mir im Kopf den Traumfernseher der Neuzeit aus: Ein schmuckes Teil mit dem Besten aus Heute und Gestern. Ein Schätzchen mit Charakter gepaart mit den verrücktesten Feautures der Neuzeit. Denn früher einmal, da waren Fernseher noch Objekte, die aus Wohnzimmern gemütliche Oasen zauberten und Samstagabende zum Couch-Potatoe-Tag ausriefen. Irgendwann allerdings riss das Verhältnis zwischen mir und diesen hochmodernen, furchtbar komplexen Dingern ab. Flach, flacher am flachsten – und am allerbesten samt Kabelhülse an der Wand festgepappt. Ich war raus aus der Nummer und sah keine Chance, jemals wieder im Rennen zu sein. Denn scheinbar war ich die Einzige, die rein gar kein Interesse an diesem hyperschicken Dingern hatte. Also pflegte und hegte ich meine Röhre, die ich zum 13. Geburtstag für mein erstes Jugendzimmer geschenkt bekam und die bis vor kurzem noch immer bei mir wohnte: Ein 13Zoller, der abwechselnd sein Bild in streifenförmige Farbblöcke tunkte und dessen Tage schlagartig runterzählten. Was soll’s, dachte ich noch, während der heiße Laptop sich bei Filmen spätestens ab Minute 50 in meine Oberschenkel brannte und ich ihn zappelig und in unterschiedlichen Entfernungen zur Nase zog, ich komm schon klar.
Ein Fernseher ist ein Fernseher ist ein Fernseher. Besserung nicht in Sicht. Allerdings machte ich die Rechnung ganz offensichtlich ohne das Pariser Design-Duo Ronan & Erwan Bouroullec aus, denn der Fernseher als Objekt ist zurück. Ohne qualitative Einbußen, dafür mit ganz viel Design und Verständnis für Zeitgeist im Gepäck. Und das Zauberwort lautet: Samsung SERIF TV. Lacht ihr nur. Ich meins wirklich ernst. Ich hab jetzt einen neuen Fernseher und in den schau ich nicht nur gern rein, ich schau ihn mir auch gern an.
Es klingt schon ein klein wenig bekloppt, wenn ich sage, dass es sich hier tatsächlich um Liebe auf den ersten Blick handelt. Ihr wisst schon, was ich meine: Es gibt eben manchmal doch diese technische Gerätschaften, die eigene Bedürfnisse und das Verständnis von Design ganz hervorragend zusammen bringen: Und die Brüder Ronan & Erwan Bouroullec haben es im Auftrag von Samsung tatsächlich geschafft ein Objekt zu gestalten, das für mich jetzt schon zum Klassiker avanciert, gar nicht unbedingt in der Welt der Technik daheim ist, sondern in der Welt der Interior-Stories und sich perfekt in unsere Räume einfindet, statt mit einem futuristischen Monster zu brechen.
Und es funktioniert: Netflix-Serien via Wlan sehen, den Samstagabend oder jeden anderen Tag der Woche wieder zum Fernsehabend umgestalten oder das Gerät einfach aus lassen und ganz einfach als neuestes Interior-Stück zu zelebrieren. Ich bleib‘ verknallt, wirklich wahr.
Während wir nach der Lösung suchten, bauten wir von Hand viele verschiedene Modelle. Wir beobachteten dabei beides: das Objekt selbst und das Zusammen- spiel seiner Form mit dem Raum, in dem es sich befindet. Ähnlich wie ein Typo- graph es tun würde, der einen Buchstaben entwickelt. Im Profil entstand so die Gestalt eines großen »I«, dessen schlanke Form sich oben und unten erweitert. So ergab sich eine natürliche Standfläche und eine kleine Ablage, auf der andere Gegenstände ruhen können.
– Ronan & Erwan Bouroullec –
SERIF kann ganz selbstbewusst als Gegenbewegung zum Konzept der ultraflachen Bildschirme betitelt werden. Der Fernseher kann im herumdrehen den Standort verändern, funktioniert im Bücherregal genauso wie freistehend, dank dezenter Blende im Rücken.
Ein Fernsehgerät ist ein Rahmen, der einem Bildschirm seine Form gibt.
– Ronan & Erwan Bouroullec –
Von vorne betrachtet, wird SERIF als einfacher Rahmen wahrgenommen, von der Seite aus gesehen, kommen die „Serifen“ zum Vorschein. Gepaart mit den vier schräg zum Boden laufenden Beinen entsteht die perfekte Dreidimesionalität.
SERIF besteht aus wenigen Teilen, die nicht nur einfach zusammen gesteckt und geschraubt werden, sondern auch ganz einfach und 360° im Raum funktionieren: Ein farbiger Rahmen (Dunkelblau, Weiß oder Rostrot), ein gestochen scharfes Display und die abnehmbare, textile Rückwand, die auf einfache Weise alle technologisch nötigen Anschlüsse verdeckt.
Ronan & Erwan Bouroullec gestalten eigentlich übrigens Designs für die zeitlosesten Marken wie Vitra, Kvadrat, Magis, Kartell, Established & Sons, Ligne Roset, Axor, Alessi, Issey Miyake, Cappellini, Mattiazzi, Flos, Mutina oder auch Hay.
Bei Samsung hat man unterdessen an wirklich alles gedacht und die passende Ladung Interior-Inspiration mitgeliefert:
– In freundlicher Zusammenarbeit mit Samsung –