This is Jane Wayne - Slow Sunday - Wie plane ich meine Woche

Slow Sunday //
Wie man einen unkomplizierten Wochenplan erstellt

25.09.2016 Slow Sunday

This is Jane Wayne - Slow Sunday - Wie plane ich meine Woche

Ach diese Sonntage. So schön ruhig, besonnen, friedlich und voller Motivation. Ich bin kein Mensch, der Montage hasst, ganz im Gegenteil. Frisch in eine Woche zu starten, finde ich wunderbar, alles ist offen und voller Möglichkeiten. Die vergangene Tage sind vergessen, die Ziele der kommende Tage von vorne bis hinten zu Ende gedacht und der Blick nach vorne gerichtet. Wenn dann allerdings nach einem erholsamen Schlaf der Montagsalltag auf einen wartet, zerschellen die Planungsvorstellungen des Vortages gerne mal kläglich an der Wand der Realität.

Sobald man aufsteht, rennt die Zeit los und denkt nicht mal im Traum daran, kurz stehenzubleiben und auf die Nachzügler zu warten. Du hast eine Stunde verschlafen oder zu lange den Facebook Feed durchgescrollt? Puh, dann wird’s jetzt stressig. Da möchte man doch am liebsten schon Montag Vormittag das Handtuch werfen. Wenn man diesem Treiben nicht über kurz oder lang entschlossen entgegen tritt, wird man unweigerlich wütend, verzweifelt, vielleicht sogar krank, ziemlich sicher aber traurig, angespannt und überhaupt wenig auszuhalten für sich selbst oder die Umwelt. Was wir brauchen, ist mehr Zeit, wiederkehrende Struktur und Planung – aber um Gottes Willen nichts Kompliziertes.

Ich mag Pläne und Listen, aber nur dann, wenn sie alltagstauglich sind: leicht verständlich, in jeder Lebenslage anwendbar, langfristig gültig und einfach zu merken. Meine Wochenplanung sieht genau so aus und über die Zeit habe ich auch irgendwann verinnerlicht, dass mein größter Feind hier ist, unrealistisch und übereifrig zu sein. Drei goldene Basisregeln, die überaus nützlich für Planungen jeder Art sind lauten:

  • Plane mehr Zeit für größere Aufgaben ein, als dir notwendig erscheint.
  • Schrecke nicht vor Alltagsaufgaben wie Putzen, Einkaufen, Kochen oder Aufräumen zurück, da sie bei regelmäßiger Ausführung sehr wenig Zeit in Anspruch nehmen.
  • Integriere ausreichend Freizeit und Erholungsphasen.

Ich plane meine Woche auf einem einfachen DINA4 Blatt, das man entweder jede Woche neu entwerfen oder als digitale Version zum Ausdrucken vorbereiten und immer wieder verwenden kann. Meine digitale Version sieht ungefähr so aus:

This is Jane Wayne - Slow Sunday - Wie plane ich meine WocheWie ihr seht, verwende ich keine Uhrzeiten, sondern farbliche Einteilungen. Uhrzeiten setzen mich zu sehr unter Druck und frustrieren mich, sobald ich sie nicht einhalten kann. Jede Farbe steht für einen anderen Zeitblock innerhalb meines Tages, alle Blöcke müssen eingehalten werden.

  • Dunkelblau steht für Mahlzeiten.
  • Türkis für Aufsteh- und Einschlafphasen inkl. Zähneputzen und was man sonst noch alles macht.
  • Mint kennzeichnet meinen Arbeitsblock.
  • Lila steht für Freizeit und Erholungsphasen.

Für den Anfang ist es vor der eigentlich Planung sinnvoll folgende wichtige Fragen zu beantworten:

  1. Wie viele Zeitstunden kann und muss ich für die einzelnen Blöcke einplanen? Verteile deine ca. 16 Stunden pro Tag (ich gehe von 8 Stunden Schlaf aus) in folgender Reihenfolge auf die Blöcke: Türkis, Dunkelblau, Mint, Lila. Für die Zeit vom Weckerklingeln bis Frühstücken, von der Abendaktivität bis Lichtausmachen oder fürs Essen inkl. Kochen brauche ich in der Regel 60min. Also 16 Stunden – 5 Stunden = 11 Stunden. Ein Arbeitstag hat bei mir 8 Stunden plus 1 Stunde für den Nachhauseweg vom Büro plus eine Stunde Mittagessen (die wir ja schon abgezogen haben). Also 11 Stunden – 9 Stunden = 2 Stunden. Für Erholungs- und Freizeitphasen bleiben also jeden Tag maximal 2 Stunden. Für das Wochenende kann man mit 9 lilafarbenen Zeitstunden für jeden Tag rechnen.
  2. Welche Aufgaben habe ich in der Woche? Alle auf einen anderen Zettel schreiben, damit du später in der eigentlichen Planung nichts vergisst. Am allerbesten auch noch farblich nach Blockfarben ordnen oder markieren. Alle Aufgaben, die nicht mit deinem Job zu tun haben, müssen in der Freizeit erledigt werden.
  3. Wie viel Zeit brauche ich für die einzelnen Aufgaben? Schreibe die Stunden- oder Minutenzahl hinter die notierten Aufgaben. Berechne 1/3 mehr Zeit (mehr als was?) für jobbedingte Aufgaben und Tätigkeiten außerhalb (Einkaufen, Sport, Freizeitgestaltung) und 1/3 weniger Zeit (weniger als was?) für Aufgaben zu Hause (Putzen, Wäsche waschen, Bügeln etc.).

This is Jane Wayne - Slow Sunday - Wie plane ich meine Woche

Jetzt kann es damit losgehen, den Wochenplan zu bestücken. Ich gehe dabei in 3 Schritten vor:

  • Fange mit den mintfarbenen Aufgaben an und orientiere dich an den Zeitfenstern, die du für deine Blöcke reserviert hast. Gehe nach Priorität vor. Alles was sich diese Woche nicht unterbringen lässt, schaffst du auch nicht. Ab in die nächste Woche damit. Ich bin außerdem dazu übergegangen, nur noch in Projekttagen zu denken und pro Tag nur ein Aufgabengebiet zu bearbeiten. Dadurch spare ich viel Zeit, weil ich nicht umdenken muss, sondern in einem Projekt bleibe.
  • Für wiederkehrende Alltagsaufgaben am besten feste Tage einplanen, die sich in den nächsten Wochen so wiederholen. Alltagsaufgaben müssen in lilafarbenen Zeitblöcken erledigt werden. Viele Aufgaben müssen nicht wöchentlich erledigt werden, manche vielleicht sogar eigentlich nie, wenn man nochmal drüber nachdenkt.
  • Das Schönste zum Schluss: Die Erholungs- und Freizeitphasen planen. Ich versuche möglichst jeden Tag etwas kleines für mich zu machen. Inspirationen dazu habe ich hier zusammengefasst. Auch Verabredungen versuche ich möglichst auf feste Tage in der Woche zu legen. Zum Beispiel einmal unter der Woche und mehrere am Wochenende.

Am Anfang muss man seine Stunden für einzelnen Aufgaben oder Blöcke nochmal korrigeren, das ist ganz normal. Außerdem betrachte ich diesen Plan als Basisplan, der für sehr viele Situationen taugt. Natürlich ist jede Woche anders, man fährt mal in den Urlaub, ist eingeladen, hat eine jobbedingte Reise oder wird krank – life happens! Pläne müssen immer etwas flexibel sein, also nicht verzweifeln, wenn einige Tage nicht ganz so glatt laufen, wie auf dem Papier geplant.

Wie plant ihre eure Woche und wie sind eure Erfahrungen? Schreibt gerne Tipps und Tricks oder Verbesserungsvorschläge in die Kommentare <3

Fotocredits Collage: Pinterest (Hermine on walk, Society6, Bloglovin), thejungalow.com, solomon-haircuts.com, flickr (Sarah Ryhanen), tumblr (weissesrauschen)

8 Kommentare

    1. Julia Jane Artikelautorin

      Wenn du deine Woche auch so planen kannst, dann Hut ab. Ich kann nicht immer alles mit Zeiteinteilung im Kopf behalten und erstelle deshalb lieber übersichtliche und einfach Pläne. Und zur anderen Frage: Vielleicht den Text nochmal lesen? <3

      Antworten
  1. Marie

    Liebe Julia,

    Ich freue mich jede Woche auf deine Sonntagsartikel. Gerade diesen finde ich wunderbar, da es mir ab und an etwas schwer fällt meine Woche gut zu strukturieren. Natürlich funktionieren nicht alle Sachen für jede Person, aber ich finde du hast schöne Tipps und Beispiele genannt, sodass ich mir bestimmt ein paar abgucken werde. Also vielen Dank dafür.
    Liebst
    Marie

    Antworten
  2. Sarah

    Und was ist, wenn man Kinder hat? Die klauen dir viel Zeit aus deinem Mint- und Lilafarbenen Blöcken. Mal fühlt es sich wie lila an, mal aber überhaupt nicht. Ich finde diesen Plan nicht für arbeitstätige Eltern mit kleinen Kindern geeignet. Auch wenn es besser laufen sollte, habe ich oft das Gefühl, dass wir häufig von Tag zu Tag stolpern und wenn ich Glück habe, kriege ich so einen Mustertag hin, aber meistens wird man eben doch oft unterbrochen und die einzelnen Phasen lassen sich nicht so gut trennen. Wenn der Plan für dich aufgeht, dann ist das aber schön, aber wie gesagt, ich finde mich hier überhaupt nicht wieder. Trotzdem mag ich deine Anregungen sehr.

    Antworten
    1. Julia Jane Artikelautorin

      Hallo Sarah,

      ich habe selbst keine Kinder und halte mich deshalb auch lieber etwas zurück mit Ratschlägen.
      Oftmals empfinde ich es so, dass es immer noch besser ist, wenn man sich ab und zu mal ein bisschen an einen Basisplan halten kann, also wenn er erst gar nicht existiert. Dieser Plan hier ist natürlich nicht 1:1 auf alle Lebenslagen übertragbar, sondern dient als Inspiration und Anregung. Ich bin sicher, dass auch du in deinem Tag Eckpunkte findest, die immer wiederkommen (z.B. Essen, Schlafen, Arbeit) und vielleicht kannst du ja dort anknüpfen und den Rest deines Tages drumrum stricken? Ich bin sicher, dass du eine Lösung findest und hoffe, dass du dich dafür in anderen Artikeln besser wieder findest <3

      Viele Grüße,

      Julia

      Antworten

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