Sie ist da, die Mutter aller Saisons, Christi Geburt olé olé. „Orgie der Wertvernichtung,“ sagt der Weihnachtsmufflon. „Die schönste Zeit des Jahres“, der Vorfreudige. Während wir uns in den Monaten Januar bis Oktober in tugendhafter Bescheidenheit übten, darf die Weihnachtszeit nun dafür genutzt werden, mit unseren Top 4 Sünden:
Völlerei, Gier, Neid und Trägheit festlich gebrochen zu werden. Wir feiern ja hier schließlich nicht zum Spaß. Voller Knecht Ruprecht, ick hör‘ dir trapsen. Und weil wir nebst all den feierlichen Wunsch- und To-Do Listen, auf jeden Fall noch eine weitere Auflistung gebrauchen können, habe ich euch hier ein paar simple X-Mas Hacks zu Papier gebracht, die allesamt zu einer 100 Prozent schöneren Weihnacht führen werden. Versprochen! Zum Ausdrucken und Einrahmen oder sich einfach selbst darin einwickeln:
Plätzchen, Ente und Eierlikör – geht mir aus dem Weg!
Versuch es erst gar nicht, denn keine 10 Rentiere schaffen es, dich vom Gebrannte-Mandel-Stand fernzuhalten oder dich den Lebkuchenteller im Büro weiträumig umgehen zu lassen. Auch dieses Jahr wird nicht nur ein Stück, der von 10 Millionen in Deutschland zur Weihnachtszeit gebratenen Gänse, den Weg in deinen Bauch finden. Also gib dich den Plätzchen hin und lass deine Hose mit elastischem Bund die Arbeit machen:
1. Rote Hose von H&M.
2. Hose von Baum & Pferdgarten.
3. Hose von Ganni.
4. Hose aus Wolle und Kaschmir von Mango.
5. Graue Cashmere Hose von COS.
6. Klassische Jogginghose von Love Stories Intimates.
Das Internetz, der beste Ort, um Geschenke zu besorgen
Eventuell ist aber der Töpferwarenladen unten an der Straßenecke, an dem du sonst immer vorbeihetzt, der beste Ort für Geschenke. Lokal, fair, handgemacht – bei deiner täglichen veganen Leberwurst, legst du da schon großen Wert drauf – wie wäre es denn, wenn auch die Beschenkten zu Weihnachten vom Nachhaltigkeitsgedanken profitierten. Support your local Heinzelmännchen. Und wer ganz verrückt ist, der verschenkt Selbstgemachtes oder das aller aller Wertvollste von allem: Gemeinsame Zeit. Nur so’ne fixe Idee. Und du kannst es deinen Mitmenschen ernsthaft leichter machen, indem du durchblicken lässt, was du dir wünschst, denn „wir wollten uns doch dieses Jahr nichts schenken“ wird auch dieses Jahr nicht eintreffen. Versprochen.
Es werde Licht, es werde Geschenkpapier!
Rund ein Drittel mehr Kilowattstunden, verbrauchen wir zum Fest gegenüber allen anderen Tagen. Es werde Licht – aber volle Kanne. Und 10 Prozent mehr Müll wird schätzungsweise um die Weihnachtszeit durch den Verpackungswahnsinn produziert. Pro Tipp: Die letzte Print-Ausgabe des Hochglanzmagazins deines Herzens, ist eine nicht zu verachtende Verpackungsalternative. Im Zweifel kann auch die Tageszeitung oder die Titanic dafür ganz wunderbar herhalten. Next Level Wrapper benutzen ein schönes Tuch oder einen Schal – how schlau ist that?
Das ist der schönste Baum, den wir jemals hatten. Bingo.
Kommt euch bekannt vor? Warum dann also mit dem Phrasenbrei nicht das Beste aus der Zusammenkunft der buckligen Verwandtschaft machen und nahtlos zum Super-Weihnachts-Bingo Abend übergehen? Bingo kennt ihr, wa? Abwandlung des Spiels: Hol‘ dir doch noch einen Verbündeten mit ins Boot. 5 Euro kommen bei jedem der folgenden Phrasen ins Schweinchen. Oder ihr genehmigt euch bei jedem gefallen Satz eine Kräutermischung im Glas. Prost!
– Das ist der schönste Baum, den wir jemals hatten
– Mir ist schlecht
– Früher war mehr Lametta
– Das Papier kann man doch nochmal verwenden
– Oh du Fröhliche, oh du Selige….
– Na ok noch einen, dann ist aber Schluss
– Wir hatten doch gesagt, wir schenken uns dieses Jahr nichts
– Noch einen Kloß?
– Nächstes Jahr um die Zeit, verreise ich in die Südsee
– Wo ist Papa schon wieder hin?
– Last Christmas I gave you my heart…
– Köstlich.
– Kannst du nicht mal an Weihnachten…?
– Ich glaube, das Christkind war gerade in der Stube
– Jingle Bells, Jingle Bells, Jingle…
– Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum….
Und wenn er dann doch wieder brennt, der Baum…
Sollte es dann doch aus heiterem Himmel an den Weihnachtsfeiertagen zur Eskalation unterm Baum kommen, weil, irgendwas ist ja immer, hilft nur eins: Augen zu und durch. Runterschlucken, wegatmen, kurz aus der Situation gehen. „Pha“, werdet ihr sagen, „doch nicht bei meiner Familie“ – aber „Pha“ sage ich zurück und auch: Niemand wird sich heute Abend mehr ändern. Der Haussegen wird weder begradigt noch sorgt ein Mistelzweig oder ernste, klärende Gespräche für heilsame Bande. Ob ihr nun zu zweit da hockt, oder zu zwanzigst in der Stube. Mit wem du dir auch den Platz vorm Kamin teilst, da sitzt ihr nun – und das ist auch gut so. Der Rest kann warten. Eigentlich habt ihr euch sehr, sehr lieb. Fröhliche Weihnachten, ihr schafft das. 👊🏼✊🏽✌️🏿