Vor zwei Wochen habe ich meine Gedanken zur Selbstliebe aufgeschrieben und mich seitdem noch intensiver mit dem Thema befasst. Es hat mich einfach nicht mehr losgelassen, dass sich selbst zu mögen und zu akzeptieren eine andauernde Herausforderung darstellt, die wahrscheinlich ein Leben lang bleibt. Warum nur fällt uns das so schwer? Es macht mich wahnsinnig, wenn es auf Fragen und Probleme keine eindeutigen Antworten gibt, keinen genauen Plan, den man verfolgen sollte. Selbstliebe ist etwas sehr individuelles und persönliches. Sie kommt in so vielen Facetten daher, dass es schwierig ist, einen gemeinsamen Nenner zu finden und sich nicht auf sich alleine gestellt zu fühlen. Dabei würde es so helfen, wenn man Selbstliebe von außen „schicken“ könnte. Ich möchte so vielen Menschen in meinem Umfeld zurufen Seht euch so, wie ich euch sehe und ihnen die Aufgabe der Selbstakzeptanz von den Schultern nehmen. Wären wir nur so großzügig mit Liebe und Respekt und selbst gegenüber, wie wir es bei den Menschen sind die wir lieben. Unser Leben wäre gleich ein ordentliches Stück leichter.
Ich habe angefangen, die Beziehung zu mir selbst als gleichwertige Baustelle zu den vielen anderen privaten und beruflichen Projekten in meinen Alltag zu integrieren. Weil ich daran glaube, dass man sich selber etwas beibringen und etwas verändern kann, wenn man stetig daran arbeitet. Dazu muss man sich aber auch selbst verpflichten, sich zu analysieren, auf Signale zu hören und Verantwortung zu übernehmen für den eigenen Gemütszustand. Allem voran geht es aber darum, gut zu sich sein, nachsichtig und lieb. Genau dafür habe ich nach Herangehensweisen gesucht, die mir helfen sollten, mal tatsächlich über mich selber nachzudenken, ohne Druck und mit viel Positivität. Und ich teile gern.
Eine Verbindung zu sich selbst zu finden, ist für mich wie Bergsteigen. Es hört nie auf anstrengend zu sein, aber je höher man steigt, desto stolzer und glücklicher kann man auf den bereits bewältigten Weg zurückschauen. Etappenziele helfen mir, bei einem Rückschlag nicht den ganzen Berg wieder herunter zu kullern, sondern lediglich für einen längeren Moment an der Stelle auszuharren, die ich bereits erreicht habe. Ich wandere übrigens alleine, damit mich niemand vollquatscht, eine für mich falsche Geschwindigkeit vorgibt oder eine abwegige Route vorgibt. Ich will mich nicht verirren.
Es ist wichtig, dass es Momente in meinem Leben gibt, in denen es ausschließlich um mich geht, um anschließend mit mehr Kraft und Stärke wieder in den Alltag voller Aufgaben und Verantwortung anderen gegenüber zurück zu kehren. Dabei haben mir 5 Übungen geholfen, durch die ich viel über mich selber gelernt habe und mit deren Hilfe ich mich für einen kurzen Augenblick wie eine fremde Person von außen betrachten konnte. Vielleicht findet auch ihr die eine oder andere Aufgabe hilfreich:
Ich bin … / Ich kann gut …
Schreibe drei oder mehr Eigenschaften und Fähigkeiten auf, die dich ausmachen. Es geht dabei ausschließlich um deine realistische Einschätzung, nicht darum, was andere über dich sagen oder was du gerne über dich sagen würdest. Mach dich nicht kleiner und nicht größer als du bist, sondern analysiere dich wie eine sehr gute Freundin.
Schöne Dinge, die du für dich tun kannst…
… findest du in diesem Artikel. Nimm dir für die nächsten zwei Wochen vor, mindestens 3 dieser Aktivitäten in deine Woche zu integrieren.
Heute in 10 Jahren
Wie stellst du dir dein Leben in der Zukunft vor? Welche realistischen Wünsche und Vorstellungen hast du? Schreibe deine Gedanken auf, in dem du versuchst, ein Foto von dir und deiner Umgebung in 10 Jahren in Worte zu fassen. Wo befindest du dich? Wie geht es dir? Sind andere Personen oder vielleicht Tiere mit auf dem Bild? Wo wohnst du? Wie sieht deine Wohnung oder dein Haus aus? Ist die Einrichtung schlicht oder bunt, besitzt du viele Sachen oder nur sehr wenige? Gehe ruhig ins Detail: Welche Haarfarbe hast du, wie lang sind deine Haare? Trägst du Schmuck oder Nagellack? Und so weiter… Lass deine Beschreibung nachwirken, ohne einen bestimmten Denkansatz zu verfolgen. Als zusätzliche Hilfe findest du hier eine Anleitung, wie du herausfindest, was dir im Leben wirklich wichtig ist.
Meine Timeline
Erstelle eine Timeline deines bisherigen Leben, auf der du in Stichworten wichtige Ereignisse in deinem Leben abzeichnest. Auf der X-Achse befindet sich die Zeit und auf der Y-Achse eine Skala von 1-10. Die Skala beschreibt, wie sehr dich Ereignisse positiv oder negativ geprägt haben. Fange bei deinem Geburtsjahr an und arbeite dich vor bis 2016. Es kommt nicht auf Vollständigkeit an, sondern um das, was dir wichtig erscheint und im Gedächtnis geblieben ist. Wahrscheinlich brauchst du mehr als ein Blatt Papier dafür. Bei dieser Übung geht es darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Situationen gewisse Eigenschaften an dir verstärkt haben könnten. Es schafft vielleicht ein wenig Klarheit darüber, warum du auf manche Dinge stärker und auf andere weniger stärker reagierst. Für mich sind diese Aufzeichnungen auch eine große Hilfe für andere Übungen und um mein Verhalten zu analysieren.
Liebesbriefe
Verfasse einen Brief an dich selber. Warum magst du dich, warum möchtest du Zeit mit dir verbringen? Wenn dir etwas zustoßen würde, welche Eigenschaften würdest du an dir als Person vermissen? Was unterscheidet dich von anderen? Warum bist du die beste Freundin oder der beste Freund für außenstehende Menschen? Warum bist du ein wertvolles Mitglied in deinem Freundeskreis? In welcher Art und Weise vervollständigst du deine Familie? Natürlich geht es nicht darum, völlig unreflektierte Lobeshymnen über sich selbst zu verfassen. Es geht vielmehr darum sich als Person zu beschreiben und sich dabei aber ausschließlich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Wir meckern und kritisieren schon genug an uns herum und es ist durchaus erlaubt, einmal nur hervorzustellen, was alles toll an einem ist.
Was geht euch so durch den Kopf zum Thema Selbstliebe? Habt ihr noch mehr Tipps und Tricke, um sich selber besser zu akzeptieren und zu mögen? Seid gut zu euch und genießt euren wohlverdienten Sonntag <3
Credits Collage: tumblr (nowandthan)