Einer meiner Verflossenen, der bis heute ein lieber Freund und damit nunmal auch hemmungslos ehrlich ist, gestand mir einst, er hätte sich durchaus hin und wieder für mich geschämt, heimlich natürlich, und feste die Zähne aufeinander gebissen, wenn wir das Haus verließen, etwa damals, als ich den Pyjama als Tagesgarderobe für mich entdeckte und im karierten Zweiteiler seine Eltern begrüßte. Nur dass der vermeintliche Schlafanzug in Wahrheit ein waschechtes und ernst gemeintes Ensemble von Wood Wood war, aber das konnte ja niemand wissen. Gestern hätte ich deshalb beinahe ein Selfie von schräg oben verschickt, in Erinnerung an alte Zeiten, diesmal griff ich nämlich tatsächlich zur Pyjamahose, sogar voller Inbrunst. Dabei hatte ich mir eigentlich nur vorgenommen, daheim künftig nicht mehr ausschließlich wie Nachbars Lumpi durch die Zimmer zu fegen, ein ansehnlicher Begleiter für kalte Nächte sollte her, aber daraus wurde nichts. Das Oberteil führte ich schon am ersten zum Pizzaessen aus, die Hose in all ihrer bordeauxfarbenen mit Sternen verzierten Schönheit war kurze Zeit später dran. Schräg geschaut hat trotzdem niemand. Konnte ja wieder niemand wissen. Und wer weiß, vielleicht landen mein neuer Schlafanzug und ich nach dem nächsten Waschgang doch noch im Bett. Dann hätte sich die Investition immerhin ohne wenn und aber doppelt gelohnt:
Pullover: H&M Trend (in Store) // Hose: LOVESTORIES INTIMATES (Underwear hier) //
Schuhe: Mango // Tasche: thanks to Gvyn
Wir