Kommentar //
Herr Trump, der größenwahnsinnige Donald.

09.11.2016 Gesellschaft

trumpEin Clown zieht ins weiße Haus ein, so schreibt es der Postillon, nur dass so etwas wie Satire diesmal kaum spürbar ist. Wer Trump als Narr mitsamt weißem Haar, teigigem Gesicht und roter Nase bezeichnet, entledigt sich automatisch jeder Übertreibung, der vergisst bei aller Oberflächlichkeit nicht das Wesentliche, weil es ohnehin kaum Wesentliches und insbesondere nur ein verschwindend unauffälliges Maß an Intellekt zu erwähnen gibt, der bedient sich weniger des Pamphlets als vielmehr reiner, schmerzlicher Wahrheit.

Der 9. November 2016 ist ein Schlag in den verwundeten Magen des gesunden Verstandes, ein tragischer Witz auf Kosten der Menschenrechte, eine plötzlich reale Dystopie für jeden Freund der Demokratie, für das denkende Individuum an sich. So schnell abzusehen der fatale Ausgang der US-Wahlen schien, so irrsinnig und unglaublich hallt er nach. Aus „Make America Great Again“ ist „Make America Vote Again“ geworden, Studierende protestieren, Journalist*innen schimpfen und Lena Dunham wähnt sich laut Twitternachricht nur noch in Lady Gagas Vagina in Sicherheit. Sicher vor dem Donald Duck der republikanischen Vollpfosten. Dabei hätte wohl niemand außer der Trump’schen Jünger selbst an den Sieg eines hundsgemeinen Obskuranten, machtgeilen Größenwahnsinnigen, sexistischen Rassisten und strunzdummen Lügners geglaubt.

So ist das häufig – bis es dann doch passiert. Wenn nicht aus dumpfer Unwissenheit, Frustration oder schwerwiegenden Irrglauben heraus, dann geschieht das Setzen eines derart falschen Kreuzchens meist als Folge von Protest. Gegen den vermeintlichen Stillstand, das Establishment oder für das Zurückerobern vermeintlich wichtiger, wenn auch hundert Jahre alter Werte. Aus Langeweile und Neugier. Weil sich Menschen mit Stimmrecht vom Rest des Landes und der Politik vergessen oder durch Fremdes bedroht fühlen. Oder ganz einfach weil man gegen irgendetwas und nunmal auch nicht für die Alternative is, die diesmal Hillary hieß.

Das Problem ist nur, dass sich im Falle der amerikanischen Präsidentschaft „nicht mal eben so schauen“ lässt, wie der Hase mit einem Clown an der Spitze wohl so an der Freiheitsstatue vorbei hüpfen wird. Vermutlich stirbt der Hase, wenn er denn nur einen Funken Empathie in sich trägt, bereits überaus zeitnah an einem gebrochenen Herzen. Sofern er nicht schon auf den ersten Metern vom gigantischen Ego des neuen Präsidentenclowns platt gewalzt wird. Verhandlungen über den Verbleib des Hasen, der nicht nur Amerika verkörpert, sondern im schlimmsten Fall die ganze Welt, scheinen ohnehin unmöglich, denn wer am liebsten sich selbst reden hört, dem sind auch Leichen schnell egal. Der führt Kriege, weil darum. Der ist verrückt danach, endlich ein unbesiegbarer Hulk Hogan der Politik sein zu dürfen, der feiert den Triumph von Muskelpaketen und Geldeseln über komplizierte Gehirne und liebt das Allerlei aus Hass und Macht mehr als jede Wonne des Friedens. Genau so einer ist dieser Herr Trump, der olle Donald, der sie nun wirklich alle haben kann. Nicht nur die vermeintlich Willigen, die seinem Proleten-Glanz erliegen, nein ganze Wählerherrschaften. Aber was bedeutet dieser republikanische Spaziergang im Land der offenbar wahrhaft unbegrenzten Möglichkeiten jetzt für die Realpolitik? Für unsere Welt?

Womöglich wird sich das Ausmaß der verbrannten Erde erst nach der Amtszeit dieses pathologischen Selbstdarstellers zeigen, wir kennen das Szenario in abgeschwächter oder sogar maximierter Form bereits aus der Vergangenheit. Unterdessen könnte es zu einem Pakt mit Russland kommen, zu einem Handeslkrieg mit China, zu weiteren Scherzen auf Kosten des Klimawandels, zu Steuerbegünstigungen für Reiche, zu einem Bruch mir der Nato, zu weiteren Einmärschen in Länder, denen der Westen längst alles genommen hatte, zu Abschiebungen, zu gewaltvollen Eingriffen, wo doch Aufklärung und Bildung nötig wären, zu mehr Folter, zu der Einrichtung eines eigenen politischen Komitees, zur Einschränkung der Pressefreiheit und vielleicht sogar zum Ende der Demokratie. Wie es überhaupt zu alldem kommen konnte, hätten wir ganz sicher viel früher fragen müssen. Und auch zuhören, nämlich vor allem denen, die irgendwo am Rande der Gesellschaft stehen und fluchen und sich bis heute von niemand anderem als dem lauten Onkel verstanden fühlen. Ebenjene zu belächeln bringt jetzt niemandem mehr etwas. Zu spät kommt auch jede Einsicht, auf beiderlei Seiten, nicht nur die der Wählenden, sondern auch die der bis dato Tauben. Wir können also nur noch hoffen, dass der Clown noch bevor er weiter wüten kann, über seine eigenen viel zu großen Schuhe stolpern und sich das Genick brechen möge. Unwahrscheinlich ist das glücklicherweise nicht, also ruhig Blut. Denn der Dumme bleibt vorerst vor allem eins: Dumm.

Unsere Bundestagswahlen stehen übrigens voraussichtlich im September 2017 an und weil Deutschland sich bei Weitem nicht von den Trumps, Erdogans, Putins, Le Pens oder FPÖs dieser Erdkugel freisprechen kann, sondern sich ganz ähnlichen Gefahren ausgesetzt sieht, sollten wir womöglich schon frühzeitig unsere Feinde, die Rechten in den eigenen Reihen, umarmen und versuchen, ihnen die Liebe zu geben, an denen es ihnen so häufig mangelt. Ihr wisst, was ich meine. Dialoge. Streitgespräche. Appelle! Immer und immer wieder. Für mehr Wahlbeteiligung und gegen eine Welt voll trauriger Clowns.

28 Kommentare

  1. Anna Philippa

    Liebe Nike,
    was ich an dem Artikel wirklich sehr, sehr schade finde ist, dass du Herrn Trump als „Narr“ und „strunzdumm“ abstempelst. Und damit nicht nur ihn, sondern auch seine Wähler. Mal ganz im Ernst: Wie können wir uns anmaßen ungefähr 50 % Prozent der Amerikaner derartig zu charakterisieren?

    Ist es nicht auch Schuld eben jener – so leid es mir tut – Überheblichkeit, die zu diesem Ergebnis geführt hat?
    Ich wünsche mir so sehr, dass – auch wir Deutschen – endlich die Abgehängten, Frustrierten,… ernst nehmen, zuhören und an Problemen arbeiten statt das Feld den Rechtspopulisten zu überlassen. Es reicht nicht, sich über die widersprüchliche Argumentationskette manch einer Partei zu belustigen. Es reicht einfach nicht :/

    Mir macht diese Entwicklung unheimliche Angst, denn sie ist ja leider nicht us-spezifisch. Wir wählen auch in einem knappen Jahr. Insofern hoffe ich, dass die US-Wahl wenigstens als Weckruf an die deutschen alteingesessenen Parteien, aber auch Medien taugt.

    LG,
    Anna Philippa

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    1. Belinda

      Liebe Anna,

      du sprichst mir aus der Seele.

      Die gleichen Gedanken sind auch mir gekommen, als ich den gesamten Morgen die Berichterstattung über die Wahl verfolgt habe, aber auch als ich letzte Woche zufällig bei ‚Maybrit Illner‘ hängen geblieben bin.
      Die USA bestehen nicht nur aus den ‚gebildeten‘ Küstenregionen, sondern vor allem aus viel Land dazwischen, deren Bewohner zunehmend abgehängt und frustriert sind und sich einen früheren Status Quo zurückwünschen.
      Sie sind wütend auf das bestehende politische System, wütend nicht gehört und ernst genommen zu werden und das ist jetzt nun eben die Quittung.

      Natürlich können wir nun Pamphlete über Pamphlete schreiben oder aber, wie du so schön sagst, die Sorgen dieser Menschen ernst nehmen. Zuhören, diskutieren. Ich denke jeder von uns kennt besorgte Menschen (Nachbarn, Eltern, Geschwister, Großeltern), bei denen es sich lohnt genauer hinzuhören, Ängste wirklich ernst zu nehmen und sie dadurch vielleicht sogar zu nehmen.
      Über eins können wir uns nämlich sicher sein, die Rechtspopulisten sind die ersten, die sich der besorgten Bürgern annehmen, Verständnis vortäuschen, um sie so für ihre Macht zu missbrauchen.

      Trump und Brexit dürfen nicht erst der Anfang sein…

      Liebe Grüße,
      Belinda

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    2. Maximilian

      Liebe Anna Philippa,

      hast du den Mann JEMALS reden hören? Das ist unfassbar, es ist einfach unfassbar was der von sich gibt!!! Ja,…ich maße mir an 50% aller Amerikaner für völlig unterbelichtet einzuschätzen. Seit heute. Ohne Kompromiss

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      1. Pi

        seine rhetorik trifft leider genau den nerv dieser vergessenen und frustrierten, die sich nicht gehört und repräsentiert fuehlen und angst vor fremdem und progressiven ideen haben wie z.b. gleichberechtigung, inklusion, nachhaltigkeit, gruen/sozialer politik und wirtschaft.

        sein team hat es geschafft, eben seine impulsivität, aggressivität und mangelnde political correctness als asset darzustellen und ihn als unerschrockenen und authentischen heilsbringer zu verkaufen, der das „selbstgerechte politische establishment“ mal so richtig aufmischen und den kapitalistischen amerikanischen traum wieder aufpolieren kann. es gab da während des wahlkampfes eine analyse professioneller linguisten, derer zufolge er genau die richtigen buzzwords bringt und eine erstaunlich effektive rhetorik nutzt, während hillary sich zu sehr in intellekt und ich-bezogenen botschaften verstrickte und damit nicht im sinne der progressiven politik sprach, die sie eigentlich vertritt/vertreten sollte.

        ich finde die anmerkungen von anna philippa und belinda sehr, sehr wichtig und richtig: trump ist leider keine witzfigur und ihn mitsamt aller, die ihn gewählt haben als solche abzustempeln ist sehr gefährlich. der in den USA zu beobachtende rechtsruck geht momentan auch durch europa! ich sehe es genau wie belinda, dass unsere aufgabe jetzt ist, daraus zu lernen und unsere werte, worte und taten und die unseres umfeldes zu checken, zuzuhören, zu reflektieren und es besser zu machen.
        menschen sind selten einfach nur dumm oder böse, viele „böse“ taten geschehen aus angst, frustration, verletzung, unueberlegtheit und unsicherheit.

        wir sollten dieses ueberspitzung all der eigenschaften, die wir als böse und schlecht empfinden, weil die welt auf ihrer basis einfach nicht funktionieren kann (egozentrik und narzissmus, ignoranz und intoleranz, kurzsicht und ruecksichtslosigkeit, xenophobie, misogynie…the list goes on dank trump) nutzen, um mal drueber nachdenken, an welche werte wir glauben. und entsprechend handeln. das gilt fuer alle alltäglichen kleinen und grossen entscheidungen, und auch bezueglich unseres konsums

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      2. Anna philippa

        Ja, habe ich. Und es ist ihm offensichtlich gelungen, die Stimmung eines Großteils der Bevölkerung einzufangen. Er drückt sich in einer kaum zu übetreffenden Schlichtheit aus und erschafft so beim Zuhörer sofort ein Bild. Wenn ich Stimmen von enttäuschten Bürgern fangen möchte, ist das keine dumme Strategie.

        Zur Klarstellung: ich finde es widerlich, angsteinflösend und – ja – als Frau auch beleidigend, was er von sich gibt.

        Worum es mir jedoch wirklich geht ist, dass ich es brandgefährlich finde, nun zu sagen: „Die sind halt alle dumm.“ Vielmehr wäre es meines Erachtens wichtig, daran zu arbeiten, dass sich nicht auch noch bei uns die Rechtspopulisten an (weiteren) Wahlerfolgen erfreuen können. Und ich glaube nicht, dass es das richtige Mittel ist, Sympathisanten zu sagen, dass sie alle blöd sind. Das ist keine Auseinandersetzung und hilft niemandem weiter.

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    3. T.

      Danke für deinen Kommentar, Anna Philippa, den würde ich so unterschreiben!
      Ich finde es furchtbar, dass Trump ins Weiße Haus einzieht, aber er ist nun mal drin, demokratisch gewählt. Die Welt wird ihn leider Ernst nehmen und sich mit ihm auseinandersetzen müssen. Und jeder Politiker, der das nicht tut, der ihn als Clown und seine Wähler als Idioten abtut, bereitet den Boden für AFD und Co.
      Meine Hoffnung ist ja, dass er im Amt etwas zahmer wird und einige seiner unmöglichen Forderungen eher Wahlkampfgetöse waren und er sie nun der Realität anpassen muss.
      Wir werden sehen. Ich bin gespannt.

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  2. Maren

    Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen. Und der Donald ist eben eines wirklich- dumm. Mit dem Sprachschatz eines 2.klässlers lässt sich nickt sinnvoll ein Land regieren, und wenn ich daran denke was diese Person ( als Mensch mag ich den
    Gar nicht bezeichnen) so für Ansichten hat und gedenkt umzusetzen, da wird mir Angst und Bange.
    Und ja ich glaube tatsächlich, da hat vor allem der ungebildete Teil der Gesellschaft viele viele Kreuze gemacht… Nightmare!

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  3. Karla

    Schwierig, schwierig.
    Ich könnte verstehen, wenn ihr euch gerade in einem ganz großen Zwiespalt befändet: n i c h t auf die Präsidentschaftswahl einzugehen, würde einen Sturm der Entrüstung auslösen.
    D a r a u f einzugehen, hat aber womöglich zwar unmittelbare und schockierte, doch aber sehr subjektive und oberflächliche Kommentare zur Folge.

    Welche Erwartungen hat ein_e TiJW-Leser_in an das Blogazine?

    Da die Waage zu halten, finde ich nicht leicht.

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    1. Stephanie

      Als treue Leserin muss ich ganz klar sagen: Ich erwarte von TIJW, dass es zu diesen US-Wahlen einen Artikel gibt. Gerade weil dieser Blog kein typischer oberflächlicher Modeblog ist und die Mehrheit der Leserinnen – das zeigen glaube ich die Kommentare zu diversen Artikeln ganz gut – keine oberflächlichen Mode-Konsumentinnen sind, sondern an vielen, auch gesellschaftlichen Themen, interessiert sind. Von daher: Danke Nike!

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      1. Paula

        Genau!
        Natürlich entspricht Nikes Meinung nicht der aller Leser, aber genau das ist es, was diesen Blog so wertvoll macht. Themen werden zur Diskussion gestellt, andere Sichtweisen aufgezeigt. So freu ich mich nicht nur über Nikes Artikel, sondern auch alle Kommentare der Leser (die man sich im Gegensatz zu den meisten Kommentarspalten in den gängigen Onlinezeitschriften auch durchlesen kann)!

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  4. Caro

    Ich habe heute früh in mein Handy geschrien und dachte „NEIN, das darf nicht wahr sein.“ Ist es aber; und deshalb hilft, so angebracht es auch ist, alles jammern nichts mehr – ich kann nur noch hoffen. Hoffen, dass Trump Amerika und die ganze Welt nicht dem Erdboden gleich macht, nicht wie ein wildgewordener Büffel durch vier Jahre Amtszeit fegt und nur Scherben hinterlässt. Stattdessen hoffen, dass er er die widerwärtige Polemik des Wahlkampfs vergessen lässt und doch mit ein wenig Weitblick regiert. Mich macht es fertig, wenn ich daran denke, dass jemand, der Frauen missbraucht, Behinderte nachmacht, Ethnien abstempelt und den Klimawandel leugnet der vermutlich mächtigste Mann der Welt wird. Aber ich hoffe auf ein bisschen Demut vor dem Amt und der Aufgabe, die vor ihm liegt, und auch auf ihn mäßigende Berater – denn die USA sind immer noch eine Demokratie, keine Diktatur. Einer allein kann nicht alles kaputtmachen. Hoffentlich. Wir müssen versuchen, das Positive zu sehen – denn Resignation hilft niemandem.

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  5. Resa

    Was die Wahl persönlich bei mir auslöst ist, dass ich weiterhin irgendwie Respekt vor Führungspersönlichkeiten und Präsidenten ect. verliere … Ich hoffe, dass es in Zukunft egal sein wird, ob da ein „Narr“ oder eine Frau sitzen wird, weil wir anders Entscheidung über gesellschaftliche Fragen treffen (können) und nicht über eine einzelne „Figur“.

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  6. Jana

    Sorry, Nike, aber ich finde den Ton und die Wortwahl dieses Artikels auch nicht gerade niveauvoll, Kommentar hin oder her. Eine Ansammlung von Schimpfworten ist doch eher Trumpstyle. Wenn man nicht wüsste, dass du es sonst meist ganz gut hin bekommst –

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    1. Luise

      Ich sehe kein einziges Schimpfwort. Die Aneinanderreihung von Fakten über Herrn Trump kommen einem aber leider vor eine Aneinanderreihung von Schimpfwörtern. Absurd! Danke, Nike. Das ist stilistisch sogar sehr gekonnt.

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  7. Yvonne

    Aber Jana, Ton und Wortwahl sind hier als journalistisches Stilmittel innerhalb eines Kommentars völlig angebracht. Eine andere Wortwahl wäre in dem Kontext ja fast gegen die Natur des denkenden Menschen….

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  8. Lena

    Ich finde, an diesem Artikel bzw. KOMMENTAR hier von Nike gibt es nichts zu meckern. Ihr Blog, ihre Meinung. Für mich ist das damit abgehakt. Ja, so einfach mache ich es mir da. das ist nichts anderes, als wenn xy einen Kommentar bei der FAZ schreibt. Eigene Meinung, eigene Ansicht. Fertig. Das Thema ist so unfassbar schwierig, so unfassbar traurig und viel zu vielschichtig, um es in allen Einzelheiten hier auf einem Blogazine zu beleuchten. Und das muss auch nicht sein.
    Trotzdem sollte die Vielschichtigkeit des Themas aber nicht vergessen werden bei all der Enttäuschung von so vielen Menschen über diese Wahl. Hatte dazu heute in der FH ein tolles Seminar im Modul Sozialpolitik (ich studiere Soziale Arbeit). Und unser Prof. hat da super Sachen zu gesagt, die echt zum Nachdenken anregen. Das es eben nicht so einfach ist, dass die Amerikaner nicht dumm sind, dass sich Europa auch an die eigene Nase fassen muss und ebenso deutsche Politiker etc. – Politik ist ganz einfach generell eines definitiv nicht: einfach. Man darf das bei all dem Ärger nicht vergessen. Wir waren heute morgen um acht bei dem Seminar alle nicht besser als Trump. Wir waren voller Hass und Unverständnis für diese Situation und diesen Menschen während wir den Ausgang live verfolgt haben. Nach dem Seminar waren alle milder gestimmt und nicht alles war mehr so schwarz, nachdem wir das mal mit einem Politikprofi noch einmal genau beleuchtet haben. Es ist ekelhaft, wie überall von den dummen Wählern gesprochen wird… man muss sich bei dem ganzen Szenario hier teilweise echt zusammen nehmen meiner Meinung nach. Sonst ist man, wie gesagt, nicht besser und verurteilt genauso radikal durch die Bank weg. Man muss da echt Amerika der letzten Jahre betrachten, die ganzen Entwicklungen, die dort stattfanden oder eben auch nicht… aber einfach zu sagen: die sind alle dumm da drüben… nö, da macht man es sich zu einfach. Ach, ich könnte ewig darüber schreiben… aber nein, es reicht jetzt. Luft machen, seine Meinung offen sagen, das finde ich super und richtig. Eben weil das hier kein stumpfsinniger Modeblog ist (von denen es ja genug gibt). Ich finde es toll, dass Nike dazu schreibt und hatte es mir auch so gedacht… ich wurde nicht enttäuscht. das hebt TIJW ab.

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  9. Jana

    Hm, ich hab Germanistik studiert, danke für die hilfreiche Aufklärung. Ich bin anderer Meinung. Stilmittel an einzelnen Stellen gerne, aber von oben bis unten ist mir zu viel und überzeugt mich nicht. Scheiße nochmal, verfluchter Dreck! Schon, oder?

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  10. Lena

    H. Clinton ist bereits vor acht Jahren an Obama gescheitert. Sie ist offenbar nicht sonderlich beliebt. Wenn die Menschen in den USA Clionton als Presidentin hätten haben wollen, hätten sie sie längst gewählt. Ich konnte ihre erneute Kandidatur nicht wirklich nachvollziehen.
    Was Trump angeht teile ich die Meinung, ekelhafter Typ.

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  11. Steffi

    Wäre er wirklich so sackdumm, wäre er dann da wo er jetzt ist? Geld hin oder her, familiärer Background hin oder her?
    Alle Amerikaner sind dumm, oder zumindest 50% davon.. nee das finde ich ziemlich flach. Anscheinend hat Trump einen Nerv getroffen.

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  12. Nina ○●

    Ich teile Frust, Wut und Sorge, aber Dummheit als Argument finde ich brandgefährlich. Vordergründig wirkt das alles wie eine einzige Posse, keine Frage, aber wenn wir es als solche abtun, machen wir es uns zu einfach.

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  13. Cari

    Hillary’s Emails interessieren niemanden hier, oder? Ich finde es erschreckend, dass ihre Worte „I don’t care about Americans“ (siehe Wikileaks) nicht mehr (oder wenigstens genauso viel) Empoerung verdienen. Die Radikalitaet der „Black Lives Matter Bewegung“ oder die Brutalitaet der Hillary-Verfechter wird auch nicht einmal erwaehnt. Ich bin mir nicht sicher wovor genau jeder hier Angst hat, aber Trump wird nicht im Januar alle Frauen zurueck hinter den Herd schieben, Schwarze hinrichten oder den Schwulen ihre Rechte wegnehmen. Die Menschen sind gespalten zwischen Conservative und Democrats und diese Spaltung geht zum groessten Teil NICHT von den Konservativen aus, sondern von den Democrats. Ich lebe in den Staaten und kann alles hautnah mitverfolgen. Menschen im Inland als weniger intellektuell als in den Kuestenregionen zu beschimpfen, laesst diese Kluft einfach nur immer groesser werden.

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    1. Pi

      ich habe auch drei jahre lang in den staaten gelebt und sehe es ebenso als problematisch an, die fronten jetzt verhärten zu lassen und die hälfte des landes als dumm und böse zu verkaufen, um sich moralisch ueberlegen zu fuehlen. hillary war auch nicht meine traumkanditatin, mich störten besonders die verwobenheit mit dem establishment, korruption und ihre befuerwortung des irakkrieges. bernie sanders waere mMn der richtige verfechter einer progressiven, toleranten politik gewesen. trotzdem ist es schockierend, wie viele menschen ueber trumps misogynistische und xenophobe äusserungen, seine egoverliebtheit, seine unbändige rachsucht und seine mangelnde eignung zur staatsfuehrung hinwegsehen. viele muessen sich wirklich sehr verlassen und verarscht gefuehlt haben vom system, um ihn trotz all dieser schrecklichen verfehlungen zu wählen. ich hoffe inständig, dass diese tendenzen in seiner präsidentschaft NICHT seine politik leiten werden. sehr gefährlich ist, dass ANDERS ALS BEI OBAMA beide kammern in republikanischer hand sein werden und auch im supreme court republikaner die oberhand haben (noch dazu sind die ältesten richterInnen demokraten, hoffen wir, dass sie noch vier jahre lang durchhalten!). anders als bei obama gibt es also kein effektives korrektiv, so dass trump potentiell schon sehr viel schaden anrichten kann.

      nichtsdestotrotz bin ich auch der meinung, dass man die kluft jetzt ueberwinden muss und sich nicht selbstgerecht in eine vermeintlich moralisch ueberlegene position geben und nur anti sein darf. das ist nicht konstruktiv und verhärtet die fronten nur und macht alles noch schlimmer. das gilt fuer die amis genau so wie fuer europa mit brexit, AFD und co.
      wer toleranz, inklusion, progressive politik, den schutz der schwächeren und des planeten predigt, sollte entsprechend dieser werte auch handeln. ansonsten sind es nur lippenbekenntnisse, um sich selbst toll darszustellen und ueber andere zu stellen. genau diese ichbezogenheit und selbststärkung hat offensichtlich dazu gefuehrt, dass so viele menschen auf der strecke bleiben und sich vom system und establishment verlassen und verarscht fuehlen.

      hier ein paar worte von bernie dazu, dieser mann ist ein echter mensch:
      http://www.nytimes.com/2016/11/12/opinion/bernie-sanders-where-the-democrats-go-from-here.html?smid=fb-nytimes&smtyp=cur&_r=0

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    2. Wutbürger

      Die von Ihnen behauptete Tatsachse, dass „Menschen im Inland“ als „weniger Intelektuell als in Küstenregionen“ diffamiert werden, veranlasst Sie also dazu Herrn Trump zu wählen.
      Wenn beispielsweise morgen mein brutaler, radikaler Nachbar mich als „Idiot“ beschimpfte, dann wählte ich also übermorgen eine fremden- und frauenfeindliche, rassistische, bigotte, umweltfeindliche Position?
      Und die Schuld daran trägt dann der Nachbar.
      Ist das richtig so?

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